

(Montag 21. Januar 2008 - X-126)
(X-00 = Auslaufen)
Am Anfang war der Plan ...
Schon früh im Jahr hat Thomas erste Informationen für den Törn
2008 herausgelassen!
Aber lest selbst:
Hallo meine lieben Segelfreunde,
diese Jahr ist es nun endlich soweit, dass wir mit der Poseidon auf die
Große Norwegen-Tour gehen. Letztes Jahr haben wir in einem 4-wöchigen Törn
das gute Stück schon bis Stavanger in Norwegen gebracht, wo es zur Zeit an
Land in einem Gestell auf die große Aufgabe im Mai 2008 wartet. Leider habe
ich mit der Werft in Norwegen ziemliches Pech gehabt. Sie haben sich
entgegen meiner Anweisungen überhaupt nicht um die Poseidon gekümmert, so
dass Sie inzwischen ziemlich verwahrlost in Ihrem Gestell steht und im
Frühjahr erst mal von mir wieder auf Vordermann gebracht werden muss.
Dies hält mich jedoch nicht von meinem Vorhaben ab. Bis Mai ist ja noch
genug Zeit etwas zu tun und die Poseidon kann das schon mal ab. Ist ja
schließlich kein Plastik-Schiff. :-))
Wir haben nun die Tour mal grob geplant. Insgesamt sind es über 1500 direkte
Seemeilen, die wir in 8 Wochen hinter uns bringen wollen, Kreuzen und die
Abstecher in die Fjorde noch gar nicht mitgerechnet. Wir haben genügend
Reserve-Tage eingeplant, so dass wir auf jeden Fall Luft für Hafentage bei
schlechtem Wetter oder Landausflüge haben. Die Kern-Mannschaft mit Cordula,
Alex, Michael, Raimund und mir steht schon fest, wobei Alex leider gerade im
Urlaub ist und ich Ihn bis dato für eine zeitliche Einordnung noch nicht
erreichen konnte. Ich hoffe, es passt für Alex so, wie wir das vorgesehen
haben. (Hier kann es also noch Änderungen geben).
Wolfi weiß leider noch nicht, wann er Zeit hat, da dies sehr stark von den
Ferien abhängig ist, da seine Frau Lehrerin ist. Ob überhaupt und wann er
mitsegelt wird diese Woche entschieden.
Ich würde noch DRINGEND mindestens eine oder zwei Personen vom 01.07. bis
16.07./20.07 benötigen. Da sind wir (Raimund und ich nur zu zweit) und
Raimund ist bis auf einen kurzen Törn nach Bornholm mit der POSEIDON noch
segelunerfahren. Er macht allerdings gerade seinen SBF. Hier könnte ich also
noch mindestens eine Hand benötigen. Für diese 16 Tage ist eine recht
lockere Tour geplant. Wir haben hier nur etwas über 300 Seemeilen fix vor
uns, haben also genügend Zeit, die Seele baumeln zu lassen, und auch mal den
einen oder anderen Fjord anzusehen oder Wanderungen zu machen. NULL Stress
also! Und 300 Seemeilen sind auch mit einer unerfahrenen Mannschaft locker
in 16 Tagen zu meistern. Wir kommen schon am 16.07 in Trondheim an, da wir
die letzten Tage noch die Poseidon winterfest machen müssen. Wenn sich
jemand also für diese Tour entschließt, kann er bereits am 17.07. nach
Deutschland zurück oder mit uns zusammen am 20.07 mit dem Wohnmobil
von Stavanger aus zurückfahren. (Von Trondheim nach Stavanger werden wir uns
einen Mietwagen nehmen).
Aller Voraussicht nach hätten wir auch noch einen Platz vom 23.05./27.05.
bis 07.06.2008 und/oder vom 07.06. bis 17.06.2008 frei. Hier sind wir mit
Alex, Cordula und mir eine sehr erfahrene Mannschaft, hier kann sich also
auch ruhig ein absoluter Neuling in unsere Obhut begeben. Allerdings ist
dies eine sehr "sportliche" Tour und zumindest in den ersten 7 Tagen ist mit
schlechtem Wetter zu rechnen (die Wahrscheinlichkeit für schönes Wetter
liegt ungefähr bei einem Lottogewinn). Ab 07.06. sollte es dann besser
werden, da wir dann aus der ständigen Regenfront um Stavanger/Bergen heraus
sind. Die Anreise für diese Tour kann entweder ab 23.05. zusammen mit uns
mit dem Wohnmobil oder am 27.05. oder 07.06 mit dem Flugzeug erfolgen.
Rückflug auf jeden Fall mit dem Flugzeug.
Kosten:
Bei Mitfahrgelegenheit mit dem Wohnmobil wird einfach das Benzingeld durch
die mitfahrenden Gäste geteilt, Fähr- und Mautkosten werden von mir
ü.
Flugkosten (ca. Preise bei frühzeitiger Buchung):
Memmingen-Hamburg ca. 60-80 EURO einfach, ca. 120-150 EURO hin und zurück
(einschließlich Gebühren/Kerosinzuschlag/Steuern/etc.) mit TUI-FLY
Hamburg-Stavanger, einfach 70-110 EURO, hin- und zurück 140-220 EURO mit
www.norwegian.no über Oslo
Hamburg-Trondheim, 80-150 EURO, hin und zurück 160-300 EURO mit
www.norwegian.no über Oslo
Hamburg- Bodö, einfach 90-150 EURO, hin und zurück 180-300 EURO mit
www.norwegian.no über Oslo
Hamburg-Narvik, einfach 90-150 EURO über Oslo bis Bodö, hin und zurück
180-300 EURO mit www.norwegian.no über Oslo bis Bodö dann Mietwagen oder
Bus von Body bis Narvik, es soll auch einen Flug von Body nach Narvik geben,
ist aber extrem teuer (ca. 300 EURO einfach)
Verpflegungskosten:
Wir rechnen mit ca. 300 EURO pro Woche und Person. Norwegen ist ähnlich
teuer wie bei uns, solange man Einkaufen geht. Fisch ist extrem gut und
billig. Ein Kilo bester Seeteufel kostet in Norwegen ca. 8-10 EURO!!, Lachs
ca. 6-8 EURO das Kilo. Wir befinden uns auf den Lofoten in einem der besten
Fischgründe der Welt und wollen auf jeden Fall versuch, dies zu nutzen! Mal
sehen, ob sich auch dieses Mal wieder die Fische absprechen und bei allen
anderen beißen, nur nicht bei Raimund und mir. Wir haben da in Italien so
unsere schlechten Erfahrungen gemacht. :-))
Will man Essen gehen, ist Norwegen extrem teuer. Für ein normales Abendessen
ist man schnell mal 20-30 EURO pro Person los, alkoholische Getränke noch
gar nicht mitgerechnet. Im Norden von Norwegen wird es allerdings sehr
schwierig, Gaststätten zu finden. Selbstverpflegung ist also angesagt.
Wir haben uns grundsätzlich für das System der Bordkasse entschieden, d.h.
dass alles!! (auch Diesel, Hafengebühren, Bevorratung auf dem Schiff, Essen
gehen) grundsätzlich aus der Bordkasse gezahlt wird, die in regelmäßigen
Abschnitten wieder gleichmäßig aufgefüllt wird. Personen, die kürzere Zeit
an Bord sind, zahlen einfach den entsprechenden Anteil Ihrer Zeit an Bord am
"Bevorratungsanteil", der erst am Ende der Reise endgültig festgelegt wird.
Dies bedeutet, dass es nach dem Törn eine entsprechende kleine Nach- oder
Rückzahlung geben kann, da erst dann feststeht, was von den bevorrateten
Lebensmitteln alles verbraucht wurde.
Unterbringung auf der POSEIDON ist kostenlos, gegen freiwillige Spenden hab
ich auf dieser Tour ausnahmsweise jedoch nichts, da sie für mich extrem
aufwendig und kostspielig ist.
Und noch was wichtiges: Norwegen ist eine Alkohol-Diaspora!!! Bitte bringt
ALLE!! (auch die Antialkoholiker von euch) die erlaubte Menge an Alkohol
mit, die Ihr zollfrei einführen dürft. Wir werden es auf jeden Fall los!!!
Eine Dose Bier / Flasche Wein in Norwegen hat schon so manches möglich
gemacht. Und selbst brauchen wir ja schließlich auch unseren
"Schlummertrunk"!
Also dann: Habt Mut und gönnt euch ein einmaliges Erlebnis! Wer zuerst
kommt, malt zuerst!
Als Anlage findet Ihr den groben
Törnplan (PDF)
zu downloaden!
Gruß
Thomas
Liebe Grüße
Thomas
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(Dienstag 11. März 2008 - X-77)
(X-00 = Auslaufen)
Nach einem eingehenden Briefing mit allen bisher geplanten
Mannschaftsmitgliedern am vergangenen Freitag Abend, hat sich der Plan
soweit verdichtet, dass die Route bestätigt wurde und mit geringen
Änderungen ein tatsächliche Törnplanung festgelegt werden konnte.
Hier der letzte Stand als PDF zum download oder auch nur zum lesen.
Törnplan (PDF)


(Dienstag 13. Mai 2008 - X-14)
(X-00 = Auslaufen)
Hallo Freunde der POSEIDON!
Mit dem Pfingstsonntag sind Thomas und ich (Franz) von unserer
"Arbeitstour" aus Norwegen zurück.
Unter sagenhaften Wetterbedingungen, ohne auch nur einen Tropfen Regen (die
Ortsansässigen Norweger meinten auf unser Fragen nach dem Wetter, das könnte
schon der Norwegische Sommer für 2008 gewesen sein), konnten wir den Zustand
der POSEIDEN auf ein sehr ansehnliches Maß wieder herstellen. Aufgrund der
guten Lichtverhältnisse (die Werft ist komplett mit Flutlicht ausgeleuchtet)
konnten wir locker über den Sonnenuntergang hinaus arbeiten. Das erlaubte
uns ca. 12 Stunden täglich am Schiff. Mit zwei Mann über 6 volle Arbeitstage
ergab sich da schon eine erhebliches Zeitvolumen, was der POSEIDON
ausgesprochen gut getan hat.
Noch nicht ganz aber nahe dem Zustand "klar zum Auslaufen" konnten wir guter
Dinge Stavanger wieder verlassen.
Nicht ohne zu verheimlichen, dass uns die Fähre Kristiansand (N)-Hirtshals
(DK) schon auch heftig lockte. Dort kann man nämlich zur Passage auch gleich
einen Platz für das angebotene Buffet buchen. Und das hatten wir auf der
Anreise schon ausgiebig genossen und nun auf der Rückreise erst recht
verdient sozusagen. Absolut zu empfehlen, wer immer über Land nach Norwegen
anreisen muss!
Wenn nun die erste Crew an der POSEIDON eintreffen wird, sind noch
kleinere Arbeiten zu erledigen. Dann wird sie am Montag eingekrant und
letztendlich komplett aufgeriggt. Damit sollte der Plan gehalten werden
können am 27. Mai auszulaufen und den ersten Schlag anzugehen.
Da Thomas sicher so schnell keine Zeit findet zu schreiben, dieser kurze
Beitrag von mir.
Freundlich grüßt
Franz
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(Dienstag 27. Mai 2008 - X-00)
(X-00 = Auslaufen)
STAVANGER(N): N 58°59'0.27s
E 005°43'43.01s
Der Tag mit
ablegen und auslaufen! Erzählt und nachgereicht am Mittwoch:
Einer meiner Vorfahren muss Seefahrer gewesen sein Die Koje, das Bett des
Seemannes, ist eng und eigentlich unbequem, hat man sich beim Auskleiden den
Kopf noch nicht an irgendwelchen Schapps, Vorhangstangen oder dem unheimlich
geschickt angebrachten Petroleum-Leuchter angeschlagen, hat beim Zähneputzen
nicht mindestens einmal die Schiffsglocke geläutet, weil man beim Ausspucken
wieder mal mit dem Kopf dagegen geschlagen ist (vielen Dank nochmals an
meine Segelfreunde am Chiemsee an dieser Stelle) und ist man dann noch nicht
schlaftrunken über die Türschwelle gestolpert, scheitert man spätestens beim
Einsteigen ins Bett, gehört man nicht der Riege einer ausgesuchten
Turnermannschaft an. Haben es dann Alex und ich – beide vom Volumen mit
Sicherheit eher der Riege einer Gewichthebermannschaft angehörig – dann
endlich geschafft uns in die Kojen zu wälzen, sieht ein im Salon stehender
von uns nur noch Füße, der Rest ist eingeklemmt zwischen Bordwand und
Seitenwange. Und trotzdem zog ich es vor, die letzte Nacht an Land an Bord
der Poseidon hoch auf dem Gestell zu verbringen. Aber erst in der nächsten
Nacht an Bord, als die endlich im Wasser lag, wusste ich, was ich an Land
vermisst hatte: Das leise Plätschern der Wellen an die Bordwand, das sanfte
Schaukeln und Wiegen in den Schlaf, das Heulen des Windes in den Wanten.
Ich fühle mich einfach „wie zu Hause“, sobald ich diese Empfindungen auf
mich wirken lasse. Der Seemann erwacht und ich weiß, was ich die ganzen
Monate vermisst habe.
Ganz nervös waren wir alle, als wir den Motor starteten und die Leinen
lösten. Klappt alles, sollen wir es wirklich wagen, weiter nach Norden zu
segeln? Das Wetter war traumhaft und ließ uns eigentlich gar keine andere
Wahl. Schon bei der Anfahrt mit dem Auto hatten wir für diese Region
außergewöhnlich gutes Wetter und – was Alex und mir absolut entgegenkommt –
angenehme Frische trotz Sonnenschein. Franz prägte den Spruch: „Idylle im
Sonderangebot. Fernsteinsee, Plansee, Sylvretta-Hochalpenstarße und
Schwarzwald am Stück oder in Scheiben? Wie hätten Sie’s denn gerne? Oder als
Aufschnitt?“ Und dann auch noch per Segelschiff durch diese Idylle zu segeln
bei 2-3 Bft mit Chiemsee-Welle und schier endlosem Ziel ist ein Hochgenuss,
bei dem selbst eingefleischte Landratten das Grinsen nicht mehr aus dem
Gesicht bekommen. Der Seemann wird da schon eher ruhig und hofft in sich
hinein, dass es niemals nie nicht enden wolle.
Wir hatten uns eigentlich als
erstes Ziel Leirvik erhofft, mussten aber wegen einiger kleinerer,
technischer „Anfangsschwierigkeiten“ den Hafen in Haugesund anlaufen, um
noch ein paar Nachbesserungen in aller Ruhe durchführen zu können. Am Abend
erhoben wir die Gläser auf alle Seebären und -bärinnen und solche, die es
werden wollen und freuten uns über den gigantischen Segeltag.
Irgendein Zweig meiner seemännischen Vorfahren muss sogar nach Sizilien, der
Heimat von Alex gekommen sein...
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Tag
vor


(Mittwoch 28. Mai 2008 - X+01)
HAUGESUND(N): N 59°25'07s
E 005°15'58s
Tendenzen und Meldungen von Heute Nachmittag (+Story) ...
... und eingetroffen, die Geschichte zum Auslauftag, Dienstag 27. Mai:
Bitte hier klicken und am Dienstag, 27.
Mai, nachlesen
Hallo Franz,
da sich Alex und Cordula um die Pinne prügeln, blieb mir Zeit zum Arbeiten
und schreiben. Habe deshalb
heute bis auf ein paar Stipp-Visiten an Deck nur "4 qm Norwegen" (den
Salon der Poseidon) gesehen. Sind aber wegen Flaute eh nur unter Maschine
gelaufen, also nicht so schlimm.
Werden es
heute wohl doch noch bis Bergen schaffen!
Voraussichtliche Ankunft 21:00
Gruß Thomas
Heute früh erste
Nachricht vom Skipper und eine Story, sozusagen als Vorspann:
Wir sind gestern
etwas zu spät weggekommen, und haben es deshalb nur bis nach HAUGESUND und
nicht wie ursprünglich geplant bis nach LERVIK geschafft.
Werden heute aber
trotzdem versuchen, bis nach BERGEN zu kommen. Mal sehen, wie der Wind ist.
Gestern war es
traumhaft zu segeln. Seit 4 Wochen scheint
nun hier die Sonne in Norwegen, Jeder Norweger kann sich seit seiner
Kindheit nicht erinnern, dass es einmal so lange durchgehend so schön war.
Die Poseidon läuft bis auf ein paar Kleinigkeiten hervorragend, obwohl sie
zur Zeit noch ziemlich "undicht" ist und die Bilgenpumpe volle Arbeit
leisten muss. Aber das war nach der langen Zeit an Land ja auch nicht anders
zu erwarten.
Hier die
Geschichte vor dem Zustand "Auslauffähig":
Norwegen Winter 07-08
Die
„no-problem“ Werft „You’re wellcome“! „Pfir Di“! oder „Servus“! Haben Sie
sich nicht auch schon des Öfteren gefragt, was hinter diesen oder ähnlichen
Redewendungen einer Sprache steckt. Oft sagt man sie einfach so dahin, weil
man sich an diese seit seiner Kindheit gewöhnt hat und Sprachwissenschaftler
haben Ihre liebe Not, den Ursprung dieser Phrasen zu erforschen. Die
Norweger haben da eine sehr nette, aufmunternde Redewendung, die einem eine
vermeintliche Sicherheit und Zuversicht vorgaukelt, einem bisweilen aber die
Zornesröte ins Gesicht treiben kann: „no problem“!
Als ich im Sommer letztes Jahr die Poseidon zu treuen Händen einer Werft in
Stavanger überließ, um sie für den Winter einzulagern, ahnte ich noch nicht
im Entferntesten die Bedeutung dieser Worte. Die Poseidon auszukranen, in
ein Gestell zu setzen und bis zum Frühjahr abzudecken war für den damaligen
Technik-Chef der Werft „no problem“!
Es kostete ihn nur ein müdes Lächeln und einen kurzen Augenaufschlag mit
Blick auf die unzähligen Motor- und Segelyachten auf seinem Gelände, um mir
den Eindruck zu vermitteln, mein gutes Stück sei hier in besten Händen. Da
wir einen festen Flug nach Hause gebucht hatten, war es uns leider nicht
möglich, das Auskranen und Abdecken der Poseidon zu überwachen. Aber einen
Kontrollanruf einen Tag später gönnte ich meinen Nerven dennoch. „Ausgekrant
und im Gestell fixiert“ sei sie bereits, zum Abdecken kommt er aber erst
morgen „no problem, sir“.
Nervös verfolgte ich auf der Wetterkarte den Winter über jedes Sturmtief,
welches über den „Kopf des Löwen“ hinweg zog. Und es waren viele, viele
extrem schwere Sturmtiefs. Eines jagte das nächste. Als ein besonders
heftiges Orkantief im Oktober dem Löwen drohte, hielt mich nichts mehr im
Allgäu und ich flog kurzentschlossen nach Stavanger.
Was ich dort vorfand kann ich mit Worten kaum beschreiben: Die Poseidon
stand wie ein begossener Pudel, nicht abgedeckt und vollkommen
unfachmännisch nach vorn gekippt in einem völlig unpassenden Gestell. Ich
weiß nicht, wann ich davor das letzte Mal geweint hatte und ob es dieses Mal
mehr der Regen oder die Tränen waren, die mein fassungsloses Gesicht
herunter rannen. Sie kauerte hier nach vorn geneigt, vom Regen und Sturm
gepeitscht, wie ein verletztes Tier, welches gerade eben verendend seine
letzen Atemzüge von sich gab. Noch schlimmer sah es auf Deck aus: Da ich
wegen der Atmungsaktivitäten des Holzes keinen Lack, sondern nur Hart-Öl als
Holzschutz verwende hatten die ständigen Sturmtiefs natürlich ein leichtes
Spiel, den Schutz abzuwaschen und somit der Poseidon den Garaus zu machen.
Durch das unfachmännische Aufbocken war natürlich Wasser durch den
Niedergang ins Schiffsinnere gelaufen, die automatische Bilgepumpe hatte
irgendwann mal wegen zu geringer Bordspannung Ihren Dienst versagt.
Beim ersten Blick durch den Niedergang ins Schiffinnere fühlte ich mich an
meine Ferienarbeiten in einer Camembert-Käserei im Reifungsraum erinnert:
Alles war mit Zentimeterdickem Schimmel überzogen und es roch ebenso nach
besagtem Käse. Die Hölzer der Schränke waren von schwarzen Flecken übersät,
jedes Holzstück aufgequollen, die Schränke schlossen nicht mehr, jedes
Stoffteil, von den Segelsäcken angefangen bis zu den Polstern war nass und
von Stockflecken und Schimmel übersät. Ich weiß nicht mehr, wie lange ich
einfach nur so dastand und meinen Gefühlen der Fassungslosigkeit und
Niedergeschlagenheit freien Lauf gab. Irgendwann aber stieg in mir der Zorn
auf und je stärker er wurde, um so klarer war mir, dass Verzweiflung uns
beide, die Poseidon und mich nicht weiterbringen würde.
Als erstes deckte ich die Poseidon ab – wir hatten die Abdeckplane damals ja
schon auf dem Baum vorbereitet gehabt, sie hätten sie also nur seitlich
herunterziehen müssen. Eine Sache von 30 Min und die Poseidon war abgedeckt.
Gerade dieser Umstand, dass es sogar von mir alleine in so kurzer Zeit zu
schaffen war, sie abzudecken, ließ in mir den Zorn noch weiter wachsen. Dann
musste das Wasser aus dem Schiff. Die elektrische Bilgepumpe ging nicht
mehr, Bordspannung war auch keine mehr vorhanden, da die Batterien
wahrscheinlich trotz wasserdichtem Gehäuse unter Wasser standen. Also musste
die Hand-Bilgepumpe herhalten. Ich bin immer wieder überrascht, wie schnell
das damit geht. Die hat wirklich eine enorme Leistung und wird eigentlich
nur noch vom Schöpfen mit dem Eimer – sie werden Lachen, aber das ist
wirklich so – übertroffen. Als nächstes suchte ich das Werftgelände nach
einem Stromanschluss ab. Außer vielen für mich unbrauchbaren
Starkstromanschlüssen konnte ich schließlich in einem nicht verschlossenen
Abstellraum eine Steckdose finden. Mit allen Kabelverlängerungen, die ich
auf der Poseidon finden konnte schaffte ich es das Ladegerät für die
Batterien zu aktivieren. Nach kurzer Zeit reichte die Kapazität schon aus,
um die Standheizung zu aktivieren, die ich auf die höchste Heizstufe
stellte.
Was wird sich wohl die Dame an der Kasse im nahegelegenen Supermarkt gedacht
haben, als sie einen ganzen Wagen voll Putz- und Desinfektionsmitteln für
mich durch den Scanner zog. Ich glaubte einen bedauernden Augenaufschlag
gesehen zu haben. Als das wichtigste von all diesen vielen werbewirksam
angebotenen Putz- und Scheuermitteln erwies sich ganz normale
Chlorbleichlauge: Stinkt wie Hallenbad und ist nur mit Handschuhen und
Schutzbrille zu verarbeiten, ätzt aber alles weg, was Schimmel heißt oder
auch nur im entferntesten so aussieht. Selbst die schwarzen Flecken auf den
Hölzern ließen sich in einem „wisch und weg“ entfernen. Man muss nur
gründlich nachwässern, da es sonst weiße Bleichflecken hinterlässt. Die
Standheizung trug auch Ihren Teil dazu bei, dass nach 2 Tagen „einfeuern“
und viel Reinigungsarbeiten die Poseidon zumindest wieder erkennen ließ,
dass noch nicht alles verloren war und sie sich spürbar „auf dem Weg der
Besserung“ befand.
Je mehr sie - zunächst nur innerlich – wiederhergestellt war, um so mehr
wich mein Wunsch, die Verantwortlichen an der nächsten Rah aufzuhängen,
nachdem ich sie Kielgeholt habe dann doch meiner unheimlichen diplomatischen
Fähigkeit ;-)), gute Miene zu Bösem Spiel zu machen: Denn die Poseidon muss
ja erst noch zu Wasser gebracht werden, bevor ich meiner Wut freien auf
lasse. Als Erklärung für diese Dilemma hatte der „neue“ Technikchef
anzumerken, dass der „alte“ Technikchef zweit Tage, nachdem die Poseidon
ausgekrant worden war entlassen wurde und alle Informationen über die
Poseidon, Ihren Besitzer und alle sonstigen Informationen „mitgenommen“
habe. Niemand wusste, wem dieses Schiff den nun gehöre und was den nun damit
geschehen solle. Dies allein schien für Ihn Berechtigung genug, sie einfach
nur so vor sich dahin gammeln zu lassen und jeden Tag zuzusehen, wie Sie
Ihrem Schicksal ausgeliefert war.
Jeden Tage sahen sie, wie Ihr das Wasser wie Tränen die Bordwand
herunterlief, jeden Tage sahen sie, wie der Regen durch die falsche Lagerung
in den Salon rann, jeden Tag sahen sie, wie der Wind an den vom Deck
herabhängenden Tauen zerrte und diese nach und nach grünes Moos ansetzen,
jeden Tag, wenn Sie auf einem anderen Schiff standen sahen sie auf dem Deck
der Poseidon die Moosflächen größer werden. Aber alles „no problem“!
Ich deckte die Poseidon noch vor meiner Abreise ab, mit der Bitte, mich zu
informieren, wenn die Abdeckung durch die Stürme zerstört werden würde. „no
problem, we will look for you ship“...nach dem nächsten Sturm, den ich über
Norwegen ziehen sah dauerte es 10 Telefonversuche meinerseits, 3 Faxe und
zig emails, bis ich nach Tagen erfuhr, dass der Sturm meine Abdeckung erneut
zerfetzt hatte. Auf meine Bitte hin, die Poseidon doch aus dem stark
windgefährdeten Bereich direkt neben der Halle weg zu bringen (Kap-Effekt an
der riesigen Werfthalle) in eine Windgeschütztere Lage, stand Sie nun „no
problem“ direkt neben einem Großen Frachter, der denselben Kap-Effekt
bewirkte und die Abdeckung erneut zerfetzt hatte.
Meine Anfrage im März, ob die Werft denn einen Takelmast besitze, um am Mast
durch die Stürme kaputt gegangenen Teile noch vor unserer Abreise
auswechseln zu können, beantwortete er mit: „not yet, but we will have one,
until you come, no problem!“ ...Sie haben bis heute noch keinen Takelmast
und wir segeln zur Zeit noch ohne Windmessanlage und ohne Decksbeleuchtung.
Der Zeitpunkt des Einkranens war lange Zeit vorher terminlich geplant. „We
have a timesheet for this, no problem“...Die Poseidon hing 3 Stunden am
Gabelstaper, da eine Heckleine eines anderen Großschiffes im Weg war. Sind
sie also Vorsichtig in Norwegen, wenn jemand „no problem“ zu Ihnen sagt,
dies bedeutet meist, das er selbst keine Probleme mit Ihren Problemen hat.
„NO PROBLEM“ ...eben...
An dieses Stelle möchte ich mich ganz, ganz herzlich bei Franz bedanken, der
sich für die Poseidon eine über Woche Zeit genommen hat, um mit mir zusammen
nach Stavanger zu fahren und sie bei strahlendem Sonnenschein jeden Tage von
früh morgens bis spät in die Nacht hinein wieder in Ihrem alten Glanz
erstrahlen zu lassen. Die nächsten Tränen der Poseidon – diesmal aber
Freudentränen - gehören Dir, lieber Franz!!
Euer
Thomas
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(Donnerstag 29. Mai 2008 - X+02)
BERGEN(N): N
60°23'806s
E 005°19'382s
Am Abend des gestrigen Mittwoch wurde BERGEN erreicht!
Heute geht's nach
EIVINDVIK(N)
SMS 29.05.2008 - 16:33 MESZ:
Cordula (Crewmitglied und Frau vom Skipper) schreibt:
Super Wetter!
Gerade eben mitten in den Schären!
!!!
GPS Totalausfall !!!
Peilen und Inseln Zählen ist angesagt!
Wie die Crew den Tag erlebte, nachgeliefert am Freitag:
Ein Schiff ohne elektrische Hilfsmittel
Als ich die Tour von Bergen nach Eivindvik in den frühen Morgenstunden
plante, juxte ich mit Alex noch: „Das wird eine spaßige Tour, schau Dir mal
die vielen Inseln auf der Karte an.“
Die Strecke führte durch das Gewirr von Schären, Inseln und Fjorden um die
Insel Holsnoy zwischen dem Hardangerfjord und dem Sognefjord hindurch. Schon
auf der Karte fühle ich mich sehr stark an den Stockholmer Schärengarten
erinnert.
Ganz gespannt auf das bevorstehende wollten wir frühzeitig ablegen, um
genügend Zeit für die schwierige Passage zu haben. Doch beim Versuch den
Motor zu starten, gab weder Motor noch Anlasser auch nur einen Mucks von
sich. „Oha, offensichtlich die eine Batterie leer“ Ein Blick auf die
blinkende Kühlschrankanzeige zeigte mir, dass wir vergessen hatten, den
Kühlschrank auf „Öko“ zu schalten, da wir an der Mole von Bergen keinen
Landstrom hatten. „Na ja, die läd sich schon wieder beim Fahren, schalte
einfach auf die 2. Batterie um“ Aber auch bei der 2. Batterie tat sich
nichts. „Sch..., dann haben wir ein größeres Problem, offensichtlich haben
wir irgendwo einen Kriechstrom oder ähnliches, der uns die Nacht über die
Batterien leer gezogen hat. Ich befürchte, wir müssen einen Tag
streichen...“
Der freundliche Nachbar rief den Hafenmeister über Funk (unseres ging ohne
Strom ja auch nicht mehr), um uns Landstrom zu besorgen. Auf dem Rückweg zum
Schiff hatte ich noch eine Idee: „Schalt doch mal den Hauptschalter auf „Both“,
um beide Batterien zusammenzuschließen, vielleicht reicht das ja zum Motor
starten“. Nach kurzem Vorglühen sprang er auf den letzten durch die Kabel
wandernden Ampere doch noch an. Ein Check aller elektrischen Bauteile
brachte den Übeltäter zu Tage: Die Bilgepumpe war durch ein Steinchen
blockiert und hatte die ganze Nacht über Strom gezogen.
Als Alex vom Einkaufen zurück war, entschlossen wir uns, doch noch los zu
fahren, obwohl es schon Mittags war. Deshalb entschlossen wir uns, das
meiste unter Motor zu fahren, zumal uns der Wind auf die Nase stand und die
engen Schären zu wenig Platz zum kreuzen boten.
Kurz nach der Ausfahrt aus dem Hafen zeigte das GPS plötzlich eine
vollkommen fasche Position an: Nach GPS fuhren wir „auf Land“ irgendwo in
den Hügeln der Stadt Bergen, was wir denn doch nicht so recht glauben
wollten. „OK, das trifft sich gut, wir wollten doch eh mal die terrestrische
Navigation üben“, lächelte ich, Cordula und Alex stimmten mir grinsend zu.
Anfangs noch ein bisschen „gemütlich“, aber immerhin auf Anhieb bekam es
Alex wunderbar hin, uns den Weg zu weisen. Nach ½ Stunde ging das GPS wieder
und wir konnten die Seekarten, Fernglas mit Peilkompass und das
Navigationsbesteck wieder zur Seite legen. „Terrestrische Navigation
bestanden“, lobte ich beide.
Kurz nach der gigantischen, neu gebauten Brücke über den Salhusfjord bogen
wir in den Alversund ein, der sich Streckenweise auf bis zu 20 Metern Breite
verengt. Wir hatten das Gefühl, in einem Dorfbach zu fahren, zumal zu der
Enge noch eine enorme Gegenströmung von 1-2 KN hinzukam. Die Landschaft war
wirklich traumhaft schön, brütende Vögel in den Uferböschungen und immer
wieder kleine Häuschen versteckt zwischen den Bäumen.
Durch den sehr engen Mjösund „schlüpften“ wir in den weiträumigeren
Lurefjord, als plötzlich unser GPS abschaltete und sich nicht mehr in Gang
setzten ließ. Mitten drin in einem Gewirr aus Inseln, weit und breit
niemand, kein anderes Schiff in Sichtweite. “Merkt Ihr was: Die Götter haben
uns vorher noch schnell üben lassen, damit wir nun dieser Situation
gewachsen sind! Also Karten und Navi-Besteck raus und Inseln abhaken.“ Die
aktuelle Position war wegen der ständigen aufmerksamen Verfolgung auf der
Seekarte schnell bestimmt. Ich musste nicht viel erklären, Alex hatte die
Navigation wirklich gut drauf und Cordula half Ihm beim Inseln abhaken,
während ich steuerte. Es war schon ein komisches Gefühl anfangs, nun nicht
mehr „aus Spaß“ händisch zu navigieren. Allen war die Notwendigkeit einer
exakten Navigation vollkommen bewusst: Ein Navigationsfehler in diesen
Gewässern mit den vielen Untiefen hätte mit Sicherheit katastrophale Folgen,
denn hier geht’s es nicht mehr um das Auflaufen auf eine Sandbank. Und ein
Leck geschlagenes Schiff würde ein Spielball der starken Strömungen werden,
die hier herrschen.
Der Nervosität wich aber bald die Herausforderung, es nicht nur zu schaffen,
sondern es wirklich gut zu machen. Alex übertraf sich selbst und berechnete
zwischen zwei Inseln sogar noch die voraussichtliche Ankunftszeit und es
begann uns richtig Spaß zu machen.
Ärgerlich war in dieser ganzen Situation wieder mal, dass die Hotline des
GPS-Herstellers den ganzen Nachmittag über nur ein Endlosband laufen hatte.
Die Hotline war immer schon mehr als mangelhaft besetzt. In einer solchen
Situation ist dies mehr als ärgerlich und ich mache hiermit in aller
Öffentlichkeit mal meinem ständigen Ärger Luft. Auf meine Bitten Ihren
Service zu verbessern reagiert diese Firma seit vielen Jahren mit englisch
arroganter Ignoranz und ich bin mir sicher, dass ich nach dieser Reise das
System ändern werde. Schade nur um die vielen elektronischen Seekarten, die
ich von dieser Firma in der Zwischenzeit erworben habe.
Am Abend schaffte ich es, über das Internet eine Software-Update auf mein
GPS zu spielen, danach funktionierte das System zumindest für sich selbst
wieder, obwohl ich es seit dem Update nicht mehr schaffe, die Daten über die
NMEA-Schnittstelle in mein restliches System einzuspeisen. Aber
Schnittstellenprobleme gibt es ja immer wieder mal im Leben, „gell, meine
lieben Kollegen Programmierer...“
Für uns war es dennoch eine WIRKLICH spaßige Tour!
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(Freitag 30. Mai 2008 - X+03)
EIVINDVIK(N): N
60°58'760s
E 005°04'669s
Mail eingegangen - 11:11 MESZ (Zufall!?!):
sind in EIVINDVIK (N)
Der GPS-Ausfall gestern hat uns ganz schön schockiert. Gut, dass wir alle
gut ausgebildet sind.
Gestern hat sich gezeigt, dass dies und die Mitnahme von Seekarten absolut
wichtig sind. Wir währen sonst gestern ganz schön aufgeschmissen gewesen.
Nach einer kurzen Zeit der Gewöhnungsphase hat es dann aber sogar so richtig
Spaß gemacht, „von Hand“ durch die Inselwelt zu Schippern.
Wollen es heute bis kurz vor Kap STATTLANDET schaffen.
GPS ist wieder halbwegs repariert (Datenübertragung funktioniert noch
nicht). Schön nun zu wissen, dass wir es notfalls auch „ohne“ schaffen
würden!
Die Geschichte zum Tag, nachgeliefert am Samstag:
Tausche Fisch gegen Bier
Das malerischen Eivindvik schlummerte noch, als ich gegen 6:30 aufstand. Vom
Duschen zurück diskutierte gerade eine Gruppe von Schülern lautstark über
die Poseidon. Ich verstand zwar nicht, worüber sie sich die Köpfe heiß
redeten, aber den Gesten und Deutungen nach schien es um die Takelage zu
gehen und jeder schien es besser zu wissen. Mich trauten Sie aber nicht zu
fragen, sondern verstummten, als Sie mich sahen, einer deutete auf die
Takelage und nickte mit einem anerkennenden Nicken und OK-Zeichen mir zu.
„It’s not as complicate as it looks like“ gab ich Ihm zur Antwort, wobei die
heftige Diskussion erneut entfachte und sich ein anderer offensichtlich
durch meine Aussage bestätigt fühlte. Viele scheinen mit den Backstagen Ihre
Probleme zu haben, sind sie doch offensichtlich dem Großsegel bei
Vorwindkursen „im Weg“.
Kurze Zeit später unterbrach ein herannahendes Boot die Gespräche und die
Kinder stiegen in Ihren „Norwegen-Bus“ zur Schule ein.
Dieser idyllische Hafen gefiel uns sehr und wir genossen in aller
Gemütlichkeit unser Frühstück. So legten wir erst recht spät ab. Wir
schlängelten uns durch etliche Sunde und Fjorde, die Landschaft wurde immer
karger und trostloser, die Bäume immer niedriger. Irgendwie scheint hier
zwischen dem Sognefjord und dem Kap Stattlandet eine Vegetationsgrenze zu
sein, oder es liegt an der exponierten Lage der sturmumtosten Berge und
Schluchten, dass sich hier nur spärliche Vegetation durchsetzen kann. Man
sieht auch kaum Häuser oder Siedlungen. Die Berge werden immer höher. Oft
fährt man in eine Schlucht hinein umgeben von mächtigen 600m hohen, steil
abfallenden Felswänden und weiß nur aufgrund der Karte, dass es eigentlich
hier
einen Durchbruch geben muss.
Irgendwo tut sich dann plötzlich eine
Felsspalte auf, oder man sieht wie von Geisterhand geführt ein
Fahrgastschiff aus einer Felswand heraus erwachsen, als hätte David
Copperfield sich ein neues Zauberkunststück ausgedacht.
Leider kann man in diesen engen Schluchten nicht segeln und muss alles mit
Maschine fahren, da zum einen die Breite zum Kreuzen nicht reicht und man
zum anderen immer kräftigen Wind direkt von vorn oder gar keinen Wind hat.
In diesen Schluchten kann es durchaus von totaler Flaute auf 6 Windstärken
innerhalb wenigen 100m Fahrstrecke wechseln. Außerdem wollen wir erst mal
„Strecke machen“, um aus der „Schlechtwetterzone“ – die ja Gott sei Dank
keine war – herauszukommen. Wir haben uns jedenfalls vorgenommen,
oberhalb von Alesund wieder zu seglen und es auch von den Strecken her
gemütlicher anzugehen.
Nachts um 23:00 trafen wir in unserem Zielort Rugsund
handelstad(n), einem kleinen
Fischerdörfchen im Nordfjord ein.
Wir waren gerade am Abendessen, als vier
Angler mit einem noch lebenden Köhler (ähnlich einem Dorsch) zu uns kamen
und ihn uns zum Abendessen schenken wollten. Wir waren zwar schon satt,
nahmen das Geschenk aber trotzdem gerne an. Einer der Angler filetierte Ihn
sogar noch freundlicherweise für uns. Auf meine Frage, was ich Ihm dafür
bezahlen darf, winkte er ab. „50 EUR“ und grinste dabei „No, no, It’s a
present from us!“
Cordula und Alex waren schon auf dem Weg zu unserem „Vorratsschrank“ – den
Ort will ich in der Öffentlichkeit nicht verraten, den wir sind ja in
Norwegen, holten 4 Flaschen Bier und überreichten sie den Anglern. Ein
mächtiges Grinsen durchzog augenblicklich die Gesichter, natürlich nahmen
auch sie dankend an und wir quatschten noch eine ganze Zeitlang mit uns, bis
uns dann doch so gegen 1:30 die Müdigkeit einholte.
Bier ist ein gutes Tauschobjekt für alles und jeden in Norwegen, schon oft
gelesen und immer wieder gerne praktiziert!
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(Samstag 31. Mai 2008 - X+04)
KAP STATTLANDET(N): N
62°08'57s
E 005°04'43s
Der Plan für Freitag war EIVINDVIK-RUGSUNDET(N) ...
... über dessen Realisierung und den Fortgang Heute (RUGSUNDET-ALESUND) im
Verlauf des Tages oder spätestens gegen Abend hin,
sicher mehr ...
Posteingang per SMS 16:34 MESZ, Cordula schreibt:
Umrunden gerade KAP STATT-LANDET(N) bei Sonnenschein
Stimmung super ...
Neue Geschichte auf dem Datenhighway nach NEAPEL (weil zur Zeit dort die
Logbuchbetreuung sitzt)!
Posteingang per Mail 16:40 MESZ, Thomas schreibt:
wir sind heute etwas spät dran, da wir gestern erst um 23:00 eingelaufen
sind und dann erst noch zu Abend gegessen haben. Ich weiß nicht, ob wir es
soweit, wie geplant schaffen. Heute wollen wir – bei noch strahlendem
Sonnenschein – das berüchtigte KAP STATT-LANDET(N) umrunden, So wie es bis jetzt
aussieht, wird das eine Kaffeefahrt. Mal sehn...
... umrunden gerade das KAP STATT-LANDET(N). Trotz absoluter Flaute 1-1,5 m hohe
Wellen. Keine Ahnung, wo die herkommen ...
Alles OK
Gruß
Thomas
Mit gleicher
Mail die Geschichte zum Vortag dazu:
Tausche Fisch gegen Bier
Bitte hier klicken und am Freitag, 30. Mai, nachlesen
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(Sonntag 01. Juni 2008 - X+05)
SANDSHAMN(N): N
62°15'8.92s
E 005°28'49.03s
Weil heute Sonntag ist mal ein Anleihen bei Wilhelm Busch
Bemüh dich nur und sei recht froh,
der Ärger kommt schon sowieso...
Wilhelm Busch
dt.
Zeichner, Maler u. Schriftsteller
1832 - 1908
Posteingang per Mail 10:53 MESZ, Thomas schreibt:
Hallo Franz,
uns hat gestern dann doch noch eine Regenfront am Kap Statt-landeT(N) verfolgt. Deshalb
haben wir uns entschlossen, den nächsten Hafen anzulaufen, bevor Sie uns
einholt.
Hatten gerade die Kuchenbude in SandshamN(N) auf der Insel SandsØyA(N) aufgebaut,
als es zu regnen begann.
Haben uns entschlossen, einen Tag
pause einzulegen, da Cordula Wäsche waschen will, ich muss auch noch
verschiedenes arbeiten und Alex schläft noch ...
Fahren also erst morgen wieder weiter.
Gruß
Thomas
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(Montag 02. Juni 2008 - X+06)
ONA(N): N
62°51'88s
E 006°32'68s
Heute sollte es eigentlich weitergehen. Bis oder zumindest über Alesund(N) und dann ...
... die Poseidon ist die Insel ona(N)
angelaufen.
Die Geschichte und Bild zum Tag, nachgeliefert am
Dienstag:

ONA(N)
Ona(N), die vergessene Insel
Ich kann mir mit meiner ganzen navigatorischen Erfahrung nicht vorstellen,
wie man die Insel ona(N) ohne GPS in
früheren Zeiten ansteuern konnte, ohne als Treibgut von den dort ansässigen
Fischern wieder aufgesammelt zu werden. Mitten in der Weite des 200m tiefen
Atlantiks erheben sich unzählige Inselchen und Untiefen aus dem Meer, die
Durchfahrt zwischen den von Wellen überspülten und Gischt umtosten
Steinhaufen, oft nur wenige Quadratmeter groß erfordert die ganze
Aufmerksamkeit. Die lang gezogene Dünung des Atlantiks bricht sich schäumend
an den äußeren Schären.
Als hätte der Atlantik ein kleines Türmchen in seiner Weite gebaut, erhebt
sich von weitem sichtbar ein Leuchtturm auf einem Felsen und bald erkennt
man bunte Häuschen ihn umringend, wie an ihn geschmiegt. Bei langsamer Fahrt
in den kleinen Hafen fühlt man sich plötzlich wie geborgen, ja heimelig, war
man bis hierher doch sehr beeindruckt und aufgeregt in Anbetracht der
wilden, tosenden Gegend rings umher.
Verschlafen, ja fast vergessen wirkt der Ort und würde um Mitternacht in der
Dämmerung nicht doch irgendwo ein kleines Licht in einem der Häuschen
brennen und lägen nicht unzählige Fischerkörbe und Netze herum, könnte man
meinen, die Insel sei nur für die Idylle gebaut, aber keiner wollte in
dieser Einsamkeit wohnen.
Am Morgen sah ich dann doch einen Opa auf einer Bank sitzen, wie er unser
Treiben interessiert beobachtete. „Lokalzeitung lesen auf Ona“, dachte ich mir. Sonst passiert hier doch nichts. Aber kaum
den Gedanken an die Einsamkeit zu Ende gesponnen, bog eine kleine Fähre um
die Ecke, klappte Ihre Front auf und ein kleiner PKW fuhr über Ihre Rampe
auf die Insel. Mehr passte auf die Fähre auch nicht drauf, denn sie war
nicht viel größer, als zwei Auto lang sind. Zur Ironie des Anblickes kam die
Feststellung in der Seekarte, dass die einzige Straße in Ona nur 1km lang ist und man die Insel bequem in ½ Stunde zu
Fuß umrunden kann. Mit diesem Auto standen dann bereits 2 Fahrzeuge auf der
Insel, was vom hohen Leuchtturm aus gut zu überblicken war.
Auf dem Heimweg trafen wir noch eine Töpferin, die uns erzählte, dass sie
schon seit 1977 hier wohne und überglücklich ist. Ihre Meinung teilen noch
33 weitere Einwohner von Ona.
„Landflucht“ bzw. „Inselflucht“ scheint hier kein Thema zu sein. Die Leute
leben von Fischfang im Frühjahr und vom Tourismus im Sommer. Nur frage ich
mich, wie die ganze Insel im Sommer von unseren 100 Kronen (12 EURO) leben
kann, denn weitere Touristen haben wir keine getroffen.
Wir hätten dringend Diesel tanken müssen, denn in unserer Seekarte und im
Hafenhandbuch war eine Tankstelle auf Ona
eingezeichnet. Die sei aber leider leer, denn die heftigen Winterstürme –
ich habe da ja auch so meine Erfahrung in Stavanger gemacht– hätten alle
Dieselvorräte aufgebraucht und bei den derzeitigen Preisen wolle man erst
noch abwarten, bevor man den Tank wieder fülle. Dieselben Probleme, wie bei
uns, obwohl Norwegen praktisch „auf dem Öl sitzt“. Ist das nicht zum weinen?
So sind wir nun heute den ganzen Tag damit beschäftigt, die ganze Umgebung
nach Diesel abzuklappern. Der ganze Tag geht dabei drauf.
Aber wir scheinen nun endlich Glück zu haben hier in
Harøy(N) hat man uns versprochen gegen 17:00 käme ein
Tanklastzug und würde den dringend benötigten Kraftstoff bringen. Noch 1 ½
Stunden. Viel weiter werden wir heute wohl nicht mehr kommen.
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(Dienstag 03. Juni 2008 - X+07)
HARØY(N): N
62°53'6995s
E 006°57'2195s
Aus zuverlässiger Quelle, mittlerweile per Mail vom Skipper bestätigt, erreichte uns die
Information, POSEIDON hat gestern die Insel
ONA(N) angelaufen.
Mangels UMTS-Verbindung die Info erst Heute, dafür aber umso ausführlicher.
Die Geschichte zum Vortag dazu:
ONA(n), die vergessene Insel
Bitte hier klicken und am Montag, 02.
Juni, nachlesen
Und wie vorsichtig vermutet, geht es dann ungefähr gemäß Routenplan an
Zwischenziel
kristiansund(N) vorbei weiter.
Originalton, via Mail:
Wir sind gerade in
HARØY(N) 62° 53,6994' N
006° 57,2195' E und sind seit heute morgen auf der verzweifelten Suche nach
Diesel. Ist hier echte Mangelware.
Nun hat man uns versprochen, bis 17:00 einen zu besorgen (Tanklastzug kommt
extra wegen uns). Ohne Sprit ist es hier in Norwegen einfach zu gefährlich
wegen der engen Passagen und Flaute oder Wind auf die Nase sind wir bisher
das meiste unter Maschine gefahren.
Werden wohl heute nach dem Tanken noch nach
BUD(N) etwas NW-lich und
morgen wollen wir an Kristiansund vorbei.

Die Geschichte zu diesem Dienstag, nachgeliefert am Mittwoch:
Erste
Erfahrungen mit Tiden (mit „D“ geschrieben!!)
Eigenartig, dass es gerade in Norwegen – einer der größten Ölnationen der
Welt – schwierig ist, Dieselkraftstoff aufzutreiben. Wir haben gestern den
ganzen Tag damit zugebracht und sind von Inselchen zu Inselchen gehopst, um
schließlich nach der zweiten Festlandanlaufstelle das Versprechen zu
bekommen, nach 3 Stunden warten in Haröy doch unseren heiß ersehnten
Kraftstoff zu erhalten.
Wir waren an einer Dalbenmauer vertäut, verbrachten die Zeit des Wartens mit
Einkaufen, Eis essen und Bücher lesen. Ich war gerade unter Deck
konzentriert am Laptop beschäftigt, als Cordula plötzlich hochschrak und
rief „Was knarrt denn da so? Außerdem lieg ich ganz schief im Bett“. Ich
stürzte an Deck. Alex saß ganz ruhig im Cockpit und las hochkonzentriert in
seinem Buch, hinter Ihm spannte sich die Festmacherleine von der Klampe
senkrecht nach oben mit einer Spannung, dass man darauf hätte Gitarre darauf
spielen können. Die Poseidon war durch den sinkenden Wasserstand nun gut
einen halben Meter aus dem Wasser gehoben, ein Wunder, dass dies die Klampe
aushielt.
Ein Versuch, die Belegung zu lösen scheiterte, denn die Knoten waren derart
fest, dass nicht Entferntesten daran gedacht werden konnte, sie aufzuknoten.
„Schnell das Takelmesser!“ Mit einem kurzen Schnitt platsche die Poseidon
zurück in Ihr angestammtes Element.
„So kann man die Poseidon auch trockenlegen.“
Schimpfte ich vor mich hin. „Bist Du sauer?“ versuchte Cordula zu
schlichten. „Ja, weil Ihr genauso blöde gewesen seid, wie ich selbst – wie
kann man das nur vergessen, dass wir hier Tidenhub haben.“ Ich hatte beim
vertäuen des Schiffes einfach nicht daran gedacht, solange an der Mole
festzusitzen und 3 Stunden warten zu müssen, bis wir des Diesel geliefert
bekommen und der Wasserstand in dieser Zeit um gute einen halben Meter
sinken würde.
Wenigstens bekamen wir das Diesel pünktlich um 17:00 zum
„Fischer-Einkaufspreis“ direkt aus dem Tankwagen für knapp über 10 Kronen
den Liter, was für norwegische Verhältnisse extrem günstig ist.
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(Mittwoch 04. Juni 2008 - X+08)
BUD(N): N
62°53'6995s
E 006°57'2195s
Heute ein frühes Mail, Thomas schreibt:
habe schon mal eine kleine Geschichte von gestern und die heutige Planung
beigelegt. Wir haben in Anbetracht der vielen netten kleinen Häfen alle
keinen Bock auf Kristiansund und fahren dran vorbei in einen schnuckeligen
Hafen.
Morgen wollen wir dann schon in Trondheim sein.
Gruß
Thomas
Die Geschichte zum Vortag, praktisch schon als Morgenlektüre:
Erste Erfahrungen mit Tiden (Mit "D"
geschrieben!!)
Bitte hier klicken und am Dienstag, 3. Juni, nachlesen
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(Donnerstag 05. Juni 2008 - X+09)
UTHAUG(N): N
63°43,5099s
E 009° 35,0888s
Gestern Eidestranda(N) erreicht.
Heute nach letzter Meldung in UTHAG(N)
Per Mail macht uns Thomas den Mund wässrig und teilt gegen 20:00 Uhr MESZ mit:
...
sind heute nach gemeinsamem Beschluss doch nicht nach Trondheim(N) gefahren, da
wir uns so sehr an idyllische Häfen gewöhnt haben und den Trubel der
Großstadt vermeiden wollen.
Sind in UTHAUG(N) gelandet. Cordula und Alex
gehen gerade Garnelen (KG für 12 EURO) vom Fischer kaufen, heute morgen haben
wir fangfrischen Dorsch von einem Fischer - (KG für 5 EURO!!!) gekauft.
Uns geht es also prächtig, Wetter immer noch super genial: "Ein Hoch jagt
das nächste" 25°C-27°C, nur leider kaum Wind.
Konnten heute gerade mal 2h
Segeln, der Rest unter Maschine
Viele Grüße auch von Cordula und Alex
Thomas
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(Freitag 06. Juni 2008 - X+10)
UTHAUG(N): N
63°43,5099s
E 009° 35,0888s
Nach letzter Meldung von Bud(N) ausgehend
über Kristiansund(n)(passiert) -
Eidestranda(N) angelaufen, dann
Trondheim(n) "rechts im Fjord" liegen lassen und bis
UTHAUG(N) gefahren.
Ein Mail bestätigt gegen Mittag. Thomas schreibt (und ein Beitrag zum
Geschehen an Bord wurde auch noch mitgeliefert, zu lesen etwas weiter
unten):
Hallo Franz,
wie gesagt haben wir uns entschlossen Trondheim zu umgehen, da es uns
erstens ½ Tag gekostet hätte in den Trondheimfjord zu fahren und wir
außerdem alle keinen Bock auf Großstadt haben.
Sind also in Uthaug(N) gelandet und fahren
heute nach Vingsand(N).
Gruß
Thomas
... und mal ein Beitrag zu der "Anderen Seite" des Geschehens an Bord:
Fluch und Segen der Technik
Viele fragen mich immer: „Wie machst Du das alles mit dem Online-Tagebuch
und der Möglichkeit auf See in Österreich arbeiten zu können?“
Nun, die moderne Technik macht es möglich. War es früher nur umständlich und
vor allem mit sehr langsamer Technik möglich, sich über das Handy und einem
Laptop wenigstens die aktuellen Wettermeldungen über einen Provider oder das
Internet zu holen, kann man heute mit einer sog. UMTS-Karte – das sind die
Lizenzen, die die BRD so teuer an Vodafone und die Telekom verkauft hat –
fast überall auf der Welt mit dem Laptop ins Internet und seine E-Mails
abholen oder welche verschicken, zumindest solange man Empfang hat. Und dies
ist fast überall der Fall, solange man sich in Küstennähe befindet.
Nun gibt es auch hier – wie beim Handy auch – das leidige Problem im Ausland
mit den extrem teuren so genannten Roaming-Gebühren. Diese Erfahrung musste
ich letztes Jahr schmerzlich erfahren, als mich die Telekom-Rechnung der
Reise nach Stavanger wie ein Hammer traf: Über 1800 EURO kostete mich die
Internet-Anbindung.
Aus dieser Erfahrung habe ich jedoch gelernt und mir dieses Jahr eine
Norwegische Prepayed-UMTS-Karte gekauft und ein Norwegisches Handy dazu. Nun
kann mich die ganze Welt in Norwegen direkt auf dem Schiff anrufen, ohne
dass es mich einen Cent kostet (außer den einmaligen 10 EURO für die
Prepayed-Handy-Karte) und ich kann mit der norwegischen UMTS-Karte (Kosten
bisher 300 EURO einmalig für die Karte selbst + 100 EURO Guthaben-Kosten bei
50Ct/MB, maximal aber nur 5 EURO pro Tag, von denen ich bisher erst 10 EURO
„verbraten“ habe) So wie es aussieht, wird mir das 100 Euro-Kontingent wohl
noch bis Ende der Reise reichen. Die Anbindung ist eigentlich bisher außer
auf der Insel Ona und ein paar wenigen kurzen „Durststrecken“ überall
möglich gewesen, wenn auch nicht überall mit der vollen Geschwindigkeit
(Bandbreite) des HSDPA-Standards.
Ich kann mir gut vorstellen, dass ich die Karte nach dem Urlaub an jemanden
anderen weiterverkaufen kann, der ebenfalls nach Norwegen reisen möchte,
denn sie ist an keinen Namen gebunden und muss bei abtelefoniertem
Kontingent einfach wieder aufgeladen werden. Was Telekommunikation angeht
ist Norwegen WESENTLICH günstiger, als Deutschland und sie haben auch eine
bessere UMTS-Abdeckung.
Eigentlich eine ganz tolle Sache mit der Internet-Anbindung. Jederzeit –
auch auf See – immer die aktuellsten Wetterberichte. Und wenn wir mal
größere Strecken unter Motor fahren und die Landschaft wieder mal „nur
schön“ aber nicht „wunderschön“ ist, verziehe ich mich in meine „4qm
Deutsches Hoheitsgebiet“ in den Salon und arbeite für meinen Auftraggeber
oder schreibe Geschichten. Am Rand des Laptops läuft parallel die
Navigationssoftware – gespeist mit aktuellen Positionsangaben des GPS und
allen umgebenden Schiffen über die AIS-Schnittstelle, sodass ich jederzeit
die Situation oben an Deck „im Blick“ habe und Cordula und Alex an Deck
„Ihres Amtes“ schalten und walten können.
„Eigentlich eine ganz tolle Sache“ – das sage ich deshalb, da gerade in den
letzten Tagen die Arbeit für meinen Auftraggeber wegen dringender Probleme
etwas überhand genommen hat und ich eigentlich bis auf wenige Stunden das
Deck kaum gesehen habe. Natürlich war von vorn herein klar, dass ich eine so
lange „Auszeit“ nur bekommen kann, wenn ich bei dringenden Problemen dann
doch mal helfen kann. Und ich bin auch nicht abgeneigt, ab und zu etwas zu
arbeiten. Mir macht der Job wirklich Spaß und ich habe nie das Gefühl eine
echte „Auszeit“ zu brauchen. Aber nur insgesamt 2 Stunden am Tag Norwegen zu
sehen ist dann doch etwas zu wenig. Und deshalb das „Eigentlich“.
Einer meiner Lieblingsautoren
Sønke
Roever – einen schönen Gruß aus Norwegen an dieser Stelle auf die
Galapagos-Inseln, nachzulesen unter
www.hippopotamus.de
- betitelte seine Reisebeschreibung durch die Ostsee mit
„Auszeit unter Segeln“ .
Ich könnte es die letzten Tage meine Geschichten mit
„Ein- und Ausstempeln unter Segeln“ betiteln.
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(Samstag 07. Juni 2008 - X+11)
RØRVIK(N): N
64° 51'6484s
E 011° 13'7592s
Zu guter Letzt - umdisponiert - doch
RØRVIK(N) angelaufen (20:06 MESZ)
- Thomas schreibt:
... haben uns kurzfristig anders entschieden, da wir noch für die Fischsuppe
einkaufen wollen und sind in
RØRVIK(N) gelandet.
Gruß
Thomas
Heute ist mal was los, neue aktuelle Meldung mit schöner Schilderung
zum Anglerglück (19:20 MESZ) - Thomas schreibt:
Hallo Franz,
die Ereignisse heute jagen sich: Wir haben den ersten Dorsch gefangen! Anbei die
Geschichte und ein Bild vom „glücklichen Alex!“
Gruß
Thomas
Anglerglück
Die Fünf-Minuten Terrine
Kaum hatten wir die Wale im Kielwasser hinter uns gelassen als der Wind
nachließ und mir die Idee kam, bei nur 3 Knoten Fahrt einfach die Angel
hinterher zu schleppen. Ein Schweizer Segler behauptete zwar, nur Makrelen
seien so schnell, ein Dorsch komme da nicht hinterher, aber ein Versuch wäre
es doch wert.
Cordula und Alex wollten jedoch den Speiseplan fürs Wochenende nicht in so
unsicheren Experimente überlassen und beschlossen: „Wir machen die Segel
runter und fischen richtig!!“ „OK, dann brauchen wir aber eine Untiefe, denn
da stehen die Dorsche meistens, wie mir mal ein Fischer erzählt hat.“
Die Seekarte wies mitten in dieser Weite des 500m tiefen Meeres ca. ½ Meile
neben unserer Strecke eine Untiefe von 12 m aus. „Das ist ideal, da fahren
wir unter Maschine hin.“ Schnell war das Angelzeug hergerichtet, natürlich
mit dem „Touristen-Dorsch- und Köhler-Vorfach“ aus dem Supermarkt. Da ich
schlechte Erfahrungen mit solchen „Touristen“-Teilen habe, knüpfte ich an
das Ende noch einen schweren Meeres-Blinker an.
Schnell war mit dem GPS und dem Echolot die Untiefe gefunden. Wir schalteten
den Motor aus und ließen uns einfach treiben. „Mal sehen, ob der Fischer
Recht hatte!“ Ich ließ den Blinker bis auf den Grund sinken und hob langsam
an. Doch der Blinker hatte sich offensichtlich mit dem Widerhacken derart
fest im Felsuntergrund verhakt, das mir nur übrig blieb, „Touristen-Dorsch-
und Köhler-Vorfach“ (TDKV) einschließlich Blinker dem Meer zu überlassen.
„Na prima, das fängt ja gut an.“ Ich hatte aber noch einen TDKV in meiner
Angler-Wunderkiste und knüpfte nun einen leichten Barsch-flinker an das Ende,
der sich nicht so schnell im Grund verhaken kann und mit dem ich zu Hause
recht gute Erfahrungen gemacht hatte, was aber für das Meer noch lange nicht
gelten muss.
Langsam ließ ich die Leine mit Vorfach ins Wasser, hob sie wieder etwas an,
ließ sie weiter nach unten, wieder etwas nach oben, und so weiter, bis ich
eine Tiefe von ca. 10-12 m erreicht hatte, bei einer Echo-Tiefe von ca. 15m.
Es dauerte – wirklich ohne Angler-Latein – ca. 2 Minuten, als sich die Angel
kräftig nach unten bog und ich offensichtlich einen Biss hatte. „Ich hab‘
einen, ich hab‘ einen, das ist ja unglaublich!“ Die Angel bog sich fast im
Halbkreis. „Alex nimm den Kescher, Du musst mir helfen, der scheint etwas
schwerer zu sein.“ Aber er kämpfte nur kurz an der Angel, je mehr ich ihn
nach oben brachte, um so ruhiger wurde der Dorsch und es war nicht viel
Mühe, ihn an Deck zu heben. Er war ca. 60 cm lang und wog um die 3 KG,
schätze ich. Das Filetieren dauerte länger, als das Fangen, denn in dieser
Größe passte er nur filetiert in unseren Kühlschrank.
„Jetzt will ich auch mal!“ Jauchzte Alex. Wir waren etwas von der Untiefe
abgetrieben worden. „OK, lass mich schnell wieder zurückfahren an dieselbe
Stelle, dann probieren wir es nochmals.“
Alex hob die Angel ins Wasser „Und jetzt immer auf und ab, und langsam
tiefer lassen.“ Kaum hatte ich die Worte ausgesprochen, als Alex zu stöhnen
begann. „Bohh, Mann ei, zieht der an, Puhhh“ und schon ging das Spiel von
neuem Los. Als er sich an der Oberfläche das erste Mal zeigte schrie Cordula
„Das ist ein Hai, das ist ein Hai.“ „Nee Cordula, der ist nur ein bisschen
größer, das ist auch ein Dorsch.“ Beruhigte ich Sie „Los schnell die
Filmkamera“, während ich filme, hatten Cordula und Alex alle Hände voll zu
tun, den zweiten Dorsch an Deck zu bringen.
Heute Abend wird es zusammen mit den restlichen Schrimps von gestern und einem
Teil des fangfrischen Dorsches eine ausgezeichnete Fischsuppe geben, den
Rest werden wir morgen als Filet zubereiten. Die erste echte
„5-Minuten-Terrine“, denn das Fangen geht hier in Norwegen anscheinend
schneller, als das zubereiten.
Neue aktuelle Meldung mit genauer Schilderung (16:15 MESZ):
Die ersten Wale gesehen
Wir hatten gerade bei 2 Bft die Segel gesetzt.
Die Poseidon wog sich langsam durch die glatte See mit über 5 Knoten. Das
Meer unter uns war über 500m tief. Ich freute mich ungemein, wie schön doch
Segeln sein kann. Bei dieser Windstärke durch das Meer zu segeln verbreitet
eine wunderbare Ruhe auf dem Schiff. Jeder träumt irgendwelche Gedanken und
man muss sich wirklich zwingen, wenigsten ab und zu mal einen Rundumblick zu
wagen, um nach Schiffen Ausschau zu halten.
Bei einem dieser Rundumblicke entdeckte ich hinter uns eine große Schule von
Delfinen, wie sie langsam durch das Meer zogen. Immer wieder tauchten ein
oder mehrere Buckel auf um mit majestätischer Bewegung wieder unter der
Oberfläche zu verschwinden.
Es dürften so an die 20 Tiere gewesen sein. Die äußerst langsame,
gemächliche Bewegung war allerdings überhaupt nicht typisch für Delfine, die
wir ja schon öfter auf dieser Reise gesehen hatten. Beim Blick durchs
Fernglas bestätigte mir Alex meine Vermutung: Es war eine Schule kleiner
Wale, vermutlich Finnwale. Alex erkannte durch das Fernglas auch das
typische „Blasen“ beim Auftauchen.
Der Anblick von Walen hat etwas sehr beruhigendes an sich und passte
wunderbar zur gemächlichen Bewegung der Poseidon durch die See. Irgendwie
waren beide von der Bewegung her artverwandt und vermittelten dieselbe Ruhe.
Ein wirklich sehr erhebendes Gefühl. Schade, dass wir nicht dasselbe Ziel
hatten, denn noch bevor ich die Kamera holen konnte, verschwanden Sie aus
unserem Blick. Wenigstens konnte ich Ihre Bewegungen mit der Filmkamera
festgehalten.
Aktuelle Position:
64° 42.26 N
010° 52.45 E
auf dem Weg nach OttersØya
Zwischenmeldung zum Mittag (14:15 MESZ):
Aktuelle Position
64° 33,8667 N
010° 39,6274 E
auf dem Weg nach OttersØya
Gestern wollte VINGSAND(N) erreicht werden.
Ob dem so ist oder was es sonst wieder neues gibt, demnächst hier ...
Na,
wer sagt`s denn!
Elektronische Post, Thomas schreibt:
sind
heute auf dem Weg nach Ottersøya (Pos 64° 51,523‘ N 11° 16,878‘ E ) neben
Rørvik. Anbei die aktuelle Route.
Wegen des ständigen schönen Wetters und keinem Wind sind wir bisher fast
alles unter Maschine gefahren und sind somit bereits 2 Tage VOR unserer
Planung. Montag soll es mal etwas schlechter werden, was auf Wind hoffen
lässt.
Gruß
Thomas
... Und wo Ihr die neue Route findet, wisst Ihr ja hoffentlich!
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(Sonntag 08. Juni 2008 - X+12)
RØRVIK(N): N
64° 51'6484s
E 011° 13'7592s
Zu Gestern etwas zu sagen wäre gerade "Eulen nach Athen tragen".
Oder Dorsch in das Norwegische Meer (Norwegian Sea(engl.))
importieren.
Wer es jedoch noch nicht gelesen, der möge zurück
gehen nach
"X+11"
Weiteres wird der Sonntag bringen...
Und hier ist sie auch schon, die neue Planung für Heute, Thomas mailt:
Hallo Franz,
heute ist zwar etwas heftiger Wind vorhergesagt (ca. 4-6 Bft.) aber wir sind
die meiste Zeit in geschützten Gewässern und so wagen wir mal den Schlag
nach Brønnøysund, zumal es sich wieder mal bestätigt hat, dass die größeren
Häfen in Norwegen meist nichts taugen.
Die Sanitäreinrichtungen sind versifft, die Nachbarboote feiern die ganzen
Nächte durch und das auch noch zu höheren Preisen, als in den kleineren
Häfen. Unsere Devise: Künftig also nur noch zum Bunkern in die größeren
Häfen oder wenn es sein muss.
Anbei die geplante Strecke für heute.
Gruß
Thomas
Anmerkung: es Scheint der Sommer kommt in Norwegen, denn das mit dem
Durchfeiern die ganze Nacht hat man in einschlägiger Literatur schon des
Öfteren mal gelesen! Ich glaub die POSEIDON ist in Norwegen angekommen!

Übrigens hat BRØNNØYSUND auch einen Lufthavn
(Flughafen, logisch), da könnte man noch schnell
hinfliegen und fragen, ob auf der Poseidon noch ein Plätzchen zum mitsegeln
wäre! Denn einer der Crew oder auch beide müssen irgendwann aussteigen.
So ein "gentleman agreement" wie der Skipper, das er sich drei Monate um die Ohren hauen
kann, hat nun mal nicht jeder.
Die Hurtigrouten legen hier auch an. Da lässt sich schnell was kombinieren!
Also, wer immer hier liest, überlegen und einfach mal anfragen.
Gruß
Euer Logbuch
Top
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(Montag 09. Juni 2008 - X+13)
BRØNØYSUND(N): N
65° 28.2449s
E 012° 12.2859s
Zum Tagesabschluss, bevor Italien gegen Holland antreten muss
(hoch interessant, weil der Lochbuch-Schreiber ja auf Ischia sitzt und mit
den Italienern die Sache verfolgen darf. Parteiisch sind wir nicht aber
Italien sollte schon gewinnen weil die Holländer sind jetzt nicht gerade
unsere heiße Liebe...),
der Hafentag in
BRØNØYSUND(N)
von Thomas in Worte gefasst:
„Arbeitstag“ auf der Poseidon
Was tut man auf der Poseidon, wenn man 2 Tage vor seinem Reiseplan ist, es
draußen regnet und stürmt und der Ort nichts hergibt, was anzusehen sich
lohnen würde:
Erstens ausgiebig Frühstücken – der Supermarkt direkt nebenan ermöglicht mal
frische Semmeln oder wie es in norwegisch heißt und was die Nordlichter von
uns auch verstehen: „Rundstykke“.
Zweitens wird Wäsche in die Waschmaschine gehauen und nachdem der Trockner
wieder mal nicht funktioniert – wie er eigentlich bisher noch in keiner
Marina funktionierte – werden die „4qm deutsches Hoheitsgebiet“ unter
Zuhilfenahme der Standheizung in einen „Wäschetrockner mit
Internetanschluss“ verwandelt. Ja , ja, wir sind ein modernes Schiff! Wer
hat das denn schon bei euch zu Hause. Nun muss ich nur noch am Laptop
aufpassen, rechtzeitig die Tastatur zu verschieben, sobald sich wieder mal
an einem Sockenende ein Wassertropfen zu zeigen pflegt, um sich anschließend
auf meiner Tastatur niederzulassen.
Schreckhafte Fuchteleien werden automatisch durch die vielen Leinen
verhindert, sportlich, geschmeidige Bewegung ist auf der Poseidon angesagt
um sich unter den Wäschestücken durchzuschlängeln und der Gleichgewichtssinn
wird trainiert, sobald man auf einer der sich bildenden Lachen am Fußboden
auszurutschen droht. Man fällt aber nicht tief, denn spätestens nach 10 cm
freiem Fall wird man durch die gespannten Wäscheseile an der Gurgel hängend
vom Sturz in die Bilge zurückgehalten. Hat man dann vor Schreck nicht
seitlich ins neu gekaufte Fischermesser gegriffen wird man sanft von den
aufgehängten Salamis vor dem Knall gegen den Vorratsschrank abgebremst.
Am Abend stellt man dann fest, man hätte die Filmkamera doch vorher noch in
den wasserdichten Koffer verstauen sollen, da der dumme Ingenieur nicht an
den Einsatz in einem Waschsalon mit Filmschneidetisch gedacht hat.
Kann man die Wäsche abnehmen, müssen noch die Schlafsäcke getrocknet werden,
welche vom vielen Schwitzwasser in den kühleren Kojen klamm geworden sind.
Aber kein, Problem, man hat ja ein Standheizung: schnell davor gelegt, sind
sie sicher bald nicht mehr feucht.
Bei selbst gemachter Fischsuppe vom selbst gefangenen Dorsch und selbst
gepulten Schrimps genießen wir den selbst geöffneten Wein am Abend und
freuen uns, was wir so alles geschafft haben an diesem Tag, während sich der
feine Duft des Cabernet Sauvignon langsam mit dem Gestank eines angekokelten
Schlafsackes vermischt.
Mail gegen Mittag, Thomas schreibt:
gestern Abend hat es - wie vorher gesagt - ½ Stunde nachdem wir die
Kuchenbude aufgebaut hatten zu regnen begonnen.
Heute Nacht ist dann das Tief mit 10 Bft über uns
hinweg gezogen. Leider hat es dabei unsere
Deutschlandfahne aus der Halterung gerissen. Scheint also mächtig geblasen
zu haben, während wir schliefen.
Da es immer noch in Strömen regnet, bleiben wir hier in Brønnøysund
liegen und warten mal ab, was der morgige Tag
bringt.
Gruß
Thomas
-----
Bei längst erwartetem Wind um die 4 Beaufort wollte Gestern BRØNNØYSUND(N)
erreicht werden!
Wie es kann kam und wo die POSEIDON ihre derzeitig Position hat ...
... baldigst hier
In der Zwischenzeit habe ich schon mal die ganzen "Ö"
mit richtigen, norwegischen "Ø"
ausgetauscht, damit das endlich mal vernünftig aussieht!
Heute ist auch der 13.te Reisetag.
Je nachdem wie man zählt. Ein Array (wird in der Programmierung verwendet)
beginnt zum Beispiel mit 0 1 2 3 usw., damit ist dann der 12. Zähler
eigentlich schon der 13.Tag!
Hier im Logbuch ist es ähnlich. Mein erster Tag, der Auslauftag in
Stavanger, war X-00. Nun sind wir bei X+13.
Glück gehabt!
Wenn jemand den 13. als "Pechtag" sehen will, dann war der ja schon Gestern!
Und was war das für ein Tag?
Bis auf was neues
Euer Logbuch
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(Dienstag 10. Juni 2008 - X+14)
BRØNØYSUND(N): N
65° 28.2449s
E 012° 12.2859s
Ausgeglichen der Hafentag, mal sehen was der neue Tag uns zu bringen vermag!
Der Polarkreis wirft seine Schatten voraus!
Es geht weiter, schreibt Thomas in der Mail vom Mittag:
die Regenwolken sind weg, wir fahren (leider wieder mal total ohne Wind) im
so genannten „Rückseitenwetter“ des gestrigen Tiefs nach Nesna.
Morgen soll es dann über den Polarkreis (Alex wird getauft!) zum Svartisen-
(Schwarzes Eis) Gletscher gehen.
Vielleicht bleiben wir dort einen Tag, um eine Wanderung zu machen, je nach
Wetter.
Gruß Thomas
Die heutige Route findet Ihr wie gewohnt ... unter POSITION oder klick auf
den Ort mit der Tagesposition, gleich oben rechts.
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(Mittwoch 11. Juni 2008 - X+15)
POLARKREIS MONUMENT(N):
N 66°31.5129s
E 012°58.1261s
POSEIDON hat den Polarkreis überschritten!
Post von Thomas, vom Polarkreis:
Hallo Franz,
es war genau um 14:40 und nicht um 14:10, wie ich Dir zunächst
geschrieben habe (da war noch eine SMS dazwischen), denn wie wir feststellen
mussten, steht das Polarkreis-Monument (siehe Bild) nicht genau am
Polarkreis, sondern ca. 2 sm südlich davon. Die Norweger haben da sicher
Ihren Grund, genauso wie am Nordkap-Monument, welches ja auch nicht den
nördlichsten Punkt Festland-Europas darstellt, sondern etwas davon entfernt,
was aber den meisten nicht bekannt ist.
Nun gut, wie dem auch sei, inzwischen haben wir es sogar Dokumentarisch
festgehalten. Alex wurde auf den Namen „Seefahrer Alex, Eskimo mit guter
Laune“ getauft.
Cordula und ich waren ja schon mal vor Jahren mit dem Wohnmobil am
Polarkreis, unsere Namen verraten wir aber nicht!
Anbei das Bild vom Polarkreis-Monument auf der kleinen, vorgelagerten Insel
Vikingen (Wikinger), die etwa 2 sm südlich des Polarkreises liegt.
Gruß
Thomas
-----
NESNA(N) gestern erreicht (was sonst).
Ein gutes Stück näher an den nördlichen Polarkreis hat sich dann damit die
POSEIDON heran geschoben.
Heute früh habe ich mal genervt und um die heutige Planung gebeten.
Was sag ich
... geht doch!
!
Schnelle Mail zwischendurch weil Thomas eh schon an der Maschine sitzt und
bei seinem Boss eingeloggt ist.
Um 09:28 MESZ, Thomas schreibt:
Hallo Franz, Du Ungeduldiger,
(nicht böse gemeint, aber lass uns doch erst mal ablegen) .
Extra für Deine Ungeduld noch VOR dem Ablegen: Hier die aktuelle Position in
Nesna:
66° 12,0706‘ N
013° 00,7785‘ E
Es gibt sogar eine WEB-CAM hier im Hafen, man kann uns darauf aber leider
nicht sehen, da wir ganz vorne (auf der WEBCAM hinten) von den anderen
Schiffen verdeckt liegen.
Die heutige Route habe ich Dir beigelegt. Heute gibt es zwei erwähnenswerte
Ereignisse: Die Polarkreis-Überschreitung mit der Taufe von Alex (Ich hoffe,
bis dahin ist er schon wach) und natürlich heute Abend der
Svartisen-Gletscher, an dessen Fuß wir vor Anker gehen werden oder an dem
kleinen Anleger festmachen, wenn dieser frei ist.
Gestern war ein eiskalter Tag, teilweise mit heftigen Böen und starkem
Tidenstrom von über 2 kn, sodass wir manchmal nur mit 3-4 kn vorwärts kamen.
Rings um uns herum sind die Berge noch mit Schnee bedeckt. Wir
hatten gestern den Eindruck im Februar bei uns zu segeln.
Heute kommt nun langsam die Sonne wieder heraus, der kalte Wind ist bis
jetzt aber noch geblieben. Nimm also auf jeden Fall Deine warme Skiwäsche
mit, Du wirst sie hier dringend benötigen, wenn es so kalte Tage hat, wie
gestern.
So nun wollen wir mal los, Alex wie gesagt ist erst um 4:00 ins Bett und
schläft noch. Cordula wird fahren, während ich mal wieder „Ein- und
Ausstempeln unter Segeln“ betreiben muss.
Gruß
Thomas
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(Donnerstag 12. Juni 2008 - X+16)
SVARTISEN(N):
N 66°42.4815s
E 013°42.9103s
Heute - Wandertag - werden wir zur Gletscherzunge wandern.
Nachdem es Gestern selbst Thomas die Worte fehlten, das alles drum herum
zu beschreiben, hat er wie versprochen eben (09:45 MESZ) die geschriebenen
Eindrücke zu den Bilder übermittelt:
Wolken über den Bergen
Kurz nach der Polarkreisüberquerung und der Taufe von Alex tat sich der
Himmel auf, die Sonne lachte und die Wolken verzogen sich mehr und mehr. Es
blies ein eiskalter Wind. Nur über den Bergen türmten sich die Haufenwolken
über den schneebedeckten Gipfeln. Weit in der Ferne konnten wir eine sehr
eigenartige Wolkenformation erkennen: unter dicken Haufenwolken hatte sich
zwischen mehreren Bergen eine riesige linsenförmige Wolke festgesetzt, die
höchsten Gipfel mehrere hundert Meter überragend, als wäre eine gigantische
Föhnwolke zwischen den Spitzen der Berge gefangen. Es sah so eigenartig aus,
dass ich das Fernglas zur Hand nahm, um mir dieses Wetterschauspiel etwas
genauer anzusehen.
Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen: Die „Wolkenformation“ wies feinste
Strukturen erkennen, wie Rippen und Spalten. Dies war keine Wolke, dies war
der Svartisen Gletscher. So ein gigantisches Gebilde hatte ich noch nie
gesehen, überragte er doch die ihn umgebenden 600m hohen Berggipfel um
mehrere hundert Meter. Zwischen den Gipfeln erhob sich eine bläulich
schimmernde Wand, als hätte jemand eine das ganze Tal überspannende
Staumauer blau angemalt und diese aus Versehen zu hoch gebaut. Die
gigantisch wirkenden Ausmaße kann man sich am besten vorstellen, wenn man
bedenkt, dass die Gletscherzunge nur 30 m über dem Meeresspiegel liegt und
das höchste Plateau des Svartisen 1400m dickes Eis unter sich birgt. Auf dem
Svartisen gibt es im Osten Eisflächen, die für den Tourismus gesperrt sind,
da sich dort unberechenbare Gletscherspalten von mehreren 100m Tiefe auftun
und Blöcke „abkalben“ können, die die große eines Hochhauses haben.
Je näher wir jedoch kamen, umso weniger konnten wir von den gigantischen
Ausmaßen dieses Gletschers erkennen. Das ist ungefähr so, als liege man bei
Reifenwechsel unter der Stoßstange eines VW-Käfer und kann nur bis zum Griff
der Motorhaube sehen, weil sich einem der Rest durch die Krümmung der
Oberfläche entzieht.
Leider ist auch dieser Gletscher von Umwelteinflüssen nicht verschont
geblieben und so gaben nicht nur die schwarzen abgetragenen
Gesteinsrückstände auf dessen Oberfläche, sondern auch der Umweltdreck der
umgebenen Industrieanlagen ihm seinen Namen „Schwarzes Eis“. Gerade im Osten
des Gletschers ist laut Literatur in den letzten Jahrzehnten ein enormer
Rückgang der Eismassen ähnlich wie bei uns in den Alpen zu verzeichnen.
Wir werden heut mal bis zur Gletscherzunge wandern und vorsichtig in ein
paar Gletscherspalten sehen - nur die kleinen, wenige Zentimeter tiefen –
versteht sich von selbst.

Spät am gestrigen Abend gegen 22:00 Uhr konnten wir noch einen Posteingang
verzeichnen.
Die POSEIDON hatte ja am Nachmittag des 11. Juni zusammen mit "Polar-Frischling" Alex
den Polarkreis
überschritten. Am Abend erreichten die "Polarforscher" dann ihr
Planziel SVARTISEN(N), am Fuße des "Svartisen-Gletscher"
(Schwarz-Eis-Gletscher).
Damit wir
heute nicht ewig herumsitzen und auf Eindrücke warten müssen, hat sich Thomas
spät abends noch die Mühe gemacht und eine schnelle Post gefertigt. Er schreibt:
Hallo Franz,
ich schicke Dir mal die ersten Bilder vom Svartisen Gletscher. So etwas
unglaublich gewaltiges hast Du noch nicht gesehen. Ich bin immer noch ganz
sprachlos. Ich glaube die Bilder erzählen Ihre eigene Geschichte. Morgen werde
ich mal versuchen, mich „in Worte zu fassen“, momentan sind wir einfach nur
platt.
Gruß
Thomas
Bilder mit Ortsbezug findet Ihr wie immer mit einem Klick links oben auf "BILDER ZUM LOGBUCH"
oder als Ausnahme heute einfach hier
klicken!
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kennzeichnen auf der Karte die Orte mit Bildern!
Je nach Leitungsstandard - etwas Geduld - Bilder!
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(Freitag 13. Juni 2008 - X+17)
SVARTISEN(N): N 66°42.4815s
E
013°42.9103s
Nachrichten für den Tagesverlauf! POSEIDON läuft nach BODØ(N).
Der Ort des Schicksals! Dort wird in einigen Tagen die Crew wechseln und ich
("das Logbuch") muss (darf) da mit!
Thomas schreibt:
Hallo
Franz,
traumhaftes Wetter, leider der Wind schon wieder auf die Nase, so dass wir
unter Motor fahren müssen. Die nächsten 3 Tage soll es auf jeden Fall so
schön bleiben.
Der Wind ist aber trotzdem kalt, sodass Cordula und ich nicht aus den
Segelklamotten aussteigen. Alex schläft noch (wieder).
Gruß
Thomas
-----
Gestern - Wandertag - der Svartisen-Gletscher wurde über 6 Stunden
hinweg begangen.
Mit schneller Mail (09:51 MESZ) sind einige Bilder eingetroffen.
Eines von jetzt insgesamt 17 zur Einstimmung gleich hier:

weitere bilder mit Ortsbezug findet Ihr wie immer mit einem Klick links oben auf "BILDER ZUM LOGBUCH"
oder als Ausnahme heute mal einfach hier auf den text
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(Samstag 14. Juni 2008 - X+18)
BODØ(N): N 67°17.0556s
E
014°22.1082s
BODØ(N)
als Ausgangspunkt für die "LOFOTEN-Runde" und später der Auslaufhafen für
den "Rücksturz zur Erde" (O-Ton aus Raumschiff Orion, wenn es wieder
heimwärts Richtung Erde gehen sollte) sein wird, hier von Thomas für uns
betrachtet (E-Mail gegen 17:00 MESZ):
Um Bodö als Start- und Ende-Punkt der Lofoten-Rundreise doch ein gewisse
Bedeutung beizumessen, versuche ich Euch ein kleines Bild von Bodö zu geben,
wie man es in keinem Reiseführer lesen kann.
Gestern habe ich noch geschrieben, dass es eiskalt ist – was gestern durch
den eiskalten Wind aus NO auch auf dem Meer gestimmt hat. Wir waren heilfroh
um unsere Standheizung, auch wenn wir heute morgen alle ein bisschen über
Kopfweh und trockene Kehlen zu jammern hatten – nicht durch den übermäßigen
Alkoholgenuss bedingt, denn wir müssen ja
sparsam sein mit diesem kostbaren Gut – nein, wegen der bullernden
Standheizung, die bekanntlich nicht nur warm, sondern auch trocken macht.
(Wir erinnern uns an unsere Wäschekammer-Aktion?)
Heute morgen haben wir etwas gebummelt und zwar sowohl zeitmäßig mit dem
Frühstück, als auch geldmäßig mit dem Shoppen. Das Wetter war
außerordentlich warm, man kam schon bei langsamer Gangart durchaus ins
Schwitzen. Da dies in Norwegen nicht immer so ist und der Konsum auch hier
brummen soll, haben die Einwohner dieser 45.000 Einwohnerstadt sich eine
riesiges Einkaufzentrum geschaffen, vollkommen überdacht mit Straßenkaffees
und allen möglichen Geschäften, ähnlich einer amerikanischen Mall. Da lässt
es sich auch ohne schönes Wetter ausgiebig und gemütlich konsumieren. Wir
haben dies trotz schönem Wetter getan, was der Urlaubskasse gar nicht gut
tat.
Bodö ist eine durchaus umtriebige Stadt und man vermutet hier so hoch im
Norden ein solch durchaus weltmännisches Flair gar nicht, ja sie hat
wirklich Großstadtcharakter, was zumindest die Einkaufsmöglichkeiten
betrifft.
Auch was den Hafen betrifft hat Bodö leider durchaus den typisch
norwegischen Großstadt-Touch: riesengroß, kaum freien Platz, versiffte
Sanitäranlagen, die zudem nachts abgeschlossen sind, die schlimmsten Plätze
an der Außenmole mit viel Schwell durch die Berufsschifffahrt und dem
längsten Weg zu den Sanitäranlagen sind den Gästen vorbehalten und dabei zu
den dreifachen!!! Preisen, wie sonst üblich in den anderen Marinas. Immerhin
ging wenigstens die Waschmaschine und der Trockner, wenn auch mit extra
notwendiger Anmeldung über UKW oder Handy beim Hafenmeister, der Dir dann
erst für sündhaft teures Geld spezielle Münzen andreht, denn nur mit diesen
geht das alles einschließlich der
Duschen. Komplizierter geht’s nicht, und schon gar nicht, wenn man – wie
durchaus zu dieser Jahreszeit üblich - mitten in der Nacht hier ankommt.
Wisst Ihr nun, warum wir die großen Marinas in Norwegen meiden? Da stehen
Preis und Leistung in einem krassen Widerspruch! Anscheinend zieht sich das
wie ein roter Faden quer durch alle Dienstleistungsgewerbe hier in Norwegen:
Je teurer, um so mieser ist die Leistung.
Nun aber genug geschimpft, denn eigentlich verdient Bodö keinen schlechten
Ruf. Diese Stadt ist durchaus einen Halt wert. Sie bietet Touristen durchaus
attraktive Ausflugs und Informationsmöglichkeiten, nicht nur für Segler,
sondern gerade für Angler ist Bodö eigentlich DER Ausgangsort schlecht hin.
Im Touristen-Büro am Hafen oder Flughafen findet man diesbezüglich genügend
Informationsbroschüren um seinen Hobbies frönen zu können. Von hier aus
können Ausflugsfahrten vom Svartisen bis zu den Lofoten gebucht und
durchgeführt werden, also auch ein lohnendes Ziel für Flug- oder
Autoreisende. Auch kann man Angelboote mieten oder zu Angelfahrten
mitgenommen werden.
Nachts gibt es jede Menge attraktive Bars und Kneipen, auch wenn es, - wie
Alex meinte – „einem äußerst komisch vorkommt, Nachts um 03:00 am
helllichten Tag in eine Kneipe zu gehen“. Das „Nacht“-Leben geht hier fast
die ganze „Nacht“ durch. Leider haben sich viele Norweger gar nicht im
Griff, was den Alkohol angeht und man triff in den frühen Morgenstunden
durchaus mehr als bei uns üblich Betrunkene durch die Straßen wandern, mehr,
von der Anzahl her und auch dem Grad des Alkoholgenusses gesehen. Die
Polizei greift zwar durchaus rigoros zu – das geht bis zum Abführen mit
Handschellen, was Alex beobachtet hat, aber irgendwie bekommen sie das
Alkohol-Problem trotz oder wegen der hohen Reglementierung einfach hier in
Norwegen nicht in den Griff.
Essen gehen ist auch hier, wie bisher überall in Norwegen, unglaublich
teuer, und wie in einem Reiseführer mal so schön beschrieben wurde: “Das
Essen in Norwegen ist nicht gut genug, als dass man hier zum Essen gehen
müsste, schon gar nicht, wenn man die Preise mit berücksichtigt“. Dem kann
ich nur zustimmen, auch wenn wir uns trotzdem mal eine Pizza und ein
Bierchen für 35 EURO PRO PERSON!!! oder heute Mittag für 50 EURO drei
Sandwiches, eine Cola, ein Glas Wasser und drei Kaffees in einem Kaffee in
der Mall gegönnt haben. Muss einfach mal sein!
Einkaufen im Supermarkt kann durchaus normal sein, wenn man sich IMMER die
Preise ansieht. Aber uns passiert es immer wieder, dass wir zu uns bekannten
Dingen greifen und plötzlich an der Kasse feststellen: „Was war jetzt hier
so teuer, verdammt noch mal!!“ Die Analyse des Kassenzettels bringt es dann
neben ganz normalen Priesen „normaler“ Produkte zu Tage: „250gr. Cortina
Frischkäse: 8 EUR, Westfälischer Schinken 125gr 10 EURO, Cambozola Camembert
1 Stück 9 EURO!!“ Bei ausländischen Produkten muss man also höllisch
aufpassen!
Trotz dieser kurzer Schrecken, die man so beim konsumieren in Norwegen immer
wieder mal hat, macht es unheimlich Spaß, hier in Norwegen zu reisen. Die
Menschen sind bisher überall und immer sehr höflich und hilfsbereit und die
von mir schon mal beschriebene „Deutschfeindlichkeit“ haben wir bis jetzt
auf dieser Reise noch nie erlebt, auch wenn mir immer
noch nicht ganz klar ist, ob die abgerissenen Deutschlandflagge am Heck der
Poseidon wirklich der Sturm war. Denn es waren 3 wirklich dicke Schrauben
und sie hat schon manch wesentlich heftigeren Sturm überlebt. Aber ich bin
mir nicht sicher und kann es schon gar nicht beweisen oder habe es gar
gesehen. Deshalb überlassen wir dies mal lieber dem Sturm und bleiben bei
den wirklich netten Norwegern.
Gerade hier in Bodö sollten die Leute mehr als einen Grund finden können,
einen Hass auf Deutsche zu haben, denn Bodo wurde im 1940 in nur 2 ½ Stunden
von den Deutschen praktisch platt gemacht und von den damals über 700
Häusern waren über 400 praktisch Schutt und Asche und der Rest musste später
wegen Einsturzgefahr abgerissen werden.
Diese Generation – auf beiden Seiten – dürfte inzwischen fast ausgestorben
sein, und Bodö gibt sich heute als weltoffene Stadt, in welche jeder
Ausländer herzlich willkommen ist und die ich mit Sicherheit nicht das
letzte Mal gesehen habe.
-----
Unermüdlich von dem Gedanken uns zu informieren beseelt,
lässt Thomas, nachdem BODØ(N) erreicht wurde, in
einer "Mitternachtsmail" (00:59 MESZ) noch Position
und die weitere Absicht verlauten.
Er schreibt:
nachdem
wir heute Nachmittag für die nächsten Tage unseren Fischvorrat
wieder aufgefüllt haben (1/2 Std. und der Kühlschrank ist voll) sind wir
heute recht spät in Bodö gelandet und haben gerade ausgiebig zu Abend
gegessen (Natürlich Fisch!).
Sind auf Position 67° 17,0556' N 014° 22,1082' E.
Der Hafen von Bodö ist gigantisch und gefällt uns gar nicht, da er wieder
mal das präsentiert, wie bisher ohne Ausnahme alle großen Marinas in
Norwegen: Null Service, abgesperrte Toiletten und Duschen, die nur Tags über
geöffnet sind und ¼ Std. Fußmarsch erfordern und alles sau teuer.
Uns sind die kleinen schnuckeligen Häfen tausend mal lieber.
Morgen werde wir wieder mal einen "Service-Tag" einflechten müssen:
Handy-Karten auffüllen, Wäsche waschen, Einkaufen, Geld besorgen usw. Muss
auch mal wieder sein.
Gruß
Thomas
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(Sonntag 15. Juni 2008 - X+19)
BODØ(N): N 67°17.0556s
E
014°22.1082s
Die "LOFOTEN-Runde"
wollte und ist heute begonnen werden, doch hat das Wetter sich wohl gewendet!
SMS
22:01 MESZ, Thomas schreibt:
Sind
in heftigen Sturm geraten und hatten
Probleme mit dem Segel.
Sind
zurück nach BODØ!

Die
Vorgänge zu den Meldungen fasst Thomas zusammen unter dem Titel:
Spinnacker gesetzt?
Nach
unserem Hafentag in Bodö und ausgiebigem Studium der Wetterkarten
beschlossen wir, nach A (mit Kringel drauf(Å)) zu segeln, dem äußersten Ort der
Lofoten quer über den Vestfjord, wie das Meer zwischen den Lofoten und dem
Festland genannt wird. Der Ort Å (mit Kringel drauf) wurde nach dem letzten
Buchstaben im Alphabet der Norweger genannt, eben weil es der letzte Ort der
Lofoten ohne vorgelagerter Inseln ist. Von dort aus kann man Wanderungen auf
den Berg Hellsega unternehmen, von dessen Gipfel aus Edgar Allan Poe's
Kurzgeschichte "Im Wirbel des Maelström" als Erzählungsort handelt und die
wir dort praktisch "vor Ort" vorlesen wollten.
Der 50 Seemeilen große Schlag quer über den Vestfjord war kein Problem, da 4
Bft vorhergesagt waren und wir sowieso nur mit Starkwindbesegelung segeln
wollten, die große Genua belieb bei solchen Gelegenheiten immer eingerollt,
da sie nur bis 3 Windstärken ausgelegt ist und darüber eigentlich nicht mehr
vernünftig zu bedienen ist. Außerdem band ich noch vorsichtshalber beim
Verlassen der Hafens das erste und zweite Reff ins Großsegel, da die
Poseidon zusammen mit der Sturmfock so am ausgewogensten läuft.
Die ersten 5 Seemeilen fuhren wir noch unter Maschine im Schutz der Inseln.
Erst als wir direkten Kurs auf Å anlegen konnten, setzten Cordula und Alex
die Sturmfock. Der Wind hatte hier kräftig aufgefrischt und hatte bereits
hier bedeutend mehr als 4 Bft, vielleicht 5, in Böen sogar über 6. Ich
entschloss, das Großsegeln vorläufig noch nicht zu setzen und erst mal die
Windentwicklung abzuwarten. Ich hatte zwar mit der Sturmfock allein sehr
starken Ruderdruck, da der Segeldruckpunkt sehr weit vorn lag, konnte wegen
des kräftigen Windes aber die Maschine nur mit halber Kraft fahren und wir
kamen dennoch mit guten 5 Knoten durch die immer größer werdenden Wellen.
"Das ist mir fast zu heftig", begann Cordula - nicht ganz zu Unrecht -
anzumerken. Die Wellen waren inzwischen teilweise über 3 m hoch und die
Poseidon hatte ziemlich gegen an zu stampfen. "Das packt die schon Cordula,
ich kann sie noch gut steuern" Und es klappte auch wirklich gut, wenn ich
auch wegen des schlechten Segeldruckpunktes in Böen immer etwas vom Kurs
weggedrückt wurde. Gut zwei Stunden kämpfte sich die Poseidon mit Bravur
durch die See und Cordula glaubte mir nun, dass wir es durchaus schaffen
werden, auch wenn noch gut 10 Stunden Fahrt bei diesen Bedingungen vor uns
lagen.
In einer kräftigen Böe mit vielleicht 8 Bft knallte es plötzlich und ich
hatte so starken Ruderdruck nach Lee, dass ich Sie unmöglich auf Kurs halten
konnte, sie legte sich auf die Seite und uns war zunächst nicht klar, war
denn nun plötzlich passiert war. Ein heftiges Knattern oben am Mast lenkte
unsere Blicke nach oben: Die Böe hatte die riesige Genua in der oberen
Hälfte total aufgerollt und damit eine typische Spinnaker-Sanduhr gebildet,
das gegen Ausrollen gesicherte Schothorn war auf ca. 2-3 Meter am Vorstag
hochgerutscht, hatte dem Dilemma seinen Lauf gegeben. Der riesige Ballon von
ca. 10-15 qm im Masttop hatte natürlich die selbe Wirkung wie ein Spinnaker
und riss an der Poseidon in Richtung Lee.
Als sie quer zu den Wellen lag, taten diese natürlich Ihr Übriges und legten
die Poseidon stark auf die Seite. "Ich gehe auf Vorwindkurs" schrie ich,
"haltet euch fest" und schon rauschte die Poseidon mit guten 8 Konten nach
Süden auf Spi-Kurs. Sie richtete sich wieder auf und es kehrte erst mal
wieder Ruhe ins Schiff. Ein kurzer Blick in die Seekarte bestätigte meine
Vermutung, dass wir auf diesem Kurs auf jeden Fall für 2-3 Stunden keine
Untiefen oder Inseln zu befürchten hatten. Wir konnten das Dilemma also mit
aller Ruhe angehen.
"So eine Sch..., Ok, das hilft jetzt alles nichts. Zuerst bergt Ihr die
Sturmfock, da dies am schnellsten geht und erst mal einen Teil des Druckes
aus dem Rigg nimmt. Dann muss die Genua komplett ausgerollt werden und
anschließend geborgen werden, also komplett runter mit dem Lappen, die
Rollanlage mit den Stagreitern bringt uns bei diesen Bedingungen nur Ärger.
Dann fahren wir wieder zurück nach Bodö!" Cordula und Alex pikten sich im
Strecktau ein, ein Sicherungsband, welches vom Heck bis zum Bug reicht und
eine physikalische UND psychologische Sicherung gegen Überbordgehen bietet.
Natürlich war bei diesen Bedingungen mehr kriechen als gehen angesagt, denn
obwohl ich versuchte, das Schiff möglichst ruhig zu halten, wirken mit den
Wellen und der aufgeblasenen Genua enorme Kräfte dagegen und die Poseidon
tauchte mal mit der Steuerbord-, mal mit der Backbordreling tief in die
Wellen ein. Die beiden bargen trotz dieser Bedingungen in kürzester Zeit die
Sturmfock und die Bewegungen waren nun weniger heftig geworden.
Nun versuchten Sie die Genua auszurollen, was aber an der Sicherungsleine
scheiterte, die eben genau dieses Ausrollen verhindern soll. Das Problem
dabei war, dass diese Sicherungsleine - normalerweise nur wenige Zentimeter
über der Bugrolle angebracht - in eine unerreichbare Höhe von ca. 2,5 Metern
gerutscht war. So sehr sich Alex auch streckte, er konnte sie einfach nicht
erreichen. Es fehlten einfach 5-10 cm. Er kam ins Cockpit zurückgekrochen:
"Ich brauche ein Messer, ich kann es nur durchschneiden". "Ich kann die
Pinne nicht loslassen, Alex, Du musst es Dir selber hole n." Jedes Mal, wenn
er sich bis zum Äußersten am Vorstag entlang Streckte und es mit dem Messer
fast geschafft hatte, die Sicherung zu erreichen, kam eine Welle oder eine
Böe und die Poseidon lief aus dem Ruder und legte sich wieder auf die Seite.
Irgendwann - ich war gedanklich schon beim Bolzenschneider für das Vorstag
angelangt, denn die Poseidon war so absolut nicht mehr manövrierfähig -
schaffte er es beim vielleicht 20ten Versuch. Nun hinderte nur noch die
Vorschot das Segel am Ausrollen. "Schneit sie durch, kappen, kappen" rief
ich gegen das laute Geknattere an. Er fragte nochmals nach, denn er wollte
nicht unsere Vorschot um 3 Meter kürzen. "Doch, kappen, egal!"
Kaum war die Schot gekappt, als die Genua nach vorne ausrauschte und 35 qm
Segelfläche tosend im Wind vor dem Schiff her flatterten, dass man fast
Ohrenschützer gebraucht hätte. Lange würde es das Segel nicht aushalten,
ohne Schaden zu nehmen. Außerdem war es so Cordula und Alex unmöglich die
Genua zu bergen. "Ich drehe jetzt in den Wind, Achtung, haltet euch fest",
denn es war allen klar, dass ich hierzu kurz quer zu den Wellen fahren
musste, was die Poseidon mit heftigen Wankbewegungen quittieren würde.
Augenblicklich wurde sie von einer große Welle erfasst und legte sich quer,
die zerrende Genua tat Ihr übriges bis Wasser sich ins Cockpit ergoss und
ich fast senkrecht auf der Bordwand stand. Mein Blick galt natürlich Cordula
und Alex, die gerade dabei waren mit dem Bug in die nächste Welle
einzutauchen.
Kaum waren sie aus der Welle wieder aufgetaucht, als Cordula schon auf die
Steuerbordseite krabbelte um die die nun seitwärts an der Reling entlang
flatternde Genua zu schnappen und das Ende, welches sie erwischen konnte
unter sich zu begraben. Mit einer Hand löste die das Genua-Fall und Alex
zerrte die Genua nach unten. Plötzlich verhedderten sich die Leinen und die
Genua blieb im unteren Drittel des Vorstages hängen. Bei den versuchen, das
Wuhling der Leinen zu lösen rauschte plötzlich ein anderes Fall aus und
wehte wie eine Fahne vom Masttop weg. Wenn man dieses Fall hätte sich selbst
überlassen, wäre es vermutlich vollkommen ausgerauscht und verloren gewesen,
weshalb ich mich entschloss, es einzufangen. "Ich muss kurz in den Wind,
haltet euch nochmals fest." Wie vermutet kam das Fall durch die Drehung des
Schiffes in meine Reichweite, doch leider zu weit weg, als dass ich hätte
steuern und gleichzeitig das Fall einfangen können. Ich ließ kurz die Pinne
los, machte eine Satz auf die Bank, schnappte mir das Fall und sprang zur
Pinne zurück. Durch das kurze Loslassen der Pinne hatte sich die Poseidon
nun wieder auf die Seite gelegt und die nächste Welle rauschte als Brecher
über sie hinweg. Cordula und Alex waren aber so mit dem Bergen der Genua
beschäftigt, dass Sie davon außer der erneuten Dusche nichts mitbekamen.
Die Genua war immer noch zu einem Drittel am Vorstag und ließ sich trotz
aufbringen aller Kräfte einfach nicht komplett bergen. "Egal, Alex, bind Sie
so fest, das geht schon". So gut es eben ging, wurde nun die Genua an die
Reling gebunden und fixiert. Zurück im Cockpit stöhnte Alex: "Das war jetzt
aber noch heftiger als im Skagerrak. Was machen wir mit der restlichen
Genua, soll ich nochmals nach vorne?" "Lass sie so, die Poseidon kann so
wieder gesteuert werden, der Druck ist nicht mehr hoch. Ich werde versuchen
hinter diese Insel zu kommen, dann können wir es nochmals im Windschatten
versuchen. Jetzt nochmals nach vorne ist ein Risiko, welches unnötig ist,
selbst wenn das Segel bei dem Flattern kaputt geht. Ich kann wieder steuern
und das alleine ist wichtig".
Cordula saß nur ganz ruhig da und ich wusste, Ihr Blick hatte nichts Gutes
zu bedeuten. Sie war wahrscheinlich sauer, weil wir trotz der vorhergesagten
4 Windstärken den Schlag nach Å gewagt hatten . "Wir fahren zurück nach Bodö,
dort machen wir die Genua runter und dann bleibt sie unter Deck, bis wir
wieder in Stralsund sind. Wir segeln nur noch mit der alten Genua, die ist
nur halb so groß. Wenn uns so etwas in einem Fjord passiert, hängen wir an
der Wand!". Ein Strahlen durchfuhr Ihre Gesichtszüge. "Das hab' ich gar
nicht mitbekommen, dass wir nun doch nicht nach Å fahren". "Doch, das hat
Thomas vorhin schon mal gesagt, dass wir zurück nach Bodö fahren", lenkte
Alex ein.
In Bodö strengte sich Cordula besonders an, Ihre "heiß geliebte" Genua
möglichst weit unten in die Segelkiste zu packen und war wieder bester
Laune!
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(Montag 16. Juni 2008 - X+20)
BODØ(N): N 67°17.0556s
E
014°22.1082s
Die
Bucht als Ankerplatz in
VETTØYA(N) hat Crew und Thomas so vorgefunden:
Ankern in der Bucht von
VETTØYA(N)
Die
Bucht von Vettøya, einer engen Durchfahrt zwischen mehreren Inseln empfing
uns in der Abendsonne mit ruhigem, spiegelglatten Wasser. Nur
ein Schwarm Fische hechtete gerade den auf dem Wasser tanzenden Mücken
hinterher und ließ ein paar wenige Kringel erkennen. Ich hatte zwar den
Anker bereits vorbereitet, erkannte jedoch einen weißen Plastikeimer im
Wasser treiben. „Ich fahr mal vorsichtig ´ran, könnte eine
Mooring-Boje sein, denn in der Seekarte ist hier ein Ankerplatz
eingezeichnet, die oft mit solchen Bojen versehen sind.“ Es war wirklich
eine solche und sie hielt bombenfest.
„Jetzt aber das Beiboot ausgepackt und ab auf die Insel!“ schlug ich vor,
fand bei Cordula aber keine Zustimmung. Sie hatte Hunger. „OK, dann rudere
ich mal alleine rüber und schau mir die Insel an. Bis zum Essen bin ich
wieder hier.“ Schnell war das Beiboot aufgepumpt und da wir es das erste mal
zu Wasser ließen, wollte ich Sie noch taufen: „Wie sollen wir sie nennen?“
„keine Ahnung!“ „Schlechter Name, na dann später, vielleicht fällt uns noch
einer ein.“
Ich
ruderte zum Sandstrand der Insel hinüber - ohne Wind war das überhaupt kein
Problem . Unterwegs filme ich noch die Poseidon im Abend
Licht. Ich war überwältigt von dem Anblick, der Ruhe und Zufriedenheit, die
dieser Ort in mir auslöste. Ich zog das Beiboot komplett auf den Strand,
damit es nicht davon getrieben werden könnte und wanderte ein bisschen am
Strand
entlang.
Die Poseidon in der Abendsonne glänzend, wie sie so ruhig in der Bucht lag
mit den Bergen im Hintergrund war ein Anblick, wie ich ihn mir nicht im
Entferntesten hätte erträumen können. Ich setzte mich einfach nur in den
Sand, und genoss den Augenblick, der nie enden sollte.
Ich weiß nicht mehr, wie lange ich vor mich hin träumte, vielleicht ein
Stunde oder länger... irgendwann schwenkte mein Blick wieder zur Poseidon
und plötzlich erwachte ich aus meinen Träumen mit einem großen Schrecken:
Das Beiboot trieb in der Bucht, losgelöst vom Festland,
vielleicht 10m vom Ufer entfernt. Ich hatte vor lauter Ruhe und Begeisterung
die steigende Flut vergessen, die irgendwann das Boot erfasste und
davontrug. Ich rannte zum Ufer, legte noch meine Kamera auf einen Stein,
denn mir war klar, dass ich jetzt in die Fluten stürzen musste, um das
Beiboot einzufangen. Um Klamotten abzulegen war es zu spät, denn das
Schlauchboot trieb mit schneller werdender Geschwindigkeit immer weiter von
mir weg. Das Wasser stand mir inzwischen bis zur Brust und mit einem
beherzten Sprung bekam ich die Leine zu fassen und zerrte vollkommen
patschnass das gute Stück ans Ufer zurück. Als ich aus dem Wasser stieg und
die Klamotten wie Blei an mir hingen, fiel mir auf, dass ich das Handy
wieder mal im Eifer des Gefechtes in der Hosentasche vergessen hatte und es
natürlich abgesoffen war. Und das auch noch im Salzwasser, logisch!
An Bord der Poseidon gab es natürlich ein großes Gelächter, Alex und Cordula
waren inzwischen schon mit dem Abendessen fertig und hatten mir etwas warm
gestellt, was ich jetzt mit großem Dank gebrauchen konnte. „Heute brauch in
jedenfalls nicht mehr Baden, das habe ich euch
voraus!“
Wir saßen an diesem Abend bis in die frühen Morgenstunden schweigend da und
genossen die Ruhe dieser Bucht. Selbst die Möwen waren ruhig geworden. Trotz
der ständigen Sonne am Himmel scheinen auch die Tiere Ihre „Nachtruhe“ zu
finden. Immer wieder in der Nacht wachte ich auf, da ich das Plätschern der
Wellen und das Pfeifen des Windes vermisste, aber es herrschte nur Ruhe,
absolute Ruhe. Ein ganz leises Pfeifen drang an mein Ohr, fast wie ein
Wimmern, gleichmäßige steigende und fallende Töne, wie ein leises Heulen und
ich glaube das leise Singen von Walen durch die Bordwand hindurch zu hören –
bis die Ruhe plötzlich durch einen kräftigen Schnarcher von Alex
unterbrochen wurde.
Es war nur Alex im Tiefschlaf, der wimmerte und kein Wal. Schade, hätte zu
gut gepasst!
-----
SMS 15. Juni 2008 19:06 MESZ
Mit einer SMS erholt sich der gespannte Leser doch wieder recht schnell. In
den Umständen liegt der späte Zeitpunkt der Meldung begründet.
Thomas sendet:
Segel wieder in Ordnung!
Sind auf dem Weg zu den LOFOTEN!
Heute Abend in Vettöy
67°40,6640N
014°43,7814E
Noch vor der "Sicherheits-SMS" hat Thomas die Geschichte zum Vortag, per
Mail auf den Weg gebracht. Tolle Sachen, die Die da machen:
spinnacker gesetzt, oder wie?
Bitte hier klicken und am
Sonntag, 15. Juni, nachlesen
-----
Gestern musste wegen Sturm die Route abgebrochen werden.
Was vor sich ging und wie es weiter geht ...
... ich denke wir hören es, sobald die Situation es zulässt, hier!
Mitteilung in eigener Sache:
Heute
24:00 muss ich die Redaktion für 24 Stunden unterbrechen.
Wir
verlegen unser "Büro" mal wieder und reisen von Italien nach Deutschland.
Letzte
Meldungen daher Heute bis 24:00 MESZ -
Erste
Meldungen wieder ab Mittwoch 00:00 MESZ
|
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(Dienstag 17. Juni 2008 - X+21)
VettØY(N): N 67°40,6640s
E
014°43,7814s
Neues aus dem Trollfjord (nachgereicht am Mittwoch, 18. Juni 2008)
Thomas berichtet:
Das erste, was wir vom Trollfjord gesehen haben war ein riesiges
Hurtigrutenschiff, welches plötzlich in der Ferne in einer Felswand
verschwand.
Wirklich erst ein paar Bootslängen vor der Einfahrt in den Trollfjord
erkennt man die auf beiden Seiten von 1000 Meter hohen Bergen eingerahmte
Einfahrt, als hätte jemand einen Schlitz in den Fels gesägt. Die engste
Stelle ist gerade mal 100 Meter breit, nach innen öffnet sich der Fjord
wieder, sodass ein großes Schiff gerade mal eben auf der Stelle mit Einsatz
aller nur denkbaren Bug- und Heck-Querstahlruder drehen kann. Leider war das
Hurtigrutenschiff schon wieder aus dem Fjord heraus gefahren, dieses Manöver
hätten wir zu gerne gesehen.
Die Felswände an beiden Seiten ragen so steil senkrecht nach oben, dass man
mit dem Schiff bis direkt an den Fels fahren kann, um anschließend bis in
eine Tiefe von 50 Metern auf den Grund abzufallen. Viele haben dies bereits
ausgenutzt und Ihre Grußbotschaften in den Fels geritzt. Von den hohen, mit
Schnee und Eis bedeckten Bergen herunter weht ein eiskalter Wind.
Am Ende des Trollfjord ist ein kleines Kraftwerk, an dessen Steg 2 kleine
Sportboote Platz haben. Leider war dies kein Schwimmsteg und wir konnten
unsere Erfahrungen mit der Tide in Spiel bringen. Diesmal sollte es ohne
„Aufhängen“ klappen.
Bis zur Abfahrt am nächsten Tage waren wir die einzigen an diesem Steg.
„Touristenattraktion“ wurde es im Reiseführer genannt, „norwegische“ würde
ich hinzufügen. Denn wenn man die Touristen des Hurtigroutenschiffes
mitzählt, kommen jeden Tage sicher einige Hundert zusammen, ansonsten ist
der Trollfjord menschenleer.
(Bilder dazu über "Bilder
zum Logbuch"!)
-----
Mit "e-Post" kamen herrliche Bilder
("BILDER ZUM LOGBUCH") und eine schöne Geschichte von
Thomas um 15:43 Uhr MESZ herein.
- Vorher - allerdings, versengte Thomas aber leider noch sein Handy:
Hallo Franz,
waren letzte Nacht in einer ganz einsamen, wunderschönen Bucht, aber bis
jetzt leider ohne GMDSS-Empfang. Außerdem habe ich bei der ersten
Schlauchboot-Aktion mein Deutsches Handy versenkt und bin also momentan nur
noch auf meinem Norwegen-Handy zu erreichen (auch SMS!!!).
Sind auf dem Weg zum Trollfjord 68° 21,83‘N 14° 55,75’E
Gruß
Thomas
Die Geschichte zum Vortag, Montag Abend, zu finden unter nachstehendem Link
oder einfach auf den Montag scrollen:
ankern in der bucht von
VETTØYA(N)
Bitte hier klicken und am
Montag, 16. Juni, nachlesen

Nicht nur das Logbuch ist kurzzeitig nicht aktiv, an diesem Dienstag hat sich auch noch
der Skipper für unbestimmte Zeit abgemeldet! Thomas schrieb:
Hallo Franz,
auch wir müssen uns
kurzfristig „abmelden“, denn die Empfangssituation wird immer schlechter und
von anderen weiß ich, dass im Tollfjord KEIN Empfang für GARNISCHT ist.
Melden und wieder, sobald wir wieder in „zivilisiertere“ Gegenden kommen.
Also Tschüß bis zum
neuen Empfang
Gruß
Thomas
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(Mittwoch 18. Juni 2008 - X+22)
HENNINGSVÆR(N): N 68°09,24s
E
014°12,25s
E-Post noch am Abend (20:06) mit neuer, aktueller Position, Bild und Feierlaune.
Thomas schreibt:
Wir
senden euch hier vorab schon mal die Poseidon in Ihrer
Geburtstags-Aufmachung mit POSEIDON-Wimpel (von meiner Mutter selbst
gestickt) und Geburtstags-Beflaggung : Wir haben uns entschlossen, hier in
Henningsvaer Ihren 70. Geburtstag zu feiern.
Jarislav aus Tschechien, ein Stegnachbar aus Stralsund ist mit seiner SPIKA
II, ebenfalls einem alten Holzschiff, auch hier und hat uns heute Abend zur
Feier des Tages zur Fischsuppe eingeladen.
Wir berichten morgen darüber.
Aktuelle Position 68° 09,24‘N 014° 12,25‘E
Gruß
Thomas
----
Die
POSEIDON ist, wie von Thomas angekündigt, definitiv Gestern zu einem
Besuch in den TROLLFJORD eingefahren.
Damit hat der Törn auch endgültig die Region erreicht, auf die sich m. E. das
Hauptaugenmerk richtete, DIE LOFOTEN!
Die
Position findet Ihr auf unserer Karte und bei Betrachtung unserer Karte über Google-Earth
auch gleich viele Bilder, die von anderen Reisenden dort
eingestellt wurden. (Bei unserer kleinen Karte auf "grössere Kartenansicht"
klicken, dann bekommt Ihr ein neues Fenster von Google Map, dort gibt es am
oberen Kartenrand eine Anwahl "In Google Earth anzeigen". Damit ist unsere
Route voll in das grosse Google Earth integriert und alle Funktionen von Google Earth stehen zur Verfügung)
Da im
Bereich des TROLLFJORD(N)
keine UMTS-Verbindung zu bekommen ist, wird alles darüber von Thomas später
nachgereicht. Aber wir verpassen nichts. Nur eben etwas zeitverschoben!
Die POSEIDON den Trollfjord (ohne Ärger mit den Trollen)
wieder verlassen, da eben (15:29 MESZ) über eine Verbindung Information und
Bilder über den
TROLLFJORD per E-Mail von Thomas eingetroffen sind.
Was Thomas zu über den Vortag im TROLLFJORD(N) zu berichten hat ist zu finden unter nachstehendem Link
oder einfach auf den Dienstag scrollen:
InFo aus dem TROLLFJOR(N)
Bitte hier klicken und am
Dienstag, 17. Juni, nachlesen
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(Donnerstag 19. Juni 2008 - X+23)
HENNINGSVÆR(N): N 68°09,24s
E
014°12,25s
Gestern schon HENNINGSVÆR(N), auch "Venedig des Nordens" genannt, erreicht und angefangen zu feiern.
Die Geschichte dazu, nachgeliefert am Freitag, 20. Juni 2008
Die POSEIDON wird 70!
Wir standen seit Anfang des Urlaubes ständig mit Jaroslav, einem
tschechischen Segelfreund aus Stralsund in SMS-Kontakt, war es doch unser
beider Ziel, uns irgendwo auf der Reise zu treffen. Die Lofoten waren unser
gemeinsames Ziel. Auch Jaroslav hatte sein Schiff den Winter über in
Norwegen in der Nähe von Bergen gelassen, hat aber die besseren Erfahrungen
mit seiner Werft gemacht, als es der Poseidon widerfahren ist. Dies hat er
seiner Meinung jedoch nur der Tatsache zu verdanken, dass er persönlich vom
Auskranen bis zum Abdecken des Schiffes anwesend war. Auch er empfindet die
Norweger als freundlich, aber „unzuverlässig Katastophe“, wie er sich
ausdrückte.
Auf der ganzen Fahrt in den Norden war er uns immer ein paar Tagesreisen
voraus. Erst auf unsere SMS hin, abends in Henningsvaer den 70.Geburtstag
der Poseidon zu feiern erhielten wir am 18.06. eine kurze Antwort von der
SPICA II : „Wir sind in Henningsvaer. Abend Jaroslav“.
Wir
freuten uns riesig beim Einlaufen, als uns Jaroslav auch auf der Suche nach
einem Liegeplatz mit seinem in den 60er Jahren gebauten Holzschiff
entgegenkam. Im Schlepp hatte er ein Kajak.
Wie
sich am Steg herausstellte, hatten sie unterwegs einen „Anhalter“
mitgenommen, einen noch verrückteren Menschen, als wir – denn dieser war mit
seinem Kajak unterwegs von Stavanger aus auf dem Weg zum Nordkap!! Er war
froh gewesen, mal ein paar Meilen auf einem „großen“ Schiff mitgenommen zu
werden. Aber kaum an Land angekommen, verabschiedete er sich und fuhr nach
Norden weiter, er wolle heute noch ein paar Meilen schaffen.
Jaroslav hatte wie bereits gesagt die Familie seiner Tochter mit zwei 7-9
Jahre alten Mädchen an Bord. Meine an anderer Stelle schon einmal
ausgedrückten Bedenken gegen Kinder an Bord bei solchen Reisen revidierte
diese Familie vollkommen. Die Kinder seien praktisch „an Bord aufgewachsen“
und waren alles andere als gelangweilt. Der Geburtstag der Poseidon war für
sie eine willkommene Abwechslung, um die SPICA II für unser
gemeinsames
Abendessen zu schmücken. Überall hingen bemalte Schnipsel an den Wänden, uns
wurde ein gezeichnetes Bild der Poseidon überreicht „SPICA II WÜNSCHT
POSEIDON VIEL GLÜCKE MEILEN“. Wir waren zu Jaroslavs Spezialität, einer
Fischsuppe - natürlich mit selbst gefangenem Fisch – eingeladen. Wir
feierten lange und tauschten natürlich unsere Erfahrungen aus.
Für den nächsten Tag hatten wir uns in einer schönen Bucht verabredet,
leider mussten wir jedoch vorzeitig die Marina Kraemmervika anlaufen, da wir
einem vermeintlichen Kurzschluss in der Elektrik nachgehen mussten. Es war
damit zu befürchten, dass die Batterien dies die Nacht über nicht überstehen
würden und wir morgens den Motor hätten ohne Landstrom nicht mehr in Gang
hätten setzen können.
Der Fehler war schnell gefunden und repariert. Zur Entschädigung wurden wir
Abends noch von Alex in das Marina-Restaurant eingeladen und ich muss auch
hier wieder meine Meinung über norwegische Lokale revidieren: Das Essen war
ausgezeichnet und durchaus vom Preis her der Qualität entsprechend adäquat.
(Weitere Bilder dazu über "Bilder
zum Logbuch"!)
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(Freitag 20. Juni 2008 - X+24)
KRÆMMERVIKA(N): N
68°04,04s
E
013°13,38s
Endlich ausführliche POST - SMS 14:54 MESZ, Thomas sendet:
Aktuelle Position
68 04.04N 013 13.38E Marina KRÆMMERVIKA.
Morgen früh nach Reine. Zwei Geschichten und Bilder gesendet.
Gruß
Thomas
Wie angesagt ist auch nahezu zeitgleich die Mail mit den Storys und
Bildmaterial eingetroffen.
Die Geschichte um den Geburtstag habe ich dem gestrigen Donnerstag
zugeordnet. Zu finden unter nachstehendem Link oder einfach auf den
Donnerstag scrollen:
Geburtstag
Bitte hier klicken und am Donnerstag, 19.
Juni, nachlesen
Für den heutigen Tag habe ich die Beschreibung zu einer
"Zwischenbilanz" von Thomas mal vorgesehen:
ZWISCHENBILANZ
Nachdem wir mit dem Trollfjord den nördlichsten Punkt unserer Reise
verlassen haben und morgen Mittsommernacht ist (längster „Tag“ – obwohl uns
die Sonne schon längst nicht mehr verlassen hat), ist es an der Zeit, eine
kurze Zwischenbilanz zu ziehen.
Die Lofoten sind „Norwegen im Kleinen“, wer die Lofoten kennt, kennt die
Küste Norwegens, oder anders gesagt, wer die Küste Norwegens bereits kennt,
muss nicht unbedingt zu den Lofoten. Alles was wir hier in konzentrierter
Form vorfinden, haben wir auf der bisherigen Reise schon mal in ähnlicher
Form gesehen. Der Trollfjord ist sicherlich beeindruckend, wer aber den „Preikestolen“
im Lysefjord bei Stavanger gesehen hat, braucht den Trollfjord nicht zu
erleben, wer die einzigartige Schärenlandschaft südlich des Sognefjords
durchsegelt hat (wir erinnern uns an den dortigen GPS-Ausfall) fühlt sich im
Anblick der vielen kleinen Inselchen auf den Lofoten daran erinnert.
Wirklich einzigartig sind die alten, historischen Fischerdörfer auf den
Lofoten und die Tatsache, dass man sich das alles mit Ausflugsschiffen oder
seit kurzem sogar mit dem eigenen Auto ansehen kann, was an der übrigen
norwegischen Küste nicht der Fall ist, welche größtenteils nur mit dem
Schiff erreichbar ist. Und dies wird wohl der Grund sein, warum die Lofoten
so populär sind. Für uns ist das eher ein Nachteil, den in allen Dörfern
sieht man Touristen und die Ihnen zugedachten Geschäfte mit Krimskrams, die
Idylle eines kleinen verträumen Hafens wie auf der Insel Ona vermissen wir
vollkommen. Auf den Lofoten gibt es aber auch ruhige verträumte Buchten,
solange sie eben nur mit dem Schiff erreichbar sind.
Der große Vorteil der weit in den Atlantik reichenden Lofoten scheint auch
das einzigartige Klima zu sein, denn wenn es laut Wetterbericht in Bodö,
Narvik und Tromsö regnet und wir von den Lofoten aus am Festland dichte
Wolken vorüberziehen sehen, scheint bis jetzt hier draußen immer wieder
zwischendurch die Sonne.
Waren wir bisher eigentlich in den Häfen meist alleine gelegen, findet man
hier immer wieder Segler aller Nationen, ja es gab sogar den berühmten
„Kampf um den besten Platz“ durch Hochdrehen der Maschine kurz vor
Henningsvaer, als ein amerikanischer Segler meinte, mich noch kurz vor der
Hafeneinfahrt unbedingt überholen zu müssen, nur um vor mir einen Liegeplatz
zu ergattern. Solche Manöver waren uns im restlichen Norwegen vollkommen
fremd und vor allem unnötig, war man doch für diese Woche wahrscheinlich der
einzige Anleger im Hafen.
Interessant ist dabei, dass andere Segler, mit denen wir gesprochen haben,
ähnliche Erfahrungen gemacht haben und auf den Lofoten erkennen sollten,
dass die Reise zu den Lofoten das eigentliche Ziel war und dort am Ziel
„nur“ nochmals bestätigt wurden.
Dies war auch der Grund, warum ich in den letzten Tagen mit dem Geschichten
schreiben ein bisschen „hinterher gehinkt“ bin, den wie würde es ein Bully
Herbig ausdrücken: „Ständiges herum segeln in
idyllischer Landschaft, ewiges Fische fangen und am Abend sich den Bauch
voll schlagen. Ja leck mich doch ...“ „Ja wie denn, wenn Du ewig
Deinen Segelanzug an hast?“ könnte man antworten ...
-----
Gestern - 3:2 gegen Portugal, vermutlich auch in HENNINGSVÆR(N) oder an
einem anderen Ort der LOFOTEN(N)
Halbfinale zum 70-zigsten Geburtstag der POSEIDON!
Die Schallplatte feiert morgen ihren 60-zigsten Geburtstag.
"Midsommar" im Norden oder auch "St. Hans" genannt und Sommeranfang bei uns
steht vor der Tür!
Mehr war Heute Morgen noch nicht zu vermelden.
Euer Logbuch
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(Samstag 21. Juni 2008 - X+25)
REINE(N): N 67°56,0053s
E
013°05,186s
Gegen Mittag eine kurze Nachricht von der POSEIDON:
REINE(N), LOFOTEN erreicht.
Hier in Reine (schönste Stadt Norwegens) gefällt es uns ausgesprochen gut.
Bilder und Geschichte kommen noch heute Abend.
Aktuelle Position: 67° 56.053‘N 013° 05.186’E
Gruß
Thomas
-----
Nach einem kurzen Telefonat mit Thomas noch nicht absolut sicher, ob wir
Heute noch Material für das Logbuch erhalten. Die Bildauswahl und
-bearbeitung verzögert das Ganz noch etwas!
Auf alle Fälle spätesten morgen Früh, zum "Frühstücksfernsehen" eben dann.
Å i Lofoten, was
als erstes mal angedacht war, direkt von BODØ ausgehend anzulaufen, wird
nicht angelaufen, da bestätigt wurde, dass es dort keinen vernünftigen
Anleger gibt. Außerdem gefällt es Thomas in REINE(N) jetzt schon viel
besser.
Gruß
Euer Logbuch
-----
Heute ist ein Schlag KRÆMMERVIKA(N) nach REINE(N) auf dem Plan.
Alles noch im Bereich der LOFOTEN.
Näheres im Verlauf des Tages.
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(Sonntag 22. Juni 2008 - X+26)
BODØ(N): N 67°17,0556s
E
014°22,1082s
Gerade hat Spanien den Weltmeister Italien aus dem Turnier geschossen, da
läuft die POSEIDON schon fast wieder in BODØ(N)
ein. Mail um 22:30 MESZ:
Wir sind gerade im „Anflug“ auf Bodö, legen in ca. ½ Stunde an, sind dann
also auch bereits am Zielort.
Hatten traumhaftes Wetter für den Schlag Reine-Bodö querrüber. War richtig sommerlich warm mit max. 2 Bft. Richtiges
Böbsi-Wetter.
Gruß
Thomas
Heute um die Mittagszeit (13:23 MESZ) Post mit Bild und Text von Thomas über
REINE(N) - LOFOTEN:
REINE(N) - Rorbur
Reine wird in Norwegenführern oft als der „schönste Ort in Norwegen“
bezeichnet. Wenn man bei der Bewertung die eisigen Temperaturen nicht mit
berücksichtigt, kann ich dem zustimmen. Aber es pfeift hier ein so eisiger
Nordwind, dass es selbst Alex zu kalt ist und wer Alex kennt, weiß, was das
heißt. Die Standheizung trug die ganze Nacht dazu bei, dass wir Reine nicht
in schlechter Erinnerung behalten sollten.
Am Morgen, als die Sonne zwischen den Wolken hervorkam und die letzen
Wolkenfetzen aus den Berghängen vertreib, offenbarte sich ein malerischer
Ort, wie man ihn selten genießen kann. Viele kleine, meist rot
bemalte Hüttchen säumen das Ufer rings um die Bucht. Die Norwegen
nennen
dies Unterkünfte „Rorbur“. Dieses Wort findet man komischerweise in keinem
Wörterbuch und setzt sich zusammen aus den Worten „Ro“ (zum Fischen
ausrudern) und „bu“ (wohnen). Rorbuer sind also Unterkünfte, in denen
auswärtige Fischer übernachten und ihre Gerätschaften unterbringen können.
Alle Orte hier auf den Lofoten haben hinter den Ortsnamen Rorbur oder
Rorbuer stehen, was auf den seit über 1000 Jahren traditionellen saisonalen
Fischfang im Februar/März hindeutet, bei dem hunderte von Fischerboten auf
die Lofoten reisen, um den in den dortigen Gewässern ablaichenden Dorsch zu
fangen.
Die Lofotenfischer führten eine entbehrungsreiches Leben. Jedes Jahr mussten
viele in Ihren offenen kleinen Fischerbooten auf See Ihr Leben lassen. Bei
stürmischem Wetter kam es bisweilen vor, dass an einem Tag mehrere
hundert!!! Mann den nassen Tod fanden. Der Maelstrom – wir erinnern uns an
die Geschichte von Edgar Alan Poe – tat sein übriges, dem die kleinen Nachen
hilflos ausgeliefert waren, bot er doch immer den Reiz des absolut besten
Fischgrundes, da gerade in dieser Strömung die Fische besonders gerne
standen.
Zum Wind auf hoher See kam oft die Kälte, die auch uns sogar in den
Sommermonaten zu schaffen macht. Am Endes des Tages kehrten die Fischer oft
völlig durchnässt an Land zurück und mussten unter großen Steinen, in
Höhlen, unter dem an Land gezogenen Boot oder einem Segel schlafen. Da kam
es den Fischern gerade recht, das die Einwohner der Lofoten Ihnen einfache
Hütten bauten.
Die ersten Rorbur waren wahrscheinlich einfache Erdhütten, gekocht wurde auf
offenem Feuer, der Boden war die blanke im Winter gefrorene Erde. Durch den
Bau immer neuer Rorbuer machten die Großgrundbesitzer die Fischer von sich
abhängig, der Fischer musste mit Fisch seine Unterkunft bezahlen und der
Großgrundbesitzer bestimmte den Preis. Die Miet- und Pachteinnahmen waren
aber nur ein Teil des Geschäftes, denn auch am Verkauf der Fische und dem
Verkauf von Lebensmitteln und anderen Waren verdienten sich die
Großgrundbesitzer dumm und dämlich. Zunächst waren beide Parteien an guten
Fängen interessiert. Meist wurden die Fischer jedoch extrem ausgebeutet.
Diese Machtverhältnisse änderten sich grundlegend durch eine neue
Gesetzgebung im Jahre 1936/1938, als den Großgrundbesitzern das Recht
entzog, den Fischpreis zu bestimmen. Die Fischer organisierten sich in der
„Rafisklaget“, einer Absatzgenossenschaft bis dann 1945 das
Großgrundbesitzersystem mit der zunehmenden Demokratisierung vollkommen
verschwand. „Dank einer Liberalisierung des Handels, neuen Technologien und
dem allgemeinen Mitbestimmungsrecht und dem immer stärker werdenden
Tourismus lässt es sich in Nordnorwegen heute ganz gut leben,“ wie in einem
Reiseführer aus Reine zu lesen ist.
Wir drei sind uns einig:
Uns wäre es
trotz aller Idylle schlicht und einfach ZU KALT!!
(Weitere Bilder dazu über "Bilder
zum Logbuch"!)
-----
Gestern gegen Mittag kam noch eine kurze Nachricht von der POSEIDON.
Angekündigt war noch mehr Information und vor allem auch neue Bilder.
Nach einem kurzen Telefonat mit Thomas mussten wir das leider revidieren
und auf Heut verschieben. Die Bildauswahl und
-bearbeitung verzögert das Ganz noch etwas!
Auf alle Fälle sehen wir heute im Verlauf des Tages sicher wieder was neues.
Gruß
Euer Logbuch
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(Montag 23. Juni 2008 - X+27)
BODØ(N): N 67°17,0556s
E
014°22,1082s
Gestern am späteren Abend in BODØ(N)
eingelaufen.
Damit praktisch den Ausgangspunkt für den Törn rückwärts, grobe Richtung
Süd mit Ziel FARSUND(N), erreicht.
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(Dienstag 24. Juni 2008 - X+28)
BODØ(N): N 67°17,0556s
E
014°22,1082s
POSEIDON weiterhin in BODØ(N)
Der Crew-Wechsel steht an.
Heute verlegt das "Online-Logbuch" auf dem Luftweg endlich an seinen einzig
richtigen Platz nämlich an Bord der POSEIDON (wenn das mal alles so richtig
ist?!).
Damit
gibt es künftig noch weniger Verzögerung bei Übermittlung und Präsentation
der Geschehnisse für alle, die nicht an Bord sein können (hoffe ich).
Morgen,
am Mittwoch,
wird dann die bisherige Crew, Cordula und Alex, die POSEIDON verlassen und
per Luftweg in die heimatlichen Gefilde zurückverlegen.
Gruß
Euer
Logbuch
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(Mittwoch 25. Juni 2008 - X+29)
BODØ(N): N 67°17,0556s
E
014°22,1082s
Hallo
liebe "Logbuch-Besucher"!
Wechsel der Crew ist vollzogen. Schweren Herzens haben sich heute früh gegen
05:00 Uhr MESZ Cordula und Alex von der POSEIDON verabschiedet und den
Luftweg nach Hause angetreten.
Von
jetzt an muss sich Thomas mit mir (dem Online-Logbuch-Schreiber) herum
schlagen.
Wie, wann was weiter geht ...
...
nach dem Spiel des heutigen Abends.
Gruß
Franz
(Euer Logbuch)
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(Donnerstag 26. Juni 2008 - X+30)
BODØ(N): N 67°17,0556s
E
014°22,1082s
Entscheidung, Geschichte zum Tag (Heute 18:00 Uhr MESZ) und Plan!
Um
unseren Liegeplatz nicht zu verlieren, haben wir umdisponiert.
Einweisungselemente und Sicherheitsverfahren werden in einen ersten Schlag
integriert und so steht als Ziel für Morgen
INNDYR(N) auf dem Plan.
Gruß
Euer
Logbuch
Die
Geschichte zum Tag von Thomas für die Logbuch-Besucher
Dolce far niente
Schlechtes Wetter zu haben kann manchmal durchaus nützlich sein, ist man
doch mal mehr oder weniger gezwungen, alle Viere von sich zu strecken, ein
Buch zu lesen, oder welch Zufall – ein spannendes Fußballmatch anzusehen.
Ich bin eigentlich kein Fan von dieser Art des Sportes – die begeisterten
Fußballnarren unter euch Lesern mögen mir dies verzeihen – aber ein
Länderspiel schau ich mir dann doch ab und zu gerne an, zumal Franz mir in
den leuchtendsten Farben vom letzten Spiel erzählt hat. Und es war ja
wirklich wieder mal spannend, oder? Wir saßen mit anderen Deutschen und
Türken und Norwegern zusammen in einer Hotelbar, um das Spiel entsprechend
lautstark zu verfolgen. Es ging fast zu wie in einem Fußballstadion – ich
kann mir zumindest vorstellen, dass dort eine ähnlich mitreisende Stimmung
geherrscht hat – mal waren die Mitreißer auf der einen Seite, mal auf der
anderen.
Bisweilen setzte die österreichische Übertragung zum norwegischen Fernsehen
aus und alle starrten gebannt auf den immer noch funktionierenden
Spielstandsticker, so wurden wir auf das 2:1 für Deutschland nur durch eine
Umspringen des 1:1 auf 2:1 aufmerksam, johlten aber, als wären wir gerade
selbst Life im Stadion gesessen. Was doch das einfache Umspringen einer Zahl
für Emotionen wecken kann!
Und den restlichen Tag: Bummeln gehen, Kaffee trinken, lesen, Franz ein
bisschen Schiffssicherheit und –technik vermitteln, Fragen, Antworten,
Erzählen - Seele baumeln lassen.
Der Druck der festgelegten Strecke - denn wir hatten zwar bisher genügend
Luft, mussten aber doch zu einem bestimmten Termin für den Crewwechsel in
Bodö sein – ist nun weg. Franz und ich lassen uns einfach von unseren
Stimmungen treiben und haben das Gefühl, morgen vielleicht gen Süden zu
fahren, wenn wir morgen früh immer noch Lust haben. Wie weit? Vielleicht
erst mal nur 20sm. Zum Eingewöhnen und Üben. Nicht zu stressig. Stralsund
ist weit und wir haben bis zum nächsten Crewwechsel noch viel Zeit.
Ach doch! Einen Termindruck haben wir: Wir wollen am Sonntag gerne das
Endspiel verfolgen, also heißt unser nächstes Ziel bis Sonntag, einen
Fernseher in einem Fjord oder auf einer Insel zu finden.
Auch
kein schlechtes Ziel, oder?
-----
Hallo
liebe "Logbuch-Besucher"!
Zunächst sind wir mal im Endspiel! Bravo!
Mit dem
Crewwechsel ist natürlich immer wieder eine neue Abstimmung zu treffen.
Sprich, Sicherheitseinweisung und all die vielen, kleinen Dinge auf die
geachtet werden muss/soll wollen so einem "Greenhorn" wie mir erst mal
beigebracht werden.
Die Wetterlage lässt auch etwas zu wünschen übrig (bedeckt und Regen) so
dass
(nach dem Wetter) der Skipper für Heute mal Einweisungsfahrt und Manöver
geplant hat.
Die
weitere Planung ist vorläufig noch ganz offen.
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vor


(Freitag 27. Juni 2008 - X+31)
INNDYR(N): N 67°02,822s
E
014°00,139s
Mitten in Norwegen um 18:00 Uhr MESZ!
Tagesziel erreicht!
Nach rasender "Lehrfahrt", gespickt mit diversen Manövern hat die POSEIDON
auch die neue Crew ertragen und ein weiteres Tagesziel erreicht.
Für geraume Zeit, speziell noch im Raum
BODØ(N)
, könnte man meinen , hatten wir sogar noch Geleitschutz aus der Luft.
Da der norwegischer Flughafen
BODØ(N)
ein kombinierter Platz (zivil/militärische Nutzung) und die Jets gerade
wieder auf Kontroll- oder Übungsflug waren, hatten wir fast eine echte
"Luftnahunterstützung".
Ein Ort aus dem Bilderbuch mit Bilderbuchhafen hat uns aufgenommen.
Morgen, ein neuer Tag, ein neuer Schlag...
In der Folge mehr
Freundlich grüßt
Euer Logbuch
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(Samstag 28. Juni 2008 - X+32)
RENGA(N): N 66°35,985s
E
013°06,0120s
Eine
der Nächte, die fast zu ruhig sind!
Gestern
wurde bei strahlendem Sonnenschein, mit Steuermann Franz an der Pinne, der
putzige Hafen von
INNDYR(N) erreicht.
"Zu ruhig" deswegen weil sich auch das neue Crewmitglied nun schon relativ an
das ewig, sanfte schaukeln an Bord gewöhnt hat und im Hafen von
INNDYR(N)
absolut kein Schwall oder ähnliches zu verzeichnen ist.
Es war auch niemand da, den man hätte einteilen könne, die POSEIDON ein
wenig zu schaukeln.
-----
Heute (auslaufen aus
INNDYR(N) ca. Mittag) werden wir eine Insel anlaufen, um dort in
einer Bucht für die Nacht (Resttag) an einer Mooring festmachen oder vor
Anker gehen.
So weit...
Im verlauf des "ewigen Tages" evtl. noch mehr!
Euer Logbuch
Die
Geschichte zum Tag bei der Anfahrt nach RENGA(N) von Thomas. Nachgereicht am
01. Juli 2008:
Man lernt nie aus!
In einer der Prüfungen zum Sportseeschifferschein wird man gefragt, was denn
der richtige Zeitpunkt zum Reffen der Segel (Segelfläche verkleinern) wäre.
Die korrekte Antwort darauf ist ein bisschen philosophischer Natur und
sollte lauten: „Wenn Sie das erste mal darüber nachdenken, ob gerefft werden
soll.“ Norwegen sollte mich lehren, dass dies nicht die vollständige Antwort
ist und diese durchaus ergänzt werden könnte.
Wir waren nach einer sehr ruhigen Nacht aus dem kleinen Hafen Inndyr
ausgelaufen, hatten uns durch die malerische Enge bei Stavsundet
geschlängelt und waren überglücklich, endlich mal Segel setzen zu können.
Wir segelten mit 5 kn bei halbem Wind im ersten Reff an der Küste Richtung
WSW entlang und es war einen wahre Freude, die Poseidon mal wieder in Ihrem
Element zu erleben, hat man doch in Norwegen selten Gelegenheit dazu, da man
entweder den Wind auf die Nase und meist zu wenig Zeit bei den großen
Entfernungen hat, um zu kreuzen, zumal die Welle gegen einen steht, oder es
herrscht kein Wind, oder es ist zu eng zum kreuzen.
Aber heute passte das erste Reff wunderbar zur kleinen Genua. Ohne großen
Ruderdruck pflügte die Poseidon durch die Wogen. Vor allem, als wir aus dem
Windschatten der Insel Fuglöy austauchten, legte der Wind auf 4 Bft zu und
die Poseidon schaffte es mit 6-7kn durch die Wellen. Wir bekamen das Grinsen
nicht mehr aus dem Gesicht.
Leider schlief der Wind kurze Zeit später direkt vor dem Kap Kunna total
ein. Dieser Berg steht wie der Zuckerhut von Rio direkt an der Spitze des
Kaps. Eine beeindruckende Felsformation. Ich überlegte, ob ich das Reff
ausbinden solle, wollte aber sicherheitshalber erst noch „um die Ecke
gucken“. Tatsächlich nahm der Wind auch wieder zu. Da wir nach dem Kap den
Kurs auf SW ändern und eigentlich platt vor dem Wind hätten segeln müssen,
mir aber mit der Welle ein Kreuzen vor dem Wind wesentlich lieber war,
schlug ich Franz vor, auf Raumschotkurs den gegenüberliegenden Leuchtturm
Stött anzusteuern. Franz machte auch kurze Zeit später seine ersten
Erfahrungen bezüglich Langkieler und Welle und wir waren beide froh, den
Bullenstander, eine Sicherung gegen unkontrolliertes Überschlagen des
Baumes, gesetzt zu haben, als uns größere Wellen „aus dem Ruder“ drückten.
Statt einer Halse machten wir am Leuchtturm auch eine 270°-Wende und
segelten wieder in Richtung Kap Kunna.
Als wir vielleicht 200m vor dem Kap waren und gerade wieder eine Wende
machen wollten, erfasste uns schlagartig eine Böe mit vielleicht 7-8Bft. Die
Poseidon lief total aus dem Ruder, legte sich um gute 60° zur Seite und
drängte direkt gegen die Felswand. Ich konnte sie nicht mehr auf
Raumschotkurs halten, da der Winddruck auf das Groß zu stark geworden war.
Mit beiden Händen zerrte ich an der Pinne, hatte aber Angst, das Blatt
abzureißen. „Franz den Motor an, ich dreh in den Wind gegen die Wellen, ich
kann sie nicht mehr halten! Schrie ich gegen das plötzliche Getöse und
Gepfeife um uns herum an. „Der Motor geht nicht an!“ Schrie er zurück. “Ich
bekomm‘ ihn nicht an“. Ich blickte zum Zündschlossschalter und sah, dass er
sich wieder mal in der Fassung mit gedreht hatte. „Schei..., habe ich
vergessen dir zu sagen, dass man den festhalten muss, warte ich mach es
selber“. Hierzu musste ich aber kurz die Pinne loslassen, da ich sonst den
Schalter nicht erreichen konnte. Ich startete schnell den Motor, aber es war
bereits zu spät. Das Loslassen der Pinne hatte die Poseidon sofort mit einem
Überschlagen des Buges in die gegenüberliegende Seite quittiert, die Fock
stand natürlich dabei Back, also auf der falschen Seite und drückte die
Poseidon in Gegenrichtung auf das Wasser, sodass der Baum im Wasser
streifte. Mit Vollgas - bei dieser Schräglage wegen der Ölführung im Motor
auch nicht ganz ungefährlich – schafften wir es die Poseidon wieder gegen
den Wind zu stellen.
„Jetzt musste Du leider nach vorne. Das Großsegel muss runter. Wir legen es
einfach auf Deck, ohne Grätsche. Anders schaffen wir das sonst nicht!“ Ich
erklärte Ihm nochmals kurz die Vorgehensweise. Er pickte sich in das
Strecktau und hangelte sich zum mehrere Meter hoch- und niederstampfenden
Bug. Es freute mich zu sehen, dass er einen ähnlich sicheren Stand hatte,
wie Cordula und Alex und ich auf ihn auch bei heftigem Stampfen zählen
konnte. Kurze Zeit später war das Großsegel geborgen, der Baum lag auf Deck,
so wie wir es in der Vergangenheit bei heftigem Seegang schon des Öfteren
praktiziert hatten. Der Haupt-Winddruck war weg und wir konnten wieder den
normalen Kurs fahren.
Als wir aus dem Getöse um das Kap heraus waren und der Wind wieder moderat
blies, bargen wir noch die Fock und fuhren den Rest der Strecke unter
Maschine weiter. Obwohl alles ohne größere Schwierigkeiten funktionierte
hatte und Franz auch bei heftigem Seegang seine Arbeit sehr sicher und
zuverlässig verrichtete, hatten wir beide das Gefühl, für heute genug
gesegelt zu sein. Und mir drängte sich förmlich ein Spruch auf, der sich nun
schon zum dritten Mal bewahrheitet hat und doch als
Ergänzung zur Prüfungsfrage aufgenommen werden sollte:
„Hast du plötzlich Flaute vor dem Kap,
wird es bald blasen nicht zu knapp!“
-----
Während er Skipper und seine Crew sich mit den Elementen abrackern, trifft
eine aufmunternde Mail ein:
Spruch des Tages im O-Ton von Jürgen Kuhn
Scheint die Sonne auf das Schwert
macht der Skipper was verkehrt!
Ansonsten haben wir Heute, gegen 21:30 Uhr MESZ unser Tagesziel, die Bucht
auf der Insel
RENGA(N), unter Aufbietung diverser Kräfte und partiellen
Gefechten mit Wind und Wellen (leichte Schräglage um die 30 Grad, aber sonst
fehlte nix), erreicht.
Zur
Belohnung unseres Fleißes gab es zum Abendessen als Vorspeise Muscheln.
Frisch
von einem amerikanischen "Nachbar-Ankerlieger" bei Niedrigwasser gepflückt und uns
als Willkommensgruss überreicht.
Sehr
schmackhaft! Zum Hauptgang haben wir uns an Rentierfleisch gütlich getan.
Stand den Muscheln in nichts nach. Sehr fein! Etwas Salat und ein Gläschen
Wein gehörten selbstredend mit zum Umfang der Mahles.
Morgen
geht es über den Polarkreis, diesmal allerdings von Nord nach Süd nach
SANDNESSJØEN(N). Dort sollten wird dann einen Fernsehplatz vorfinden damit
wir auch die Südeuropäischen Ereignisse mitbekommen.
Bis
dahin grüßt freundlich
Euer
Logbuch
-----
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vor


(Sonntag 29. Juni 2008 - X+33)
SANDNESSJØEN(N): N 66°01,232s
E
012°36,74500s
Einmal Polarkreis hin und zurück!
Für
Heute ist ein Schlag auf dem Plan, der uns wieder über den Polarkreis führen
wird.
Diesmal
allerdings nicht von Süd nach Nord sondern von Nord nach Süd und auf einer
teils gleichen aber in zweiten Abschnitt total anderen Route. Das Monument
für den Polarkreis werden wir wieder passieren
(die
neue Crew natürlich erstmalig!).
Der
Zielpunkt soll
SANDNESSJØEN(N) sein.
Dort
erwarten wir in einer relativ großen Marina auch, dass man uns einen
Fernseher bereitstellt, damit wir verfolgen können was so im Süden von
Europa noch abgeht.
Etwas
EM-Fieber haben wir doch auch tatsächlich, wenngleich für solch
Kleinigkeiten fast kein Platz in unseren Köpfen ist.
Die See
verlangt unsere volle Konzentration!
In
diesem Sinne nix für ungut und wir wünschen uns allen gutes Gelingen am
heutigen Abend in WIEN(A)!
Eurer
Logbuch
-----
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(Montag 30. Juni 2008 - X+34)
SANDNESSJØEN(N): N 66°01,232s
E
012°36,74500s
Letzte Meldung für Heute:
"Ausgeruht"
in
SANDNESSJØEN(N) und Reparatur am längst überfälligen und dramatisch
nervigen Wasserhahn durchgeführt!
Thomas hat die Planung für morgen ausgearbeitet. Fahrt unter Geleit
der "Sieben Schwestern" so, dass wir sie von ihrer Ostseite sehen können.
Für die Nacht haben wir eine Bucht zum Ankern bei
SKADVIKA(N) ausgewählt.
Das geplante Originaltracking (Route) liegt auf unserer Karte, wo unsere
Position immer mitprotokolliert wird (via
Google-Map), schon vor.
Morgen wieder mehr ...
Euer Logbuch
-----
POSEIDON ist "Europameister"!
Wenn es
auch die Nationalmannschaft nicht packt die POSEIDON macht das alles locker.
Gestern
unter strahlender Sonne in 8 Stunden Fahrt durch herrliche
Bilderbuchlandschaft und verschlafene "Fjordchen" haben wir mit der POSEIDON
unser Planziel absolviert.
Der
Fernseher im Clubhaus war aufgebaut, geduscht, gegessen (Rentier, was sonst
), alles gerichtet.
Aber ...
Heute,
nach leichter Übernächtigung vom Vortag - Ruhe!
Sobald
wir neue Pläne geschmiedet haben gibt es Nachricht.
Gruß
Euer
Logbuch
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vor


(Dienstag 01. Juli 2008 - X+35)
SANDNESSJØEN(N): N 66°01,232s
E
012°36,74500s
Gerade eingetroffen, Danke für die Anteilnahme, ob der schönen Temperaturen,
ein neuer Spruch zum Tage von Seglerkamerad Michael Braun:
Wenn die Temperaturen steigen,
muss der Skipper Wade zeigen ...
Schön, wie sich alle um uns kümmern!
-----
Vorweg für den Interessierten die Geschichte zum Samstag, den 28. Juni 2008.
2. Tag der neuen Crew auf dem Wasser, dazu zum ersten Mal unter Segel!
Man lernt nie aus
Bitte hier klicken und am
SAMSTAG, 28. Juni, nachlesen
-----
Umdisponiert und in der Zwischenzeit eine Geschichte für das Logbuch
verfasst!
Im
Verlauf des frühen Morgens hatten sich die "SIEBEN SCHWESTERN" derart
in ihre Wolkendaunendecken verkrochen, dass wir von unserem Liegeplatz keine
Einzige mehr orten konnten.
Die
drei Wetterprognosen, die Thomas immer vergleichend heranzieht, sagten uns
auch, dass die Mädels frühestens am späten Nachmittag "aufstehen"! Da ist
uns aber Licht (wir im Osten und Sonne im Westen, Berge im Gegenlicht und
dunkel) und Sicht nicht gut genug.
Da wir
ja nicht nur Meilen schruppen wollen sondern auch was sehen, war das für den
Tag gegessen und wir haben umdisponiert.
Das
erlaubte der Crew dann doch tatsächlich auch mal ein Mittagsschläfchen,
göttlich!
Morgen
am frühen Morgen werden wir die Route angehen, allerdings mit einem anderen
Ziel, damit wir doch allmählich auf unserer Hauptachse "Süden" auch ein Paar
Meter/Meilen gut machen.
MØYHOLMEN(N) mit dem
sagenumwobenen TORGHATTEN (Berg mit Lock) wird das Ankerziel sein.
Dazu
aber sicher morgen mehr! Die Texte liegen schon parat! Und wie die Planung
der Route im Bild so aussieht, seht Ihr rechts. Im ersten Moment wildes
Gewurschtel. In Groß wird es dann schon deutlicher. Noch besser könnt Ihr
das Original-Tracking verfolgen über
Google-Map hier im Logbuch unter
POSITION oder Klick auf den Ort der momentanen Position, immer bei jedem
Tag oben rechts!
Nachklapp:
Nach der Einkaufsrunde in
SANDNESSJØEN(N) musste Thomas feststellen:
"Norweger können keine Gummibärchen machen"!
-----
Heute
machen wir einen Törn um das Massiv der "Sieben Schwestern herum, damit wir
sie mal von hinten sehen, gemeint natürlich von Osten betrachten.
Rollt
auch noch auf den gestrigen Tag zurück, da habe ich noch etwas zu späterer
Stunde (00:30) nachgetragen, was aber in den Montag noch hinein gehört.
Verbleibe bis auf Weiteres ...
(Bilder immer auch über "Bilder
zum Logbuch"!)
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Tag
vor


(Mittwoch 02. Juli 2008 - X+36)
MØYHOLMEN(N): N 65°24,822s
E
012°06,722s
Während ich gerade das Logbuch aufbereite (19:55 MESZ) ruft mich Thomas vom
Berg herunter an und meldet:
"TORGHATTEN bezwungen!"
Vielmehr kann er schier nicht mitteilen, so gewaltig beeindruckend ist die
Landschaft von dort oben zu betrachten. Bilder werden nachgeliefert.
Versprochen!
-----
Tagesziel erreicht (ca. 17:30 MESZ)!
Wir
haben die "SIEBEN SCHWESTERN" umfahren und aus Sicht SO betrachten können.
Nach einem Tankstopp in
BRØNNØYSUND(N) sind wir am Fuße des
TORGHATTEN(N) angekommen
und wie fanden zu unserer Überraschung nicht nur die ausgewählte Bucht zum
Ankern vor sondern dort hat man eine "Minimarina" mit Gästeanleger erstellt.
Ungemein praktisch.
So
mussten wir nicht die Gummisau (Schlauchboot ohne Namen) fertig machen, um
an Land zu gehen. Thomas ist, während ich hier das Logbuch fortschreibe, auf
dem Weg zum
TORGHATTEN(N), um
sich eigenhändig von dem Loch im Berg zu überzeugen.
Da wird
es sicher noch einige Bilder zum nachreichen geben!
Bis
dahin schon mal die Story (eine von mehren Varianten) über das Loch im Berg:
Die Sage vom Torghatten (Auszug aus Wikipedia):
Um
das Loch in dem Berg rankt sich eine Sage: Der ungehorsame Sohn des Königs
Vågakallen, Hestmannen, lebte in Svolvær. Auf der anderen Seite des
Vestfjordes lebte der mächtige König Suliskongen, der sieben Töchter hatte,
die eine wilder als die andere war. Deshalb schickte Suliskongen seine
Töchter zur ehrbahren Jungfrau Lekamøya. Eines schönen Abends schaute
Hestmannen über den Vestfjord und sah Lekamøya ein Bad im Fjord von Landego
nehmen und sich die Haare kämmen. Sofort begehrte Hestmannen sie. In voller
Rüstung preschte er mit seinem Pferd über den Vestfjord. Lekamøya und die
sieben Schwestern begaben sich auf eine wilde Flucht. Die sieben Schwestern
konnten sich schon vorstellen, den Hestmannen zum Gatten zu nehmen und
hockten sich bei Alstahaug nebeneinander hin. Doch Hestmannen würdigte sie
keines Blickes, da er nur Augen für Lekamøya hatte. Als diese jedoch immer
mehr Vorsprung gewann, nahm er seinen Bogen und schoss einen Pfeil auf sie
ab. Dies beobachtete jedoch der König der Sømnaberge und warf seinen Hut in
Bahn des Pfeils. Der Hut blieb auf der Insel Torget durchschossen liegen.
Über die wilde Jagd vergaßen alle wie kurz die Sommernächte im Norden sind
und schon ging die Sonne auf und alle versteinerten, wo sie gerade saßen
oder standen. Der Hut als Torghatten, die sieben Schwestern bei Sandnessjøen
und Lekamøya auf der Insel Leka, wo sie Schutz gesucht hat.
(Neue Bilder von INNDYR, SANDNESSJØEN und
MØYHOLMEN
in der Darstellung "Bilder
zum Logbuch"!)
-----
Was
morgen läuft ist noch nicht festgeklopft. sicher ist, dass wir Meilen in
Richtung Süden machen müssen.
Sobald
es sich verdichtet, mehr ...
-----
Thomas
schläft noch (02:15 MESZ), während sein Logbuch schon wieder tickert. Der
neue Tag will vorbereitet sein.
Ein
wunderschöner Morgen lädt ein zum Auslaufen. Ich übe mich in Geduld. Das
Trecking für die Route ist schon auf das GPS übertragen. Ihr könnt sie über
die Anwahl
POSITION genau einsehen
und im Google mitfahren. Wenn
Skipper Augen aufmacht, dann laufen wir aus. Zunächst etwas NO, um die "SIEBEN SCHWESTERN"
herum und dann SSW immer gerade aus (relativ), vorbei an
BRØNNØYSUND(N) bis zum
TORGHATTEN(N) (Berg mit
Loch) bei
MØYHOLMEN(N).
Später
wieder mehr ...
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vor


(Donnerstag 03. Juli 2008 - X+37)
MØYHOLMEN(N): N 65°24,822s
E
012°06,722s
22:40 MESZ - Dir Route läuft -
RØRVIK(N)
bereits passiert.
Sorry für das verspätete Trecking der Route. Wir hatten lange Zeit eine so
schwache Verbindung, wo jeder Klick drei Minuten kostet. Jetzt am
Industriestandort ist
RØRVIK(N)
flutscht das wieder so richtig.
Trecking ist nachzuvollziehen über unser kleines Google-Map. Auf POSITION
klicken oder einfach auf die Ortsbezeichnung immer im Kopf des Tages!
Bis dann, wir fahren weiter ...
PS: Unbedingt in die
"BILDER ZUM LOGBUCH" reinschauen. Neu Bilder bei der Ortsanwahl von MØYHOLMEN(N)
mit seinem TORGHATTEN (Berg mit Loch)!
-----
Morgenbad, Frühstück, klar Schiff und Tschüß!
10:15
MESZ - das Leben an Bord ist wieder in vollem Gange.
Nach
kurzen Überlegungen, ein prüfendes Eintauchen des Großzeh in den großen
Teich und einer Tasse Kaffee, die Entscheidung.
Morgenschwimmen im Norwegischen Meer!
Die
Bordinstrumente sagen uns exakt, wie "warm" das Wasser ist. 14,6 Grad, Plus
natürlich. Ich benütze schnell vom Nachbarboot die Badeleiter und bin sehr
schnell im kühlen Nass verschwunden. Gänzlich weil, wenn schon ins Meer,
dann ganz! Herrlich! Thomas hangelt sich an der Bordeigenen Badeleiter
hinunter. Zwei kurze Schnaufer und auch er ist verschwunden. Einhellige
Meinung: Herrlich!
Da wir
von der herrschenden Morgensonne schon geweckt wurden und in der Folge
geradezu aufgeheizt waren, fühlten sich die 14 Grad in keinster Weise als
Eiseskälte an.
-
Toll und für viele Leser und Norwegen allgemein - unglaublich -
13:15
MESZ (ca.) Auslaufen)
Am
Vortag, während der Fahrt haben wir schon etwas herumkalkuliert, Ideen
ausgetauscht und an die Strecke von Heute gebastelt.
Es
bleibt bei dem Ursprungsgedanken: Ein langer Schlag für Strecke!
Das
Trecking hau ich für Euch gerade in die Maschine und ins Internet. Zu
finden unter POSITION oder einfach immer auf den Ortsnamen zu Position im
Tagesbeitrag klicken.
Thomas
Fährt derweilen schon - grobe Richtung Süden mit
RØRVIK(N)
als allgemeine Peilung und
NAMSOS(N) als Endpunkt! Sobald ich hier fertig bin, darf ich wieder nach
oben in die Sonne und an die Pinne!
So weit
vorläufig, jetzt heißt es 14 Stunden schruppen! Vielleicht schaut auch mal
eine Strecke unter Segel heraus. Wer weiß.
Euer
Logbuch
-----
Zur
Zeit noch in
MØYHOLMEN(N)
Der gestrige Tag muss noch mental und redaktionell nachbereitet werden.
Später dann mehr ...
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Tag
vor


(Freitag 04. Juni 2008 - X+38)
NAMSOS(N): N 64c29,000s
E
011°30,000s
Nachtrag:
Nachdem
Thomas seine E-Mails noch gecheckt hat, kam wieder ein Spruch des Tages
herein. Vermutlich weil wir gemeldet haben, dass uns die Sonne einheizt wie
der Teufel.
Verfasser: Alex
Steht der Segler voll im Schweiß,
ist's wohl Juli und sakrisch heiß.
22:00
MESZ - kurz vor unserem Tagesziel, der Ankerbucht im
SØRGJERFJORDEN(N)
Leider
mussten wir während der Fahrt noch die Route umstellen, da die Wetterberichte
uns 4-6 Beaufort Wind und draußen eine Welle von 3 bis 4 Metern vorhersagten.
Also mal wieder umentschieden, Route (liegt im Originaltrecking bereits vor) umgestrickt und statt segeln, navigieren geübt.
So
musste die Lady auf Ihre alten Tage auch noch Slalom fahren durch die
Fahrwasserstangen. vom Überwinden einzelner, diverser Untiefen ganz zu
schweigen.
Noch
sind wir ca. eine halbe Stunde am Fahren, dann gibt es Lamm!
Bis auf
weiteres freundlich grüßt
Euer
Logbuch
-----
14:00
MESZ - Auslaufen von
NAMSOS(N)
Wir
haben ein hübsches Frühstück in der Mool von
NAMSOS(N) eingenommen.
Danach eine Runde durch den Ort geschlendert, nicht zuletzt um auch zu
eruieren, wie es mit den Anglerkarten für die Lachsfischerei steht, für den
der Name
NAMSOS(N) ja absolut als
Highlight die Lachsfischer steht. Relativ moderate Preise, stellte Thomas
fest. Anschließend mussten wir noch ein wenig unsere Bestände auffüllen.
Für den
Tag habe wir uns vorgenommen durch den Fjord von
NAMSOS(N) Richtung
offene See zu fahren und dann mit Wind und Segel zu arbeiten. Der
Nordwest steht schon an.
Tagesziel wird eine Bucht (wir würden gerne unser Morgenbad wiederholen,
zumal uns die Sonne hier schier gar nieder prügelt - ca. 27 Grad) im
SØRGJERFJORDEN(N),
64°16.325N und 10°24.578E, sein.
Bis
dann soweit, muss wieder nach oben, mein Käptn ruft!
Franz
-----
04:00
MESZ NAMSOS(N) erreicht - alles glatt gelaufen.
Ca.
70 schnuckelige Seemeilen weg gefressen.
Der
einzige Gästeplatz ist uns allerdings zu flach (2,30 Meter, bei noch ablaufendem
Wasser!)
Alles weiter später. Ruhen jetzt erst mal ein wenig.
Schönes Wochenende schon mal von hier aus
Euer Logbuch
PS: nochmal zur erinnerung
- Unbedingt in die
"BILDER ZUM LOGBUCH" reinschauen. Neu Bilder bei der Ortsanwahl von MØYHOLMEN(N)
mit seinem TORGHATTEN (Berg mit Loch)!
Top
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Tag
vor


(Samstag 05. Juli 2008 - X+39)
UTHAUG(N): N
63°43,5099s
E 009° 35,0888s
Für Heute noch zum Abschluss
Tagesziel erreicht!
Unter zu Hilfenahme der Genua haben wir in Windeseile die 47 Seemeile
abgelaufen. Schnell war sie Heute die POSEIDON, wenngleich das andauernde
Rollen auf ständigem Raumschot-Kurs für Thomas, der unter Deck gearbeitet
hat, etwa unruhig war.
Ich fand das "Gegautsche" toll. Obwohl es schon ein wenig Konzentration
abverlangt, denn wenn man sie laufen lässt, wie sie gern möchte, dann läuft
man ganz schnell in die verkehrte Richtung.
Zwischendurch konnten wir auch mal leider nicht umhin, einem dicken
Hurtigruten-Schiff die Vorfahrt einzuräumen. Immer natürlich an einer der
engsten Stellen wo entweder Hurtigruten oder nur wir Platz haben.
Wie auch immer ein launiger Tag mit frischem Wind und schöner Welle gilt es
zu verzeichnen. Beendet wurde der ganze Schlag natürlich mit einem
entsprechenden Mal. Schnell noch diesen Eintrag (23:28) und ein neuer Tag
kann kommen.
Was, wann, wo Morgen sein wird ... man wird sehen!
Gute Nacht
Euer Logbuch
-----
Nachtrag zu Gestern:
Nachdem
Thomas seine E-Mails noch gecheckt hat, kam wieder ein Spruch zum Tage
herein. Vermutlich weil wir gemeldet haben, dass uns die Sonne einheizt wie
der Teufel.
Verfasser - Alex:
Steht der Segler voll im Schweiß,
ist's wohl Juli und sakrisch heiß.
-----
Heute
12:42
MESZ - Ankerbucht verlassen - fahren mit Tagesziel UTHAUG(N) einen schlag von
mittlerer Länge.
Gestern mussten wir unser Vorhaben zu segeln leider verwerfen. Der
Wettergott oder auch der Flügelschlag des Schmetterling hat die
Wetterprognosen zerhauen.
So hat Thomas flugs ein neues Trecking gestrickt und wir haben uns unter
Land geduckt in den
SØRGJERFJORDEN(N)
geschlichen. Die ausgewählte Bucht war zufrieden stellend. Just im Moment
stellten wir fest, das wir vergessen haben ein Bild zu machen.
Dort gab es eine so schöne auffällige Felsformation, die buchstäblich wie
zwei Füße in Großformat ausgesehen haben. Ob nun Füße von eine Sphings oder
eher einem Hobbit, da wurden wir uns nicht ganz einig. Leider kein Photo,
tut uns leid.
Heute ist es etwas bedeckt und unklar, ob nicht vielleicht noch ein "Segelstück"
herausspringt.
Auf alle Fälle führt uns der heutige Schlag, von mittlerer Länge (ca. 47
Seemeilen) nach
UTHAUG(N).
Das war auch beim ersten Teil des Törn schon eine Marina die angelaufen
wurde.
So weit zur Zeit!
Ich übertrag das heutige Trecking von Thomas noch in die Google-Map und dann muss
ich meinen Käpt`n an der Pinne wieder etwas "entlasten"!
Ciao derweilen
Euer Logbuch
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Tag
vor


(Sonntag 06. Juli 2008 - X+40)
UTHAUG(N): N
63°43,5099s
E 009° 35,0888s
Soooo! Das hat ein bisschen gedauert aber wie immer was lange wärt wird dann
auch gut!
Thomas hat Wetter geschaut und daraus ein neues Trecking gebaut!
Wir habe auf Grund des Wetters die Planung so verschoben, dass wir in
den frühen Morgenstunden des Montag auslaufen. Dazu uns mit einem größeren
Schlag unseren noch folgenden Highlights annähern.
Das bedeutet
UTHAUG(N)
-
KRISTIANSUND(N)
mit schlappen 69,5 Seemeilen in einem Rutsch. Damit haben wir dann eine
hervorragende Ausgangsposition, um die Ziele (Highlihgt´s)
ALESUND(N) und von da aus
den
GEIRANGERFJORD(N)
anzugehen.
Das Trekking für diesen "Ritt" ist fertig und ich hab es von Thomas zur
Veröffentlichung frei bekommen zur Einarbeitung in unser Google-MAP, damit
Ihr unseren Weg auch schön mitfahren könnt.
Ein Änderung musste ich im Logbuch auf Antrag von Thomas noch durchführen,
damit die Sache mit dem Finden der Bilder und der jeweiligen Route/Trekking
im Logbuch auch für ihn einfacher/logischer wird. Es gibt jetzt
beim Start des Logbuch links oben zwei Anwahlen.
Eine zeigt ein
Bildchen für die Anwahl
"BILDER ZUM LOGBUCH"
und die Zweite zeigt eine
Karte für die Anwahl
"POSITION UND ROUTE".
Eildieweil: "Skipper denken einfach anders"!
Hinweis zu Bildern: Noch mal
reinschauen bei der Ortswahl von MØYHOLMEN(N), da
kamen noch ein Paar "Badebilder" dazu!
So geht mir niemals die Arbeit an Bord aus und die liebe Skipperseele hat
Ruhe. Hoffe nur, dass alle anderen, die bislang schon immer alles gefunden haben
auch an Bord
bleiben!
Wir präparieren uns und dampfen dann, wenn alles schläft ganz leise los und
Ihr hört wieder von uns!
In diesem Sinne einen Gruß
Euer Logbuch
-----
Hallo, hallo!
Wir
sind schon wach (Thomas hat es etwas den Rhythmus verschlagen, der kam erst 20
vor 12 aus der Koje - unglaublich!) und wünschen einen schönen Sonntag!
Mit dem
Auslaufen oder ähnliche Vorhaben werden wir heute noch etwas zuwarten.
Draußen donnern nach dem norwegischen Wetterbild gerade 5 bis 6 Meter Wellen
herum und das müssen wir uns, wo wir jetzt gerade so schönem Sonnenschein
hier im Hafen haben, gerade nicht antun.
Vermutlich am späten Nachmittag werden wir einen Schlag ausbaldobert haben
und dann eben mal wieder in die Nacht (gibt ja immer noch keine, höchstens
sanfte Abschattung, wenn die Sonne im Norden für kurze Zeit verschwindet) hinein fahren. Diesmal dann wirklich an Trondheim
vorbei, Ziel noch offen!
Ich
melde mich später wieder, bis dann.
Euer
Logbuch
-----
Planmäßig, eher zu schnell (fast permanent 7 Knoten), gestern in
UTHAUG(N)
eingelaufen.
Dieses
Mal auf dem Törn zurück, denn von Süd nach Nord hatten wir mit
UTHAUG(N) schon mal das
Vergnügen.
Heute
erst noch mal schauen und prüfen ...
...
später sicher mehr!
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(Montag 07. Juli 2008 - X+41)
KRISTIANSUND(N): N
63°07,060s
E 007° 43,990s
23:20 MESZ in
KRISTIANSUND(N)
Eingelaufen, angelegt, kurzer Landgang, kochen, essen, spülen, fertig.
Nur noch die Leute auf der anderen "Onlineseite" informieren und die Route für
morgen planen, ansonsten Feierabend.
Total problemlos haben wir den doch relativ großen Schlag mit ca. 65
Seemeilen gemeistert. Ein braver Motor in Verbindung mit einem steten
Nordost, der die Genua ziehen lässt, hat uns mit Spitzenwerten von sage und
schreibe 8,6 Knoten dahinrauschen lassen. Genial.
So sind wir gegen 08:00 ausgelaufen und bereits gegen 07:00 in
KRISTIANSUND(N) wieder
eingelaufen. Da sind sogar die Hurtigrouten zur Seite gerutscht!
Alles Paletti! Was morgen wird, wird man sehen.
Bis dahin grüßt aus voller Sonne (richtig gelesen, die knallt uns auf die
Kuchenbude, dass man fast keinen Kocher braucht) aus
KRISTIANSUND(N)
Euer Logbuch
-----
Wann
immer der Frühaufsteher heute in das Logbuch schauen mag, wir sind schon auf
Fahrt!
Deshalb wurde der Montag im Logbuch schon sehr früh eröffnet, da
UTHAUG(N)
-
KRISTIANSUND(N)
für Heute eingetütet ist und sehr früh schon läuft.
Das wird natürlich eine Weile dauern.
Ob von Unterwegs oder erst nach Ankunft, wir melden uns schon wieder mit den
Neuigkeiten.
Bis zum nächsten Eintrag!
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(Dienstag 08. Juli 2008 - X+42)
KRISTIANSUND(N): N
63°07,060s
E 007° 43,990s
16:00
MESZ - Lageänderung!
Der
Skipper meutert! Es gibt in ganz Norwegen keinen Takelmast! Ich will nicht in
die Nacht (wobei es mehr als Dämmerung nie wird) hinein fahren ohne Dampferlicht. Und Nachtmensch bin ich sowieso
nicht. Die Wäsche muss auch noch trocknen und außerdem gibt es im Ort eine
tolle Pizzeria, das wäre doch auch ganz schön! Ach meia!
Spaß
beiseite. Eine leichte Migräne plagt den Skipper und wir disponieren um. Die
Freiheit nehmen wir uns und umdisponieren, das
können wir! Alles verschoben auf Morgen.
"Ausriss":
... so
liege ich denn mit meinem hübschen Badehöschen auf dem schlanken Heck er Poseidon. Das warme Teakdeck der
POSEIDON fühlt sich wohlig an und die Nachmittagssonne wärmt bisweilen
kräftig von oben. Damit das ganz perfekt ist lässt Odin seine Gesellen einen
leichten Fächer schwingen der genau mit der notwendige Kühlung, in Form eines
weichen Nordost-Windes, zum Wohlbefinden beiträgt.
Gelegentlich legt eine Yacht an oder eine andere ab, was dann immer mit
einem Auge beobachtet werden kann. Leicht blinzelnd weil die Sonne doch die
etwas verschlafenen Augen reizt.
Darüber lacht der blau-weiße Himmel (nahe dem weiß-blauen in Bayern) und
gelegentlich streift mich die Flagge am Heck der POSEIDON und färbt das Über
mir dezent in schwarz-rot-gold ein. Gerade so als ob sie mich daran erinnern
will: "He, du armer Poet, vergiss nicht ganz wo Du hingehörst und Deine
Lieben auf Dich warten" ...
"Ausriss" Ende.
Grüße,
bis Morgen
Euer
Logbuch
PS:
Ganz schwer auszuhalten, das alles!
-----
Ein
Hallo an Alle!
Nach
genauerer Betrachtung im Zusammenhang mit Raum und Zeit, mussten wir heute
beim Kartenstudium feststellen, dass die POSEIDON zwar schnell sein kann
aber diese Schläge, wie von
KRISTIANSUND(N) direkt
nach
ÅLESUND(N) und vielleicht
noch weiter in Richtung
GEIRANGERFJORD(N), die
gehen auch mit Rückenwind auf einen Rutsch nie!
Da hat
es uns in unsere Euphorie etwas unser Raum/Zeitgefühl verhauen. Also heute
ein Zwischenschlag nach
FINNØYA(N)
(N 62°48.166 E 006°30.964).
Ein
Miniaturinselchen mit Miniaturhafen. Hoffen wir bekommen auch einen Platz.
Hier in
KRISTIANSUND(N) merkt man
deutlich, dass Norwegen Ferien hat. Alles liegt auf den Yachten herum,
brutzelt in der Sonne (richtig gelesen "brutzelt") und mach schlichtweg
Urlaub. Das ist ein Leben ...
Auslaufen heute erst gegen 15:00 MESZ - Wäsche ist noch nicht trocken
(luftgetrocknet).
Bis
später und schaut mal wieder in die Bilderecke, das gibt es immer mal was
neues.
Euer
Logbuch
-----
Gestern locker
KRISTIANSUND(N) erreicht
und damit den Ausgangsposition für die Nächsten Ziele geschaffen.
ÅLESUND(N)
und der
GEIRANGERFJORD(N)
sind in der feineren Planung.
Mal schauen was
rauskommt und was Ihr zu sehen bekommt!
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(Mittwoch 9. Juli 2008 - X+43)
KRISTIANSUND(N): N
63°07,060s
E 007° 43,990s
Guten
Morgen, Liebe Besucher!
Heute
soll es wieder etwas mehr geben. Zumindest haben wir gute Absichten, ein
wenig zu segeln/fahren (oder Kombi).
Also,
wenn sich beim Frühstück keiner am heißen Kaffee die Zunge verbrennt, dann
heute ein Zwischenschlag nach
FINNØYA(N)
(N 62°48.166 E 006°30.964).
So weit
für das Erste ...
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(Donnerstag 10. Juli 2008 - X+44)

ÅLESUND(N): N
62°28.357
E
006°09.242
Neue Position
ÅLESUND(N)!
Nachdem wir uns noch einige der vielen Vorzüge in
FINNØYA(N) angedeihen
ließen, sind wir gegen 16:00 mit Ziel
ÅLESUND(N) ausgelaufen.
Da dies ein relativ kleiner Schlag war, haben wir
ÅLESUND(N) auch schnell
gegen 20:30 erreicht!
Ein steter Nordost
hat uns die Genua gebläht und mit zusätzlicher Motorleistung ging es flott
vonstatten. Etwas Gegenverkehr und Überholender Seenotkreuzer trafen sich
wie immer an der engsten Stelle der gesamten Strecke.
Kein Problem, Thomas geht einfach wieder runter zum
Arbeiten, Franz macht das schon. Es lief auch alles ohne Hektik. Kurz vor
ÅLESUND(N)
drehte eine riesiger Kreuzfahrer noch eine Pirouette vor meinem Bug, aber
sonst alles easy!
Das Einlaufen in ÅLESUND(N)
war dann schon etwas aufregender.
Volksfeststimmung, ein Menschengewimmel am Kai, mittelschwerer Countrysound
einer Band schwallt uns entgegen und locker um die hundert Schiffe, alles voller Schiffe, egal wo
man hinschaute. Phu!
In ÅLESUND(N)
ist Bootstreffen! Und wir mitten rein. Anfänglich dacht Thomas schon an ein
Verlegen in eine andere Marina. Zumal alles so eng wurde, das es mit
umdrehen schon sehr dünn aussah. Thomas meinte noch: "Und wie soll ich da
wieder herauskommen"? Als aber auf Zuruf auf die Anfrage, ob wir an einem
anderen Boot festmachen dürfen nur ein überschwängliches Heranwinken kam,
war dann auch das geklärt.
Allerdings lag Thomas bis dato auch noch nie im "Sixpack"!
Richtig gelesen. Wir waren das Fünfte Schiff vom Anleger aus und an uns hat
noch ein Sechster (wenigstens ein Segler mit einer Bavaria und kein Motorer)
festgemacht. Also "Sixpack"!
Morgen befahren wir dann zunächst den
ÅLESUND(N) als solches
und dann geht es in den
GEIRANGERFJORD(N), der als
einer der schönsten Fjorde Norwegens angepriesen wird. Das habe uns die "Sixpack-Nachbarn"
ebenfalls noch stark versichert.
Also dann, bis morgen.
-----
Zwischenschlag
FINNØYA(N) einwandfrei
erreicht.
Leider
ergab es sich Gestern nicht mehr zeitgerecht die aktuellen Ereignisse
mitzuteilen.
Neben den Zugeständnissen der Nachbaryacht, die uns unbedingt ein Paar
Hände voll Hummerscheren spendieren mussten (die auch vernichtet werden
wollten), und unserem bordeigenen Chivas Regel wurde der Rhythmus einfach
von einer tollen Urlaubsstimmung der Norweger und einer zauberhaft
arrangierten Insel unterbrochen.
Daher
werden wir heute noch am mittleren Vormittag uns ein Bad in dem neu
aufgebauten Hallenbad genehmigen und erst gegen Mittag Richtung
ÅLESUND(N)
aufbrechen.
Was man
aber schon sagen kann, hier kurz in einem Versuch es in Worte zu fassen.
Einfach "great", tät der Ami sagen.
Es muss
jemand gewusst haben, dass die POSEIDON sich die Ehre geben wird hier für
geraume Zeit festmachen zu wollen.
In
allen Unterlagen ist das Inselchen höchsten mal am Rande erwähnt und mit
gerade mal einem Gästeplatz ausgewiesen. Denkste Puppe!
vor unserer Ankunft hier auf
FINNØYA(N) (also ca. 2007
vermutlich) muss jemand die Idee gehabt haben, das Inselchen herauszuputzen.
Und das ist Demjenigen hervorragend gelungen. Ein wunderbares Plätzchen,
ohne total dem Kommerz verfallen zu sein, Gästehäuschen und Liegeplätze, ein
kleines Restaurant verbunden mit einem super tollen Clubhäuschen wurde hier
angelegt.
Und
mittendrin ein einziger Segler und der noch aus Holz! Die POSEIDON und wir!
Absolut traumhaft.
Die
"Einheimischen" habe auch sehr schnell das Inselchen mit seinen Qualitäten
angenommen. Von der normalen Größe des norwegischen "Familienautos" (Boot),
welches sich so um die 8 Meter bewegt, liegen hier vertraut vereint die
Größenordnungen mit 64 Fuß nebeneinander und es ist einfach Sommer in
Norwegen.
Sönke
(Sönke Röwer, "Auszeit unter Segeln"), der sich gerade in der Südsee
herumtreibt hätte in seinem Buch wieder einen seiner Standartaussagen
verwand: "Mitten drin statt nur dabei"
Bis
dann, muss jetzt den Käpt`n zum Frühsport wecken! Weiter Bilder evtl. später im
"LOGBUCH IN BILDERN" bei der
Ortsanwahl von
FINNØYA(N).
Ciao
derweilen
Euer
Logbuch
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(Freitag 11. Juli 2008 - X+45)

GEIRANGER(N): N
62°06.123
E
007°12.165
Leute, Leute, Leute!
Ein langer und erfüllter Tag geht wieder zu Ende.
Heute Morgen nach dem Frühstück, hinweg über vier Nachbarschiffe bis zur
Brücke, noch schnell eine kleine Runde durch das noch schlafende
ÅLESUND(N) (feiern können
sie ja bis in den Morgen, aber Morgens siehst Du niemand) und dann
auslaufen Richtung
GEIRANGER(N).
Und man glaubt es kaum. Kaum fährt man 10 Stunden (ca. 58 Seemeilen), ist
man auch schon da! Aber da hat ja mal ein Schlauer gesagt: "Der Weg ist das
Ziel"!
So isses!
Eine
Wanderfahrt durch die Norwegischen Fjorde ist ein Genuss für die Sinne. Ab
und an ein leichtes "Oh" oder "Ah" oder auch "da schau mal", mehr gibt es
kaum zu sagen. Nur aufnehmen ist angesagt!
Sehr, sehr schön.
Den ganzen Tag hat uns der Wettergott geholfen und die Gewitterwolken von
uns ferngehalten. Ich, die Crew (Franz) fuhr sogar für lange Passagen, wie
schon so oft, "oben ohne".
Es
schien teilweise zur Freude der vorbeieilenden Ausflugsschiffe
(Hurtigruten, hier die FINNMARKEN), denn des Öfteren sah man ein Blitzlicht von dort kommen, was
unweigerlich mit Fotografieren gleichgesetzt werden muss. Kann natürlich
auch sein, dass nicht ich gemeint wahr sondern der Ranke Schiffskörper der
POSEIDON.
Wie auch immer, ein Hingucker sind wir immer!
Zum Einlaufen in
GEIRANGER(N) hat uns dann
doch noch ein Schauer eingeholt. Aber kein Problem, schnell die Kuchenbude
hochgezogen und schon ist alles bereit für den verdienten Feierabend.
So morgen schlappe 10 Stunden zurück nach
ÅLESUND(N) und je nach
Wetteralge die Entscheidungen für die weitere Folge des Kapitels "POSEIDON
auf Törn 2008/1!!
Von den Eindrücken überwältigt, grüßt
Euer Logbuch
-----
Heute befahren wir zunächst den
ÅLESUND(N) als solches
und dann geht es in den
GEIRANGERFJORD(N), der als
einer der schönsten Fjorde Norwegens angepriesen wird. Das habe uns die "Sixpack-Nachbarn"
von Gestern ebenfalls noch stark versichert.
Also dann, auf zu neuen Gefilden
Bis später
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(Samstag 12. Juli 2008 - X+46)

GEIRANGER(N): N 62°06.123
E
007°12.165
...
und erstens kommt es anders und zweitens als man denkt! Wieder mal
umdisponiert (Ihr wisst, wir können das).
Der
vorhergehende Tag hat sich doch etwas bemerkbar gemacht und wir kamen beide
etwas träge aus den Kojen.
Der
Gedanke, dass wir immer von anderen Ausflugschiffen fotografiert werden, wir
aber nie von den Bilder etwas zu sehen bekommen, hat uns beschäftigt. So
haben wir kurzerhand einen Lokaltermin (geladene Teilnehmer: die POSEIDON,
Thomas und Ich) vor den Wasserfällen des
GEIRANGERFJORD(N) einberufen.
Da dies
natürlich etwas Zeit in Anspruch nimmt, muss der Herr Ole Brude, der
berühmte norwegische Seefahrer, der uns schon einmal in
ÅLESUND(N) in der Hafeneinfahrt begrüßt hat, bis Morgen warten.
Also
"Fotosession"!
Beiboot
aufrüsten, Motörchen betanken, Kameras startklar, Einweisung für die
Kamerabenutzung, Fotoapparat klar, Funk mit entsprechendem Kanal klar,
Rettungsweste an und klar...
... und
schon ging es los.
Raus
mit der POSEIDON in die Nähe der "Location", die Gummisau im Schlepp. Dann
Franz umsteigen und auf Position fahren. Alles fertig - O.K. per Funk -
Klappe
GEIRANGERFJORD(N) die Erste.
So
ging das dann einige Male. Wie viele "Klappen" weiß ich jetzt nicht mehr.
Zeitweise mussten wir zwischen den Vorbeirauschenden Fähren und gelegentlich
ein Riesenschiff der Hurtigruten (Gestern war es die MS FINNMARKEN,
heute die MS POLARYS) uns mal ganz ruhig verhalten. Aber
sonst ging das alles sehr professionell.
Einige
Bilder werden das sicher etwas rüberbringen. Weiter Bilder findet Ihr unter
der "LOGBUCH IN BILDERN" unter
der Anwahl vom Ortsschildchen von Geiranger.
Als
Schwerpunkt haben wir natürlich "gedreht". Das Filmchen wird allerdings noch
etwas dauern, denn es will ja auch geschnitten werden.
Aktionsdauer ca. 10:00 bis 15:00. Ganz schnell mal eben halt!
Also
Morgen dann, vielleicht wirklich, den
GEIRANGERFJORD(N) zurück in Richtung See und durch die kleineren
Fjorde nach
ÅLESUND(N)!
Bis
dann
Euer
Kameramann, Logbuch, Beibootfahrer und etc.
Franz
-----
Heute
erst mal den langen Fjordweg zurück nach
ÅLESUND(N), dann sehen wir weiter!
Ihr
erfahrt es immer als Erster
Euer
Logbuch
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vor


(Sonntag 13. Juli 2008 - X+47)

GEIRANGER(N): N 62°06.123
E
007°12.165
Heute
erst mal den langen Fjordweg zurück Richtung
Ålesund(N), dann sehen wir weiter!
Möglicherweise müssen wir unsere Schläge noch einmal etwas modifizieren, da
für Dienstag der kommenden Woche bis zu 6 Windstärken vorhergesagt werden.
Bis dahin sollten wir also das KAP STATTLANDET umrundet haben, sonst ...
Euer
Logbuch
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Tag
vor


(Montag 14. Juli 2008 - X+48)

SILDA(N): N 62°0o.781
E
005°12.228
Hallo
alle Besucher, wo immer Ihr gerade sein mögt und eine schöne neue Woche für
Euch, verbunden mit einem Gruß aus SILDA(N).
Richtig gelesen SILDA(N) nicht SCHILDA(D), auch wenn einige Details schon zu
Vergleichen Anlass geben könnten. Eines davon ist die sehr "bröckelige"
Verbindung. Weder Handy, noch UMTS lassen durchgehende Verbindung zu. Daher weiß
ich im Moment noch nicht, wann Ihr die Dinge, die ich hier schreibe zu lesen
bekommt.
Aber eins nach dem Anderen.
Am sehr frühen Sonntag morgen (wir haben nicht verschlafen) liefen wir gegen
08:30 MESZ aus
GEIRANGER(N) aus. Das war schon mal ein Schauspiel, denn bereits zu
dieser Zeit waren zwei riesige Kreuzfahrtschiffe in den
GEIRANGERFJORD(N) eingelaufen und lagen vor
GEIRANGER(N) vor Anker. Auch konnte man an einem Aushang im Ort
erfahren, welche und wie viele Schiffe denn an einem betreffenden Tag den Ort
besuchen würden. Heute sollten es schlussendlich fünf Werden. Drei davon
kamen uns im Verlauf unserer Fahrt, den Fjord seewärts, noch entgegen.
Daher war ein Verschlafen auch gar nicht so möglich.
Zu dem Auftritt der Fahrgastschiffe, besser gesagt Kreuzfahrtschiffe in der
Gattung AIDA, kommen ja dann automatisch diverse Landangebote für die
Passagier dazu. So fuhren schon vor unserem ersten Kaffe ca. 25 Busse auf,
die für die Landausflüge in die Umliegende Region eingesetzt werden sollten.
Ein schönes Spectaculum! Da kann Neuschwanstein gerade noch mithalten.
Besuch bekamen wir obendrein auch noch auf unserer POSEIDON. Da hatten doch
zwei kleine Japanerinnen morgens um 10 vor Sieben schon die Idee sich
gegenseitig auf dem schönen Heck der POSEIDON, unter Begleitung der deutschen
Nationalfarben in Form unserer Heckflagge in Norwegen zu fotografieren. Als
ich von den Geräuschen verstört aus meiner Koje nach draußen stürzte machten
sie sich gerade wieder davon. Nicht ohne sich umzudrehen und mit typisch
asiatischer Geste der Ehrerbietung zu bedanken! Nett! Auch wenn es mich die
letzten Zehn Minuten meiner Aufwachzeit gekostet hat, nun war ich wenigstens
auch schon wach.
Kurzum, viele, viele Photos wurden von unserer POSEIDON im Verlauf der Fahrt
aus dem
GEIRANGERFJORD(N) gemacht und wir haben immer schön dazu gelacht.
Das war
ja alles schön aber nun zum wesentlichen.
Während
unserer Fahrt Richtung
ÅLESUND(N) machte Thomas, wie so oft mal Wetter für die Folgetage. Und
das brachte dann eine einschneidende Änderung, die unser Vermögen zur
Umdisposition tatsächlich mit Macht einforderte!
Thomas kam mit einer Prognose nach oben, die uns nur eine Schlussfolgerung
zuließ. Ein schweres Tief trifft auf ein schweres Hoch und wenn wir die
Hürde
KAP STATTLANDET(N) nicht umgehend nehmen , dann sitzen wir in mit
größter Wahrscheinlichkeit für mindestens 3 bis 5 Tage
ÅLESUND(N) fest. 6 Meter Welle und 6 - 8 Windstärken brachte Thomas bei
unseren bisherigen Zeitplan, das
KAP STATTLANDET(N) zu umrunden, mit.
Also Entscheidung: Trecking Ändern (verlängern auf schlappe 95 Seemeilen)
und in einem Rutsch durch die Nacht um das Kap herum nach
SILDA(N).
Gesagt getan und es lief auch insgesamt sehr schön, bisweilen etwas
kniffelig (Übungszweck: fahren nach Sektorenfeuer und noch so einige
Lichtlein (Funkellicht, Flash etc.)) aber im Abschluss doch schwer
sportlich, um es mal einfach zu beschreiben.
KAP STATTLANDET(N) empfing uns zunächst mit einer traumhaft, langen
Atlantikwelle. Im weiteren Verlauf veränderte die Welle ihre Struktur und
kam etwas kürzer, dafür dann höher. Um das ganze dann Abschließend zu krönen
legte die Welle auf locker 3 Meter und teilweise kreuzend zu und ODIN blies
auf zum Gefecht mit schwachen 5 bis 6 Windstärken.
Das war dann doch schon mehr ein Ritt als ein Hit!
Der POSEIDON war das gerade recht. Die schmiegt sich in das Wellengetöse
ein, das ist einfach ein wahre Pracht. Das geht so weit, dass sie uns auch
einmal durch Anschlagen der Schiffsglocke ihr Wohlbefinden mitteilen muss!
Uns dagegen fällt das Anschmiegen
etwas schwerer. Es gilt nur noch: Kurs halten, hoffen dass die Maschine brav
durchhält und festhalten!
Teilweise musste Thomas für ein bis zwei Stunden fast Vollgas aufdrehen, um
gegen Welle und Wind wenigsten ein bisschen Fahrt zu machen und nicht nur
auf der Stelle zu stampfen. Die Untiefenmarkierung, die passiert werden
sollte, blieb schier endlos lange auf unserer Backbordseite stehen, anstatt
nach rückwärts auszuwandern!
Wie dem auch sei. Nach ca. fünf Stunden (nur für die Schlüsselstelle des
Kap) hatte sich Schiff, Mensch und Maschine freigeschaufelt und es ging
etwas gemächlicher (wenn auch nur wenig verringerter Wind und Welle aber
doch deutlich in besserer Vorwärtsfahrt erkennbar) Richtung Insel. Alles in
allem ist es immer noch so, dass "morgens um sieben die Welt doch in Ordnung
ist"! Der Navi sagte es uns voraus 07:07 MESZ Einlaufen in
SILDA(N)!
Für mich Jungspund auf dem Meer aber auch für Thomas ein erhebendes Gefühl!
Euer
Logbuch
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(Dienstag 15. Juli 2008 - X+49)

SILDA(N): N 62°0o.781
E
005°12.228
Wie
es uns die zwei Vortage erging könnt Ihr am gestrigen Montag gerne nachlesen.
Heute ist, entgegen unserer Absicht, erst mal ein Hafentag einzulegen.
Nach einem schönen Teller Reker (norwegisch - kleine Garnelen, die man pulen muss und
kalt gegessen werden) am Vorabend, hatten wir den Plan für Heute so
gestrickt, dass wir den nächsten größeren Hafen (MALØY(N))mit
Tankmöglichkeit anlaufen, um dann unseren Weg, vorbei an
RUGSUNDØYA(N)
nach FLORØ(N)
- 61°36,105N und 005°01.885E - fortzusetzen.
Nix wird`s! Was ist nun schon wieder?
Thomas hat mal seine Barometeruhr hervorgezerrt und stutzt prompt. Eine
Barometerkurve, die selbst er sehr selten zu sehen bekommt.
Ein Druckabfall von mehr als >4 Hektopasqual (hpa) pro Stunde (ab >3 hpa =
Sturm)!

Ich machte noch einen zarten Versuch und meinte man könne ja noch eine "kleine
Schaukelfahrt", nach Manier der nächtlichen Sturmfahrt um
KAP STATTLANDET(N), bis
MALØY(N) zur
Tankstelle in Kauf nehmen?!
ECHO: "Bei dem Barometerbild fahre ich keinen Meter nicht!"
Also Geduld und tatsächlich vielleicht mal was lesen. Bis jetzt war da kaum
Zeit dafür.
Ihr hört von uns ...
Euer
Logbuch
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(Mittwoch 16. Juli 2008 - X+50)

FLORØ(N): N 61°36.054
E
005°01.950
Heute
scheint es wieder was zu werden.
Fahrt
ist geplant.
Von
SILDA(N) über
MALØY(N),
wegen Diesel, vorbei an RUNGSUNDET(N) nach FLORØ(N).
Alles weitere baldmöglichst.
Auch das fehlende Trecking von
GEIRANGER(N) über
KAP STATTLANDET(N)
nach
SILDA(N) und heute
weiter nach
FLORØ(N) werde ich
umgehend nachliefern, sobald eine sichere Internetverbindung wieder gegeben
ist.
Bis
dahin
Euer
Logbuch
-----
Natürlich ist das was geworden! Sind wir Seefahrer oder nicht!
Das
Barometer hatte sich ein wenig eingependelt und es war Zeit sich von der
Insel fort zu schleichen.
Problemlos, wenngleich doch ab und an 2 Meter Wellen sich doch an uns
heranwagten, liefen wir durch norwegische Urlauber, die erstaunlich häufig
mit Traditionsschiffen unterwegs waren und oft auch mit so genannten
"Rahseglern" (Wikingerschiffe), modernen Schnellfähren, Frachtern, ja
einfach lebendiger Verkehr, souverän in
FLORØ(N)
ein.
Eine
schnelle Orientierung, erlaubt auch ein schnelles Anlegen.
Schnell
noch einem Norweger, den wir auf der Fahrt mit unserer schnittigen POSEIDON
geschnupft hatten (Mundart bayrisch und bedeutet = überholt), einen
geeigneten Anlegeplatz zeigen. Schiff vertäuen, Strom legen und diverse
Routineangelegenheiten und schon saßen wir bei unserem wohlverdienten
"Einlaufbier"! Ja, ja, schnell sind wir schon, nicht nur beim Bier!
Wohlverdient nicht einfach so dahingesagt. Nein, das hat schon seinen
Sinngehalt. Thomas hat "online" unter Deck gearbeitet und ich habe den
Schiffsverkehr auf dem Fahrwasser dirigiert (oder wer auch immer wen?).
Insofern ist das alles jeden Tage und jede Stunde ein gewaltige Stück
Arbeit.
Nicht
vergessen soll auch werden, dass wir uns natürlich nach solch hartem Tagwerk
dann auch versorgen müssen.
Heute
war ein zierliches Entrecôte angesagt. Mit etwas Salat und angerösteten
Kartöffelchen. Dazu ein Fläschchen SAUVIGNON BLANC aus Südafrika. Weil aber
das Entrecôte wirklich etwas zierlich war, haben wir noch zwei kleine
Stückchen vom norwegischen Lamm nachgelegt ... dann war die Welt
wieder in Ordnung.
So
hoffe ich geht es Euch auch gut und morgen geht es weiter...
Euer
Logbuch
-----
Top
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(Donnerstag 17. Juli 2008 - X+51)

EIVINDVIK(N): N
60°58'760s
E 005°04'669s
19:05 MESZ -
EIVINDVIK(N) planmäßig angelaufen und festgemacht. Einlaufbier bereits genossen und nun
flugs an die Nachrichten für die Welt gesetzt.
Damit
sind wir beim aktuellsten Thema überhaupt!
Thomas
musste heute, nachdem sich die Vermutungen zu Fakten verdichtet haben eine
Mail an Mitfahrer absetzen, die für den Anschlusstörn Anfang August
eingeplant waren.
O-Text Thomas:
Hallo Ihr beiden,
ich habe leider sehr
schlechte Nachrichten: Die Poseidon hat ein Leck, welches wir von innen
nicht reparieren können und macht relativ viel Wasser (ca. 100-200 ltr./Std.).
Zu allem Überfluss ist uns heute auch noch die Bilgepumpe kaputt gegangen.
Wir hoffen in Bergen morgen eine neue zu bekommen. Bis dahin heißt es von
Hand pumpen. Nachts alle 2 Stunden aufstehen und pumpen, pumpen, pumpen.
Ich vermute, dass
sich die Sikaflex-Fuge zwischen dem Kiel und den ersten Planken gelöst hat. Sie
schien mir schon in Stavanger vor dem Einkranen etwas sehr „luftig“ locker,
dachte aber, dass dies durch die lange Standzeit an Land bedingt war. Dabei
ist mir aufgefallen, dass Striemen über die Dichtung gingen. Ich nehme an,
dass beim Auskranen die Gurtbänder vom Kiel abgerutscht sind und durch die
falsche Lastverteilung die Planken unsachgemäß stark belastet haben und so
die Sikaflex-Fuge gelöst haben.
Und nun ist sie wohl
komplett raus oder zumindest sehr locker und das Wasser kommt in einem
Fingerdicken Strahl in die Bilge. Blöderweise liegt die Stelle so
ungeschickt unter dem Mast und Tank, dass wir es nicht ordentlich abdichten
können. Und von außen bekomm ich sie auch nicht dicht, da sie dazu trocken
sein müsste. Ich werde heute Abend mal mein Tauchgerät auspacken und mir die
Sache von unten ansehen.
Jede Bewegung des
Mastes verstärkt dabei den Wassereinbruch. Segeln ist also momentan nicht
mehr!
Wenn ich es heute
Abend nicht abdichten kann, muss die Poseidon so schnell wie möglich aus dem
Wasser. Da ich dies jedoch auf keinen Fall in Stavanger machen würde, müsste
ich die Poseidon so schnell es geht mit Franz nach Stralsund bringen. Ich
habe gerade mit Thomzik telefoniert. Er würde die Poseidon SOFORT nach
unserer Ankunft auskranen, wenn ich es nicht zum Abdichten bekomme.
Drückt mir die
Daumen, dass ich es heute Abend schaffe, die Poseidon abzudichten, denn
sonst wäre euer Urlaub leider gestrichen. Drückt alles was Ihr habt!
Vielleicht dichtet das ja auch!
Gruß
Thomas
O-Text Thomas ENDE
Vorzeichen haben wir ja eigentlich beide schon in
SILDA(N), nach unserer
heroischen Fahrt um das
KAP STATTLANDET(N) registriert.
Allerdings hat weder Thomas zu mir noch ich zu ihm die Dinge mit Namen
genannt, um nicht einfach etwas voreilig in die Welt zu setzen und unnötig
Unruhe in die Reise zu bringen.
OB das
KAP STATTLANDET(N) die
alte
Lady etwas überstrapaziert hat oder schon vorher andere, unbekannte
Belastungen die Probleme hervorgerufen haben, ist alles in allem sehr vage.
Wir schauen was geht und dann schauen wir weiter.
Noch schwimmen wir ja und das überhaupt nicht langsam!
Soweit,
so gut
Euer
Logbuch
-----
Heute
"brezeln" wir von
FLORØ(N)
nach EIVINDVIK(N).
Da war
die POSEIDON auf ihrer Fahrt gen Norden auch schon. Thomas schätzt den
Anlegeplatz und so beehren wir die da in
EIVINDVIK(N)
mit unserem Besuch eben noch einmal.
Die versprochenen Original-Trecking der vergangenen Routen von
GEIRANGER(N) bis
SILDA(N) und von
SILDA(N) bis
FLORØ(N)
habe ich gestern noch hineingezimmert und Ihr könnt die Strecken auf
Eurem Weltatlas nachfahren!
So weit
erst mal...
Euer
Logbuch
"Ausriss" (noch zu Gestern oder
SILDA(N))
...
Robinson und sein Gefährte hatten sich nach der überstandenen Irrfahrt durch
die norwegische See und vor allem die Nerven zerreißende Umrundung des Kap Stattlandet auf die Insel Silda geflüchtet und ausgeruht.
Unwissend dessen, dass sie im norwegischen Alcatrazs gelandet (gefangen)
waren, gingen sie munter ihren Tagesgeschäften nach. Duschen in der
Sanitäreinrichtungen der hiesigen Schule und ab und an ein Paar Fisch und
Chips in dem verträumten, alten Salzstadel, der zu einem "Restaurant"
umfunktioniert wurde. Hier hatte auch schon die moderne Technik Einzug
gehalten und so gelang es auch Freitag, wenn auch für viele Interessierte
sehr spät, noch seine Nachrichten an den Rest der Welt abzusetzen.
Mann
hielt ein Schwätzchen mit der netten Marketenderin, die schon in sächsischen
Kreis um den Harz herum ein Paar Monate in Diensten stand.
Auch
das kleine Hundchen von gerade mal 11 Monaten, das sich zwar noch vor den
großen Vögeln (Möwen) ein wenig fürchtete, gab seine Scheu gegenüber den
Beiden bereits auf und spielte gerne mal eine Runde mit dem Dicken und dem
Schlanken.
Alles
sehr erbaulich, dachte sich Freitag, der etwas pragmatischere. Aber in den
Tiefen des unergründlichen Hauptes von Kapitän Thomas rumorte es
fortlaufend.
...
soll es das gewesen sein? Hier auf der kleinen Insel mit all diesen
einfältigen Umständen... womöglich ein Leben lang... und die
Barometerkurve... und die Bilgenpumpe pfeift auch so komisch...
...
vielleicht doch noch ein Paar Fisch und Chips oder doch lieber den Teller
Reker? Ach, alles so schwierig ...
"Ausriss" (zu Gestern) ENDE
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Tag
vor


(Freitag 18. Juli 2008 - X+52)

EIVINDVIK(N): N
60°58'760s
E 005°04'669s
Na,
das war wieder ein sehr schöner Tag!
BERGEN(N) planmäßig erreicht
Auch
wenn man der POSEIDON mit ihrer Bilge immer etwas helfen musste, war eine
wunderschöne Fahrt durch die norwegische Schärenlandschaft.
Morgen
Ersatzteile beschaffen und dann sehen wir weiter.
-----
Hallo
an alle!
Fahren
zur Zeit Richtung Bergen.
Herrliche Landschaften begleiten uns und so hat Thomas doch glatt Lust die
Pinne selbst zu übernehmen. Ein Paar Stunden Urlaub und ich kann schnell
unter Deck, an die Maschine (Notebook) huschen und etwas zur Eurer Informieren
tun.
Natürlich ändert das an der Situation insgesamt nichts. Der POSEIDON ist
nicht wohl! Aber Wetter und Landschaft heben uns wenigsten etwas die Laune.
Zwischendurch (jede volle Stunde) wird per Hand die Bilge leer gepumpt,
damit uns die Batterien keinen Schaden nehmen. Ansonsten ist es eigentlich
ein schöne Wanderfahrt in den norwegisch Fjorden.
Nach
Ankunft in Bergen, planmäßig gegen 18:40 MESZ, werden wir noch eruieren, wo
morgen ein Ersatz für die defekte Bilgenpumpe zu bekommen ist. Morgen wird
dann beschafft und eingebaut.
Wie es
dann weitergeht, hängt von mehreren Faktoren ab, die sich jetzt noch nicht
restlos zusammenfassend beurteilen lassen.
"Schaun
wir mal"!
Bis
dahin vorerst und auch schon mal Dank für Eure Anteilnahme an unserer
Situation in den vielen E-Mails
Euer
Logbuch
-----
Zu
aller erst ist der Auftrag heute BERGEN(N) erreichen und Ersatzteil
beschaffen.
Dann
wird man weiter sehen.
Die
Tendenzen weisen ziemlich eindeutig in Richtung Werft. Was wiederum bedeuten
würde
STRALSUND (D)
- auf den schnellsten Weg!
Wie und was alles möglich ist oder was ...
... hier demnächst.
Euer
Logbuch
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Tag
vor


(Samstag 19. Juli 2008 - X+53)

BERGEN(N): N 62°06.123
E
007°12.165
POSEIDON wieder soweit fahrtbereit!
Das
Hauptproblem, die zunehmende Wasseraufnahme an einer Stelle die nicht von
innen zugänglich ist und nicht bearbeitet werden kann, lässt sich nicht
beheben. Hinzukommt, dass man, selbst wenn man sie dicht bekäme, eine
ausführliche Augenscheinnahme an der Übergangsstelle Kiel-Rumpf
unvermeidlich vornehmen muss.
Damit
steht fest: "Die Poseidon muss in die Werft"!
Und da
gibt es zu Stralsund keine Alternative!
Wenigstens habe wir wieder eine Bilgepumpe. Und wie schön sie summt. Man
hört sie überhaupt nicht. Da wird sicher noch gelegentlich einer aus dem
Schlaf aufschrecken weil im das vertraute Geräusch (von der alten Pumpe), im immer wiederkehrenden
Rhythmus von einer oder zwei Stunden, fehlt und er nicht sicher ist, ob die
Arbeit auch verrichtet wird!
Also am
Sonntag Morgens 04:00 MESZ Start zu neuen Taten. Auf nach
STRALSUND(D) in die Werft und das auf direktem Weg.
"Dabei gehen sie
nicht über LOS und ziehen nicht 4000 EURO eine!"
Erste Etappe, nachdem wir
heute, neben dem bisschen Arbeit, ja nur Sightseeing gemacht haben, ein
großer Schlag von 90 Meilen IN Richtung
STAVANGER(N) mit dem Zwischenziel für Sonntag
SKUDENESHAVN(N), kurz vor
STAVANGER(N).
Das
wird allerdings kein Spiel aber vermiesen lassen wir uns die Fahrt als
solche auch nicht.
So
hatten wir heute einen insgesamt sehr erfolgreichen und an sehenswürdigen
Ausblicken reich gesegneten Tag.
Bilder
dazu werde ich morgen, während der Fahrt einbauen und für Euch online
stellen.
Zwei
davon mal vorab zur Einstimmung!
Gruß
Thomas
und Euer Logbuch
-----
Hallo
Allerseits und ich kann Euch vermelden,
BERGEN(N) ist alles andere von verschlafen!
Es ist gerade mal 01:42 (Morgens mit Verlaub), Thomas ruht natürlich.. Aber
ich als Crew muss ja nach dem Rechten sehen. So stelle ich fest, dass
entgegen der Ansagen die aus der Zeit, als der Törn Richtung Norden ging,
nicht falsch waren aber eben nicht für die Sommerzeit in Norwegen zutreffen.
Da boxt
der Papst im Zick Zack!
Leider
muss ich das so beurteilen, weil wir liegen ja wieder mal mittendrin. Direkt
an unserer Anlegestelle hat sich eine Disco etabliert und wir müssen
schauen, wie wir damit zurecht kommen.
Aber es
gelang uns recht gut.
Heute
das Hauptthema Schiff und dann alles weitere.
Es
grüßt frühmorgens freundlich
Euer
Logbuch
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Tag
vor


(Sonntag 20. Juli 2008 - X+54)

BERGEN(N): N 62°06.123
E
007°12.165
Heute,
ganz früh, brechen wir auf und treten den Marsch nach
STRALSUND(N) an.
Zunächst aus
BERGEN(N) raus in grobe Richtung
STAVANGER(N), mit dem Zwischenziel für heute
SKUDENESHAVN(N).
Mehr
während der Fahrt, denn wir fahren lange! Ungefähr so um die 18 Stunden, da
gibt es zwischendurch Zeit etwas zu schreiben.
bis
dann
Euer
Logbuch
-----
Wir
sind auf Fahrt! Gegen 05:30 ausgelaufen!
Bergen
war zwar bis Morgens um 03:00 noch gut mit Live Musik auf den Beinen aber
jetzt, da wir auslaufen ist natürlich wieder niemand wach, um uns mit einem "
.. muss i denn, muss i denn .. " zu verabschieden!
Na,
dann sagen wir eben einfach ganz leise "Servus"!
Bergen
hat uns gestern noch einen schönen Tag bereitet.
Die
Beschaffung der Bilgepumpe und deren Einbau waren kein Problem. Auch die
Beschaffung eines neuen Glaseinsatzes für unsere BODUM-Kaffeemaschine (die
hatte die Crew (ich) mal wieder schusseligerweise zerdeppert) gelang relativ
schnell. Ist eben Bergen, keine Kleinstadt sondern eine richtige
Hansestadt. Hier gibt es Straßenzüge mit Straßenmusikanten und
Einkaufspassagen, natürlich alles im Stil einer Mool angelegt. Auch eine "Galeriet"
(Galeria Kaufhof) war zu finden und dort auch mein Glaseinsatz. Hatte den Vorteil, dass ich
gleichzeitig auch noch einiges von der Stadt zu sehen bekam. Sehr angenehm
alles.
Begonnen hat der Tag ja schon Morgens mit einem Highlight. Ich war unterwegs
zum Bäcker, um uns mal wieder frische Rundstücke zu holen. Zu der Zeit baute
sich auch der Fischmarkt auf und es war schon der Teufel los. Am Vortag
hatten wir zwar hier am Fischmarkt, am späteren Abend schon an Fisch und
Chips gütlich getan, da waren die Fischmarktbuden aber schon abgebaut. Nun
dagegen hatten die meisten Ihre Stände schon gerichtet, boten zum Kauf an
und ich konnte sehen was uns am Vortag noch verborgen geblieben war. Da
konnte man nun einfach nicht wegschauen.
Lachs
in allen Varianten (auch der wahnsinnig feine Wildlachs), Hummer, Scampi und
Shrimps, Walfleisch, Krabben in Groß und Klein, Kaviar rot oder
schwarz, einfach alles was den Fischliebhaber und den Liebhaber der
Schalentiere und sonstige Früchte des Meeres, das Herz bis zum Hals schlagen lässt.
Da
konnte ich nicht anders und habe uns einen schönen Teller mit allen Anteilen
von oben aufgezählten Köstlichkeiten gerichtet und dann gab es ein "Käptn`s
Frühstück" aber so was vom Feinsten, dass man mit dem ablecken der Finger
nicht mehr fertig wurde. Wau!
Das
hielt dann in der Nahrhaftigkeit auch tatsächlich bis in den späten
Nachmittag vor! Hat
doch was, so eine Eiweißdröhnung!
Wie
gesagt gegen Nachmittag machten wir uns dann noch einmal auf die Beine, um
unser Bild über
BERGEN(N) ein bisschen zu verdichten und einfach ein wenig Eindrücke
aufzunehmen.
Das
werde ich nicht jetzt alles im Sinne einer Stadtführung erzählen. Das muss
dann schon jeder selber machen. Zwei Dinge gehören aber noch gesagt weil das
einfach zu schön ist.
Wir
sind ja auch nicht unbedingt die großen Spaziergänger und von daher kam uns
das ganz gut entgegen. Es gibt eine Tschu-Tschu (lies nach bei Wikipedia),
die als Stadtrundfahrt in 55 Minuten eine tolle Runde durch
BERGEN(N) zuckelt und per Kopfhörer, ich glaube in 12 Sprachen, dazu den
Verlauf der Strecke und deren Sehenswürdigkeiten erklärt. Eine ganz, ganz
tolle Investition!
Zum
Zweiten, ebenfalls in unmittelbarer Reichweite des Fischmarktes und unserer
Anlegestelle, die hübsche Standseilbahn
(FLØIBANEN) auf den
FLØIEN, einer der sieben Berge,
von denen
BERGEN(N) umgeben ist. Ein herrlicher Blick bietet sich und man kann sich
auf einer der reichlich vorhanden Holzbänkchen hinsetzen und den Blick über
Stadt, Fjord und Umgebung ausgiebig schweifen lassen. Grandios!
Muss
man natürlich alles mit eigenen Augen sehen, schreiben und beschreiben
reicht einfach nicht. Fazit: " Bergen hat schon was!"
Damit
hatten wir es dann wieder mal geschafft den ganzen Tag zu verbrauchen und
ein Mittagsschläfchen viel den Spazierfahrten zum Opfer. Na, ja, so groß war
das Opfer ja nicht. Wenngleich der Vorabend, also der Freitag Abend, sich
schon etwas "gezogen" hatte.
Schlussendlich noch mal auf den Fischmarkt. Ein kleines Häppchen von den
vielen Köstlichkeiten und das Abendessen war damit auch gleich erledigt.
So
hatten wir einen herrlichen Tag verbracht und durch die etwas frühere
Schlafenszeit die Basis für die heutige Langstrecke geschaffen.
Die
rollt übrigens schon seit ... Moment ... 1 1/2 Stunden!
Es ist
jetzt 07:00, einen wunderschönen Guten Morgen, wünschen einen schönen
Sonntag und verbleiben
Thomas
und Franz
Ciao
Franz
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Tag
vor


(Montag 21. Juli 2008 - X+55)

SKUDENESHAVN(N): N 59°08.877
E
005°15.380
SKUDENESHAVN(N) hat uns, ausgenommen die Gäste-WC, sehr gut gefallen.
Wir
haben uns auch wieder einen ausgesprochen originellen Liegeplatz ausgesucht.
Es ist eben Sommer in Norwegen und alles ist auf dem Wasser. Päckchen zu
Dreien oder auch mehr sind Standard.
Also haben wir in der klitzekleinen Marina ganz hinten in die letzte Ecke
geschaut und siehe da, da war doch noch ein Plätzchen ohne ins Päckchen zu
müssen.
Dass
wir da ausgerechnet unmittelbar an einem Restaurant festmachten, wo alles schon bei
Kerzenlicht beim Essen saßen, hat uns nicht gestört und die Gäste des
Restaurants fanden die Abwechslung in ihrem Blickfeld ausgesprochen amüsant.
Danach
in unserer Kuchenbude ein Tellerchen vom Rentiergeschnetzelten zubereitet
und die 88 Seemeilen (immerhin schlappe 20 Stunden Fahrt) wahren flugs
Vergangenheit.
Mittlerweile haben wir
natürlich längst schon wieder abgelegt und das nette Städtchen verlassen.
Mehr noch! Wir waren just eben schon in
STAVANGER(N) und fahren im Moment (18:25 MESZ, Thomas ist am Ruder) in
Richtung
TANANGER(N), was aber nur ein kleiner Sprung von ca. 2 Stunden bedeutet.
So werden wir heute mal etwas früher in die Kojen kommen und vielleicht auch
mal noch ein Paar Seiten lesen. Die Tage bis jetzt hat es Thomas zwar immer
tapfer Versucht aber mehr als drei Seiten waren meistens nicht zu schaffen!
Also
läuft alles soweit möglich ganz gut. Zudem hatten wir heute ein traumhaftes
Wetter, dass uns die Brühe beim Fahren schon wieder herunter lief.
Da hat
selbst Thomas seinen innig geliebten Fließ ausgezogen!
Also
morgen sehen wir dann weiter. Geplant ist ein ganz normaler Schlag von ca.
45 Seemeilen von dem heute noch zu erreichenden
TANANGER(N) nach
EGERSUND(N).
Ich
melde mich morgen wieder.
Gehabt Euch wohl derweilen.
Euer
Logbuch
-----
Unser geplantes Zwischenziel, noch vor
STAVANGER(N) gelegen,
SKUDENESHAVN(N) problemlos erreicht. Schnittige 88 Seemeilen haben
wir damit überrollt.
Heute wollen wir einen Schlag über
STAVANGER(N) nach
TANANGER(N) machen. Über
STAVANGER(N) müssen wir fahren weil dort im Wohnmobil die Karten für den
Bereich SÜDEN von Norwegen und weiterführend in das Skagerak/Kattegat und die
Ostsee bis
STRALSUND(D) vorrätig liegen und wir alles von NORD gegen SÜD tauschen
müssen.
Danach geht es munter weiter Richtung
STRALSUND(D) mit diversen unvermeidlichen Zwischenzielen (Schläge).
Demnächst wieder mehr
Euer
Logbuch
PS:
WICHTIG! Thomas hat glaube ich am 22. Juli Geburtstag und da er sein Logbuch
oft gar nicht liest weil keine Zeit, kann ich das hier mal einfach
mitteilen. Schreibt Ihm doch einen Gruß über die Kontakt-Seite der Homepage
oder macht ihm einen Eintrag in das Gästebuch seiner Homepage!
Ich
mache das natürlich mit dem Gratulieren mündlich, persönlich (wenn ich es
nicht vergesse)!
Ciao
Franz,
der Logbuch
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vor


(Dienstag 22. Juli 2008 - X+56)

EGERSUND(N): N 58°27.194
E
005°59.988
Herzlich willkommen, mal wieder an alle Besucher und im Besonderen jeden neuen
Besucher auf unserer Homepage!
Heute soll es mal ein "ganz normaler Tag" mit einem "ganz normalen Schlag"
werden.
Absicht
ist von der jetzigen POSITION in
TANANGER(N) einen ganz normalen Schlag in einer Größenordnung von 45
Seemeilen, also normale Tagesdistanz, nach
EGERSUND(N) zu machen. Da war bis jetzt Thomas auch noch nicht und ich
konnte bisher bei unseren Autofahrten mit dem WoMo nach
STAVANGERr(N) nur vom Auto heraus flüchtig einen Blick auf
EGERSUND(N) erhaschen.
Also
schauen wir mal, dass wir heute dort hinkommen und dann schauen wir uns
wieder mal ein neues Plätzchen an.
So far
(weil ich hier immer englisch reden muss, mein bayerisch verstehen die hier
nicht so recht)!
Euer
Logbuch
-----
Die heutige Geburtstagsfahrt fand ihren würdigen Abschluss in
EGERSUND(N)
Bei herrlichem Sonnenschein und schönem, weichen Nordwest hat die POSEIDON
uns zielstrebig an den Ort unserer Wahl gebracht.
Hier habe ich dem Skipper dann einen warme Mahlzeit spendiert, damit er mal
etwas vernünftiges zwischen die Zähne bekommt und nicht nur andauernd (wie
auch heute Morgen zum Frühstück schon wieder fangfrische "Reker" (Shrimps)
mit Rührei) Garnelen, Lamm, Rentier, Lachs und all so "unappetitliches neumodisches Zeug"...
Die
Mahlzeit war dann ein gegrillter Hähnchen mit Pommes, Salat und ein frisch
gezapftes Bier dazu.
Das war ein Festessen!
Morgen wird
FARSUND(N) angepeilt. Die Position, nach der es wieder mal gilt ein Kap
zu umrunden, das
KAP LINDESNES(N) nämlich, um dann nach
KRISTIANSAND(N) zu gelangen.
Der Wetterbericht sagt schon wieder, dass wir keinen Tag warten dürfen,
sonst gibt as am Kap möglicherweise wieder eins auf die Mütze.
Na, ja, wie sagt der Skipper immer: "Eins nach dem anderen"
Extra Grüße mal an den Chiemsee, wo uns treue Besucher unseres Logbuches immer
die Stange halten!
Für heute verbleibt und grüßt
Skipper Thomas mit seiner Crew
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vor


(Mittwoch 23. Juli 2008 - X+57)

FARSUND(N): N 58°05.620
E
006°48.646
FARSUND(N) längst erreicht!
Eigentlich muss man für die ca. 45 Seemeilen 9 Stunden veranschlagen.
Alter Tobak. Unsere POSEIDON mit ein bisschen Hilfe durch die Genua macht das in 6
1/2 Stunden. Toll. Die läuft auf Raumschot mit Spitzen bei 8+ Knoten, dass
man gelegentlich meint ein wohliges brummen von ihr vernehmen zu können.
Also, wir sind in
FARSUND(N).
"Geparkt" haben wir, nach einem kurzen Geplänkel mit einem anderen
"Parkplatzsucher", wie es von uns mit einem Traditionsschiff erwartet wird,
an der Hafenpromenade.
Um die Ecke ist schon wieder mal die Hölle los, denn in
FARSUND(N) ist ein Beach-Volleyball-Turnier am Laufen. Da gehört
natürlich reichlich und laute Musik dazu. Das wird einen rhythmische Nacht.
Aber das sind wir mittlerweile gewöhnt. Um nicht zu sagen abgebrüht,
schlafen wir, nach unseren Fahrten mit der POSEIDON wie die Babys in
Abrahams Schoß.
Am Vormittag wollten wir, eben auf Ansage des Hafenmeisters, locker
mal schnell unser Seekarten beschaffen. Da stellte sich wieder mal heraus
das man nicht alles für bare Münze nehmen kann, wie es einem erzählt wird.
Der Hersteller von C-MAP sitzt zwar in
EGERSUND(N), das stimmt aber mit den Paletten oder Tonnen, die
der Hafenmeister avisierte, war wohl nix. Kein Blatt, nicht mal ein
Musterexemplar war zu bekommen. Ausverkauft! Auch alle Geschäfte, welche
normalerweise die Karten im Sortiment führen, ausverkauft.
"Es ist Sommer in Norwegen und die Saison will genutzt werden. Damit sind
auch alle Karten ausverkauft!"
Das sollte ein Norwegenfahrer bei seiner Planung bedenken. Rechtzeitig
vorhalten und Karten ordern. Sonst ...
Wir werden nun zunächst den Schlag Morgen nach
KRISTIANSAND(N) erst mal nur mit digitalem Kartenmaterial abarbeiten und
dann dort die Geschäfte nach den notwendigen Seekarten für die finnische
Ostküste, Quatsch so weit wollen wir es dann doch nicht treiben, die
schwedische
Westküste ist natürlich gemeint, abklappern.
Ansonsten hatten wir wieder einen traumhaften Tag unter brüllender,
nördlicher Sonne!
Zum Abendbrot nur noch eine kleine Brotzeit. Ein Paar Garnelen (Frischfang
versteht sich), die hatten den Geburtstag gerade noch überlebt. Etwas dunkel
Brot und zur Abrundung ein Paar Schnippelchen von unserer Lammkeule. Das
ganze garniert mit Oliven und einer Paprika, damit auch etwas Farbe mit
dabei ist ... so schlägt man sich halt durch.
Ach, ja! Musste ich heute doch tatsächlich noch ein Flasche "Pinot Grigio"
aus der Bilge holen, denn nur damit ließ sich ein hiesiger Bewohner
bezahlen, um bei ihm am Haus den Stromanschluss benutzen zu dürfen.
Mit einer Flasche Wein geht eben vieles in Norwegen.
So müssen wir heute Bier trinken!
Gehabt Euch wohl und bleibt uns treu
Euer Logbuch
-----
EGERSUND(N) -
FARSUND(N), so soll es heute sein!
Zunächst aber noch ein Paar Karten besorgen, weil ja niemand dachte, dass
dieser Törn plötzlich auch noch nach Süden fortgesetzt werden muss.
Es ist ja schon Lange Törn-Ende, zumindest der geplante Teil für 08/1, denn
nach einer Unterbrechung wäre eine neue Crew vom Bremberg (Deutschland im
Allgäu, nähe Großraum Kempten) aus kommend mit den erforderlichen Karten
nach
FARSUND(N) angereist.
Tja, "erstens kommt es anders und zweitens als man denkt"!
Da schlummern sie nur friedlich vor sich hin, in der Schublade am Bremberg,
unsere Anschlusskarten über Schweden und Dänemark in Richtung Stralsund!
Macht aber fast gar nix, denn ganz zufällig sitzt der Hersteller der
Sportbootkarten von C-MAP ja hier in
EGERSUND(N). Daher auch die Antwort auf unsere Frage nach einem Geschäft
beim Hafenmeister: "Wie viel Tonnen oder Paletten brauchen sie denn?"
Gut gell!
Also, wenn wir das wieder erledigt haben laufen wir aus in Richtung
FARSUND(N), was die eigentliche Schlussposition des Törn nach
ursprünglicher Planung gewesen wäre, wenn hätte, täte nicht.
Später hoffe ich wieder etwas mehr, denn der Skipper hält mich auch ohne
Logbuch schreiben locker auf Trab
Euer
Logbuch
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Tag
vor


(Donnerstag 24. Juli 2008 - X+58)

FARSUND(N): N 58°05.620
E
006°48.646
09:45 MESZ
Ausgelaufen bei strahlendem Sonnenschein, Barometer bei 1028 Millibar, 2
Beaufort Wind maximal, besser kann es auch Oma nicht für das
KAP LINDESNES(N)
stricken.
Heute hat sogar Thomas mal schon vor Abfahrt von meinem
Lichtschutzfaktor Gebrauch gemacht, so intensiv hat uns die Sonne schon beim
Frühstück angelacht.
Am KAP LINDESNES(N)
hat dann Welle und Wind (auf die Nase) natürlich
doch noch mehr zugelegt als die Vorhersagen waren aber das sind wir ja schon
gewohnt. Ich habe dann einfach meine Gelbe Jacke (Jacke von Segelzeug) über
den bis dahin freien Oberkörper gestülpt und dann konnte da ruhig ein bisschen
Gischt herumfliegen. So stampften wir Drei dann einmütig um das Kap. Hin und
wieder meldete sich die POSEIDON mit der Schiffsglocke, um zu vermelden,
dass ihr die "Bocksprünge", die sie gegen die Welle vollziehen durfte, doch
eigentlich auch ganz gut gefallen obwohl es sich ja für eine Dame in ihrem
Alter nicht geziemt, hier einen auf Jo-Jo zu machen.
Thomas unter Deck ließ zwischendurch mal ein "Herrgott
Sack" hören, wenn es ihn wieder mal im Salon etwas gelüpft hat.
Er kümmerte sich um seine Arbeit und das "Innenleben" des
Schiffes. So musste er schnell mal behelfsmäßig Abdeckungen auf den Kojen
vornehmen weil auf Grund der überkommenden Wellen es am Bug munter
hereinspritzte. Wir hatten ja nicht mit soviel Lebendigkeit der See
gerechnet und vorne die Luke nicht abgedeckt.
Und überhaupt kam Thomas ja nur noch ein oder zweimal zum
Kaffee herauf. Ich dachte schon den gibt´s überhaupt nicht mehr. Die ganze
Fahrt von kurz nach dem Ablegen in
FARSUND(N)
bis kurz vor dem Anlegen in
KRISTIANSANd(N)
lässt der mich alleine mit Gott, der See und dem ganzen
Verkehr! Ich schlängele mich durch einen Höllenverkehr. Boote aller
Größen-, Längen und und PS-Klassen schwirren den ganzen Tag um mich herum.
Ein Konvoi von 8 Megayachten "bretzelt" brav an mir vorbei. Ich sage Euch, wer
es nicht gesehen, der glaubt es nicht!
Zwischen roten Tonnen, grünen Tonen,
Untiefenmarkierungen, Leuchtfeuer, Varden, Fahrwassermarkierungen, hindurch
unter Brücken und immer die KVR (Vorfahrtsregelen) überprüfen. Bin ich dran,
darf ich oder eher der andere? Ist der Andere unter Maschine oder unter Segel?
Berufsschifffahrt oder sonst was? Mein lieber Scholli und das 10 Stunden
lang.
Hat aber alles blendend funktioniert, wenngleich es mir
neben der Sonne manchmal auch vom Verkehr etwas warm geworden ist. Hab
ich gegenüber Thomas natürlich nie erwähnt. Wo werde ich denn!
Einmal allerdings wurde es mit zu bunt. Vorher sei noch
erwähnt, dass Thomas geraume Zeit vor dem Vorfall, grad mal wieder Luft
schnappen oben bei mir war. Ich dachte noch, was schaut er denn so
angestrengt in eine bestimmte Richtung, konnte seinem Blick aber nicht
folgen (Verkehr). Zu dem Zeitpunkt wusste auch Thomas noch nicht, was
er da gesehen hatte. Ausgesehen hat es als ob eine Varde (Norwegische
Untiefenmarkierung, sieht aus wie ein betonierter Steinkegel) sich bewegen
würde. Unlogisch! So ging auch Thomas mit leicht schräger Kopfhaltung
(vermutlich noch am Nachdenken) wieder nach unten arbeiten.
Also mir wurde es zu bunt. Ich war mit meinen KVR-Regeln
am Ende! Donnerte doch tatsächlich, kein Witz, zwar in sicherer Entfernung,
aber dennoch enorm beeindruckend, ein U-Boot von Steuerbord nach Backbord
fahrend, an uns vorbei Richtung
KRISTIANSAND(N). Da fällt dir
nichts mehr ein.
Dieser Schiffstyp hat mir doch schon den ganzen Tag gefehlt!
Als ich Thomas nach oben rief, er solle sich das
Spektakel ansehen, meinte er "jetzt weiß ich auch, was das vorher da draußen
war"!
Er hatte nämlich das Seerohr und ein Stückchen vom Turm
des U-Bootes gesehen und das sah aus wie eine Varde (norwegische Untiefenmarkierung)
auf Wanderschaft.
Auf alle Fälle ist jetzt U-Boot von rechts auch kein
Thema mehr. Nur in den KVR ist nicht geregelt wer denn nun für die
Unfallverhütung zuständig ist, wenn U-Boot von unten kommt!?!
23:30 MESZ
Der Tag geht mit den letzten Zeilen im Logbuch-Eintrag zur Neige. Unsere
Kräfte auch. Thomas hat sich schon vor geraumer Weile verabschiedet und
schläft den Schlaf der Gerechten. Morgens in
FARSUND(N) mit Beach-Sound von den Volleyballern verabschiedet und
Abends nach einer Riesenportion Nudeln mit einem Bierchen in
KRISTIANSAND(N) in die Koje.
Was ein erfüllter Tag
Euer Logbuch
PS: Morgen weiß ich noch gar nix. Null Plan, aber ich
melde mich dann schon
-----
Auf, um das
KAP LINDESNES(N) herum gilt es heute, sich zu schlagen. Zielort soll
dann sein
KRISTIANSAND(N)
07:30 MESZ und die Sonne brutzelt uns schon wieder mit wohliger Wärme.
Schnell zum Bäcker und Rundstycke holen. Nach dem Frühstück noch ein Versuch
zur Beschaffung der Seekarten und dann raus auf die See und rum ums Eck,
KAP LINDESNES(N)!
Wie es geht oder ging, hört Ihr später noch.
Ihr müsst vielleicht gelegentlich auf den Vortag zurückgehen weil ich oft den
aktuellen Tag sehr spät beschließe (hier im Logbuch versteht sich) aber auch
den neuen Tag gleich schon eröffne. Anders erlaubt es unser Zeitplan nicht.
Denn tagsüber muss Thomas ja immer mal an die Maschine und da steht das
Logbuch logischerweise hinten an
Also, man wird sehen, was wird ... spätesten in
KRISTIANSAND(N)
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Tag
vor


(Freitag 25. Juli 2008 - X+59)

KRISTIANSAND(N): N 58°08.519
E
007°59.866
So ganz genau wussten wir Gestern noch nicht, was heut wird!
Mittlerweile sind wir schlauer und haben auch schon vieles wieder geschafft.
"Putz- und Flickstunde" lautet das Motto für heute.
Da im Moment der Tag schon sehr fortgeschritten ist (16:30 MESZ), habe ich
schon wieder einiges vermelden.
Wie gesagt, heute wird Schiff, Maschine und Mensch gepflegt. Damit bekam die
POSEIDON auch mal eine gründliche Süßwasserdusche begleitet
von Streicheleinheiten mit einem weichen Lappen.
Dem Motor geht es nach aller Augenscheinnahme und Prüfung hervorragend. Das
Unterwasserschiff wirft allerdings genau die Probleme auf, die Thomas schon
lange vermutete.
Bei einer echten Überprüfung, mittels Tauchgang, wurde sichtbar, dass an
einigen Stellen das Holz so gearbeitet hat, das sich Dichtungsmasse aus den
Fugen gelöst hat und nicht mehr halten konnte. Zwei markante Stellen sind einmal der
Übergang vom Kiel zu den ersten Planken in Längsrichtung und zum anderen
eine Stossstelle, wo zwei Planken in Längsrichtung geteilt sind, sprich
stumpf zusammengestoßen sind.
Die Versuch von Thomas mit Behelfslösungen zu dichten, wurden nicht mit
Erfolg belohnt.
Um die Mängel zu beheben muss die POSEIDON aus dem Wasser, sprich in die
Werft!
Ansonsten bin ich, mit Aufträgen beladen (wie immer), mal durch
KRISTIANSAND(N) und war auch hier angenehm überrascht.
Es ist, auch wenn ich mich wiederhole, Sommer in Norwegen. Und heißt ab
Schlag 01. Juli bis Schlag 31. August sind die Norweger Südeuropäer!
Alles was Beine oder besser gesagt ein Boot hat, egal welche Schüssel, turnt
auf und im Wasser herum. In den Straßen und Gassen ist Musik aus den
Kaffees zu hören und alles brodelt munter in Flipp-Flopp und T-Shirt
umeinander. Gute Laune ist sowieso kein Thema. Im gemütlichen Warteraum des
Servicecenter, wo man sich etwas beschäftigen kann, solange die Waschtrommel
sich dreht, gibt eine junge Mutter ihrem Baby die Brust. Alles ganz normal
und alles wird auch nicht so streng genommen. Eben Sommer in Norwegen!
Morgen geht die Fahrt wieder weiter. Allerdings noch mit offenem Ziel. Das
wird uns das Wetter dann offenbaren! Entlang der norwegischen Küste
vorläufig noch, das ist mal bei dem im Augenblick vorherrschenden Ostwind
sicher.
So melde ich mich Morgen dann mal von Irgendwo oder sobald es sich
verdichtet mit einer Meldung zum geplanten Ziel!
Euer
Logbuch
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Tag
vor


(Samstag 26. Juli 2008 - X+60)

ARENDAL(N): N 58°27.453
E
008°45.750
Längst haben wir wieder an einem neuen Ort festgemacht (20:30 MESZ). Nur
während der Fahrt ergab sich keine Möglichkeit Euch an den Geschehnissen
teilhaben zu lassen!
Der Weg
ist das Ziel!
Das ist
uns schon des Öfteren auf unserer Reise widerfahren. Einzelne Orte haben ihre
Reize aber was es auf dem Weg dorthin immer zu schauen gibt und was immer so
hinter mancher Ecke hervorkommt, ist nicht mit Worten zu beschreiben. Man
muss es wirklich gesehen haben. Ich versuche noch einige Bildchen der
heutigen Fahrt einzustellen, um zu versuchen wenigstens ein bisschen unsere
Eindrücke darzustellen.
Wie
vielleicht schon mal erwähnt, es ist alles was nach Boot oder so ähnlich
aussieht und schwimmen kann auf dem Wasser. Die Rushoure geht von
Morgens bis spät Abends.
Übrigens sind wir in
ARENDAL(N). Wie üblich
auch hier: Sommer. Morgen läuft hier eine Regatta und daher sind
zusätzlich 32 Boote vertäut. Mit Glück und der üblichen Frechheit haben wir
aber gerade noch ein doch recht nettes Plätzchen zu festmachen gefunden.
Morgen
ziehen wir weiter. Die Südküste Norwegens nach Nordosten. Die genaue Zielort
legen wir morgen Früh fest.
Bis
dahin schlagen wir uns die Nacht um die Ohren, wie schon gewohnt mit Musik
aus allen umliegenden Booten und vom Festland. Die Party dauert den
restlichen Sommer also bis Ende August vermutlich an!
Let`s
fetz
Euer
Logbuch
-----
Es
ist Samstag in Norwegen und die Zivilisation meldet sich auch mal zurück!
Wohl
Samstag! Da
KRISTIANSAND(N) schon als Großstadt bezeichnet werden kann, liegen
wir dem entsprechend auch in größeren Marina.
Da
bleibt es nicht aus, wieder mal die normalen Zeitabfolgen des Lebens
beobachten zu müssen/dürfen.
Morgens
, nach dem Frühstück sieht mal Leute, ja eher ganze Familien mit Kind,
Kegel, Monopoli und Samsonite die Pontonstege hin und her schlendern. Die
einen mit erwartungsvoller Mimik, die anderen mit eher etwas zurückhaltender
Fröhlichkeit.
Von
einer Nachbaryacht mit schlappen 46 Füssen, bootet eine sechsköpfige Familie
mit Sack und Pack aus. War wohl doch nur gechartert, die Yacht!
Etwas
später beobachte ich eine wartende Familie an der Mole, ebenfalls sechs
Köpfe zählend. Noch etwas später besetzt just diese Familie die
Nachbaryacht. Aha, die neuen Chartergäste!
Auch
der Nachbarsegler zur Backbordseite teil uns Elemente der Realität mit. Sein
Sohn müsse am Montag zu einem Praxisteil für sein Studium zum Marineingenieur nach
USA abfliegen. Er selbst dagegen hätte noch eine Woche länger das Vergnügen
der Freiheit, bis ihn sein Boss wieder braucht.
An der
Mole wird gebusselt und gedrückt. Natürlich verabschiedet man sich von der
oder dem Liebsten oder auch nur Charterbekanntschaft für die vergangenen zwei
oder drei Wochen in Freiheit.
Es ist
Samstag! Und der "normalen Rhythmus des Lebens" wird für uns auch wieder
mal erkennbar.
Samstag
ist Reisetag oder auch Bettenwechsel genannt, auch hier in Norwegen.
Wir
wechseln auch! Aber zum einen höchstens die Unterwäsche und nicht die Kojen
und zum anderen die Position. Neues Ziel, welches auch immer,
(ARENDAL(N) könnte es
heute werden) neues Spiel.
Wir
setzen unsere Reise unaufhaltsam fort, auch wenn Samstag ist!
Das ist
die Freiheit, von der ich sprach und die ist unbezahlbar!
Trotzdem, bleibt uns wohl gesonnen auch wenn Euch diese Freiheit gerade nicht
oder noch nicht zu genießen erlaubt ist!
Euer
Logbuch
-----
Heute werden wir mit offenem Ziel ablegen.
Unter Ausnutzung der Winde, jedoch unter Berücksichtung des Zustandes
unserer POSEIDON. werden wir unter Segel fahren.
Wie weit es uns tragen wird steht noch offen. Die grobe Richtung aber steht fest.
Ost-Nordost so wie der Küstenverlauf ab
KRISTIANSAND(N) sich darstellt, wollen wir den nächsten Schlag
durchführen.
Wie es wird und wie weit wir kommen/kamen, demnächst hier ...
Euer
Logbuch
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Tag
vor


(Sonntag 27. Juli 2008 - X+61)

ARENDAL(N): N 58°27.453
E
008°45.750
Wir
sind schon seit geraumer Zeit wieder auf dem Weg!
Allerdings mit einer kleinen Änderung. Das Gestern noch angedachte
RISØR(N) stellte sich beim Tracking für eine Tagesetappe als etwas zu kurz heraus. So
haben wir heute früh noch etwas verlängert und fahren gleich bis
LARVIK(N).
Das wird
dann vermutlich die letzte Anlaufstation in Norwegen sein.
Die
folgende Strecke lässt uns dann den Oslo-Fjord kreuzen und damit
ist der nächste Anlaufhafen dann bereits in Schweden.
Zur
Sicherheit habe ich Thomas Schon heute mal gefragt, wo denn die
Gastlandflaggen im Schiff verstaut sind. Solche Dinge kann man nie früh
genug wissen!
Bis
dann und einen schönen Sonntag Euch allen
Euer
Logbuch
-----
Heute ziehen wir weiter mit Kurs Nordost nach
RISØR(N)
Was wir zu vermelden haben/hatten später dann ... sobald ich an die Maschine
kann (oder darf, denn die "S-Taste vom Notebook wackelt gefährlich) ...
Euer
Logbuch
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Tag
vor


(Montag 28. Juli 2008 - X+62)

STAVERN(N): N 59°59.917
E
010°02.430
Von Norwegen verabschiedet!
Gestern am Abend, gegen 21:00 MESZ, sind wir in den letzten Hafen auf
norwegischem Hoheitsgebiet eingelaufen.
Entgegen dem vorher bestimmten Ziel
LARVIK(N) haben wir kurzerhand noch verkürzt auf
STAVERN(N).
LARVIK(N) hätte nur bedeutet, extra vier oder fünf Seemeilen in den
Fjord hinein und wieder heraus. Das sind rund 2 Stunden Fahrt (einfach) und dafür
konnte
LARVIK(N) mit zu wenig bis überhaupt keinen verlockenden Argumenten
aufwarten.
STAVERN(N) - ein
hübscher Ort um sich zu verabschieden, wie sich herausstellte. Professionell,
unter den Augen vieler Restaurantbesucher, haben wir an einer Mooringboje
festgemacht. Da gab es an Land leider kein "Oh, weh!", "Autsch!" oder "Hei, jei, jei,
das hat man schon besser gesehen!" zu
hören nur leises Murmeln war vernehmbar.
Tenor: "Na, ja, Profis, wenn die es nicht können, wer dann!" Oder so ungefähr haben wir das
für uns interpretiert.
Im
selben Restaurant haben wir uns dann jeder zwei Abschieds-Bierchen, eine
Abschieds-Pizza und ein Abschieds-Eis gegönnt! Alles zu einem
Super-Sonder-norwegian-Abschieds-Preis von gerade mal 100.- EURO (804.- NOK)!
Ein
Abschiedsschwimmen haben wir dann am heutigen Morgen noch veranstaltet. Das
war günstiger zu haben. Und sehr, sehr angenehm, bei milden 21 Grad
Wassertemperatur morgens um 08:30 MESZ und das in Norwegen!
Damit ist Norwegen abgeschlossen. Die ungeplante Törnverlängerung auf der
norwegischen Seite ist auch noch mit dem jeweiligen Trecking
nachzuvollziehen.
Jetzt beginnt praktisch die "Pflicht", die "Kür" (mit Verlängerung durch die
Schläge nach
KRISTIANSAND(N),
ARENDAL(N) und
STAVERN(N)) des Törn 2008/1 ist damit beendet.
Da
nun aber die POSEIDON auf Fahrt ist, wird das Logbuch sie auch noch weiter
begleiten.
Allerdings für den Bereich der schwedischen Hoheitsgebiete wird es nur noch
mit einem Update täglich stattfinden. Die Roaminggebühren sind etwas heftig
und die wollen wir durch die Beschränkung auf einen täglichen Transfer flach
halten.
Nun
ist es auch definitiv um Norwegen geschehen. Um 15:14 MESZ liegt Norwegen
auch definitiv hoheitsrechtlich hinter uns. Wir haben bei den Koordinaten 58°48'502 N
und 010°35'011 E die Grenze Norwegen-Schweden überschritten!
Eigentlich wollten wir genau auf der Grenze unser Bad nehmen. Es stand aber
Wind noch so gut, dass es zu schade gewesen wäre, die Segel zu bergen, nur
um zum Schwimmen zu gehen. Außerdem hat Thomas, während ich über die Grenze
"gebrettert" bin und schnell die Gastlandflagge von norwegisch auf schwedisch
umgeflaggt habe, gerade ein kleines Nickerchen gemacht und da hätte ihn das frische
Nass zu abrupt aufgeweckt!
Das
haben wir aber exakt um 17:19 MESZ, sozusagen als "Abendschwumm" nachgeholt.
Vermutlich kann sich der Ein oder Andere das vorstellen. Vom schönen Heck
der POSEIDON, nachdem dich die Sonne (diesmal die Schwedische) seit Stunden
aufgeheizt hat, mit einem Kopfsprung in das kühle Nass, des berühmt
berüchtigten SKAGERRAK (dänische Schreibweise weil wir keine andere Karte
haben)! Einfach nur Genuss!
Heute Abend (ca. 20:30 MESZ) werden wir
FJELLBACKA(S) anlaufen.
Morgen geht es dann weiter in Richtung
GÖTEBURG(N). Zielhafen haben wir noch nicht definiert. Insgesamt wird
sich das bis Montag oder Dienstag noch strecken, bis wir dann
STRALSUND(N) erreicht haben werden.
Soweit für Heute, eine schöne Woche und so ein Wetter wie wir hier haben, wünscht
Euer
Logbuch
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Tag
vor


(Dienstag 29. Juli 2008 - X+63)

FJELLBACKA(S):
N 58°35.865
E
011°16.676
Unser Ziel für heute, von Thomas heute schon ganz in der Früh mit einem
Trecking angepeilt und definiert, ist die Marina bei
MARSTRAND(S)
Im Moment, da ich
schreibe, ist es gerade 15:45 MESZ. Wir haben
FJELLBACKA(S) verlassen und brettern
wieder mal unter Maschine weil uns der Wind entgegen bläst in Richtung SSO.
Herrlicher Sonnenschein begleitet uns und so wie wir kommen uns auch alle
Segler entgegen.
Froh gelaunt und in
Badehose oder gelegentlich auch ein Bikini!
Das ist auch schon einer
der großen Unterschiede zu Norwegen. Der Verkehr ist nicht weniger. Wie auf
der Brenner Autobahn wo alles nach Süden will oder wie hier kreuz und quer
weil jeder sein eigenes schönes Plätzchen in irgendeiner Richtung ansteuert.
Und Plätzchen gibt es hier allemal so viele und schöne wie in Norwegen. Ach
ja, den Unterschied muss ich ja schon auch nennen. Es geht hier alles etwas
bedächtiger weil fast ausschließlich Segelschiffe auf dem Wasser sind!
An Menge, wie schon
gesagt, steht der Verkehr dem von Norwegen in nichts nach. Unglaublich!
Die Wetterlage zeichnet
aber auch ganz kleine versteckte Hinweise, dass sich etwas ändert.
Möglicherweise bekommen wir in ein oder zwei Tagen ein Tief aus England
geliefert. Na, man wird sehen. Die Kuchenbude muss ja auch mal wieder an die
Luft. Sollte natürlich nicht unbedingt bei unserem letzten Schlag sein, der
uns die Ostsee queren lassen sollte und uns nach Stralsund führt. Da wäre
ein schöner, weicher Ausklang mit einem schönen Lüftchen schon angebracht!
Oder hättet Ihr, die Ihr unser Schicksal so brav begleitet habt, da
was dagegen? Sicher doch gar nie nicht, denke ich (doppelte Verneinung ist
in Bayern üblich)!
Also erst mal in ca. 4 1/2
Stunden
FJELLBACKA(S), Thomas hat schon das Hafenhandbuch studiert und mir
gemeldet: "Einer der zwei größten Marinas von Schweden"!
Ist doch fast logisch oder? Da müssen wir mit unserer Süßen hin!
So, dann haben
wir das SKAGERRAK geschafft und nun ackern wir das KATTEGAT noch um!
Wie schon in vorhergehenden Absätzen erwähnt, wann Ihr das zu lesen bekommt,
kann ich noch nicht sagen. Aber das liest sich ja später auch nicht
schlechter als direkt live. Natürlich wäre mir live auch lieber "aber mit
ohne die Technik von die Kommunikation geht nicht".
In Göteborg, sprich
MARSTRAND(S) soll es wieder was werden.
Na, dann, bis bald, ich freue mich schon mal langsam auf
KOPENHAGEN(S). Da müssen wir leider auch noch vorbei!
Ciao für Heute
Euer Logbuch
-----
Heute geht es weiter in Richtung GÖTEBORG(S)
Wann
immer Ihr die Seiten zu lesen bekommt kann ich nicht sagen, da wir etwas
Verbindungsprobleme haben. So kann es gut sein dass ich beim Schreiben in
Zeiten schreibe, die dann beim lesen nicht mehr den Zeiten entsprechen, in
den sie geschrieben sein sollten. Also lest einfach freut Euch mit uns und
guckt nicht so auf die grammatikalischen Zeiten. Und nicht vergessen: mal
einen oder zwei Tage zurück scrollen, denn da ist vielleicht viel
geschrieben, was Ihr noch gar nicht lesen konntet!
Gestern
hat uns der Liebe Gott das Skagerrak wirklich geschenkt. Wie einige Leser
sicher wissen hat dieser Meeresabschnitt so seinen Ruf und der kann sich
heftig auf Schiff und Mensch auswirken. Dieses mal wurde das Skagerrak
gottlob seinem Ruf nicht gerecht. Keine Welle, brüllende Hitze, etwas mehr
Wind wäre schön gewesen, aber dafür haben wir ein herrliches Bad genossen.
Das hat
schon was! Mitten auf See, kein Land in Sicht und kein Verkehr weit und
breit, Handbremse anziehen (gibt es natürlich auf einem Schiff nicht, ist
auch nur bildlich gemeint) und schwup, ab ins Meer. Natürlich im dezenten
Adamskostüm! Schön! Einfach nur schön (ja, das Kostüm auch - certainly doo)!
Nach
dem Einlaufen in
FJELLBACKA(S) noch schnell eine Bank gesucht weil wir ja nun schwedische
Kronen brauchen und dann ein frisch gezapftes, kühles Bier. Prost!
Wenn
ich neues habe, melde ich mich umgehend ...
bis
dahin, wie für Stammleser schon gewohnt
Euer
Logbuch
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Tag
vor


(Mittwoch 30. Juli 2008 - X+64)

MARSTRAND(S): N 57°53.298
E
011°35.133
Auf
dem Weg nach
GÖTEBORG(S)
Hallo Ihr geduldigen Logbuchleser!
Ich schreibe diese Zeilen in der Hoffnung, dass ich das
Geschriebene nach erreichen von
GÖTEBORG(S),
dann auch online stellen kann.
Wir müssen komplett nach
GÖTEBORG(S)
hinein fahren (4 Seemeilen
rein und dann später natürlich wieder raus) weil sonst keine SIM-Karte, die auch UMTS-fähig
ist und vor allem zu dem norwegischen TELENOR-System passt (TELENOR gäbe es
in Schweden auch), bekommen werden. Und das
würde Thomas total von seiner Arbeit abnabeln, was natürlich nicht geht und
Einnahmen verhindert! Außerdem müsste ich dann um die Versorgung meiner
Person langsam bangen, denn der Kühlschrank weist zwischendurch schon
erhebliche Lücken auf (Späßchen).
Es ist auch heute, in den Zeiten moderner
Kommunikationsmittel, tatsächlich noch so, dass es noch Orte gibt (und
MARSTRAND(S)
kein kleiner Ort) in denen man diese Teile nicht
kaufen kann!
Mehr als dreihundert Segler lagen in
MARSTRAND(S) mit den modernsten Ausstattungen
und hier im Dorf bekommst Du nicht mal eine SIM-Karte zum
rubbeln (aufladen)! Es gibt eben nix was es nicht gibt.
Ansonsten sind wir wohlauf und setzen unseren Marsch
Richtung Heimathafen der POSEIDON Tag für Tag, unermüdlich, aufs Neue fort.
Im Augenblick ist es etwas bedeckt und schwül, warm.
Wassertemperatur 23 Grad. Gegenwind! Eine "Armada" von Seglern, die
vermutlich heute früh aus
GÖTEBORG(S)
Richtung Norden ausgelaufen ist, kommt uns gerade
in Wolken entgegen. Wie in Norwegen, nur eben mit Segeln und weniger mit
Motorboote.
Gestern zum Einlaufen in
MARSTRAND(S)
haben uns wunderschöne Regenbögen begleitet. Ja,
Regenbögen weil es ein Doppelter und ein Gespiegelter Regenbogen war. Alles
am gleichen Ort und zur gleichen Zeit. Ein schönes Schauspiel!
Wo ein Regenbogen ist war natürlich auch etwas Regen
irgendwo! Der hat uns dann mit ein Paar Tropfen auch noch erwischt, Aber nur
ein kurze Intermezzo. Danach wieder die gewohnte Hitze.
Allerdings hatten wir Gestern doch etwas zu frech "geparkt"! Als wir von
unserem Erkundungsgang und Einlaufbierchen zurückkamen, hungrig und gemäß
unserer Planung total auf Kochen und Essen eingestellt, kam doch glatt der
Eigentümer des Liegeplatzes, in den wir uns geschlichen hatten. Was soll ich
sagen. Wir mussten mitten in der Nacht (gegen 22:00) "umparken". Aber das
ging auch ganz flott. Haben wir uns eben frech wieder wo anders hingeworfen.
Aber Thomas hat nicht mehr so viel geredet, dafür aber etwas finsterer
geguckt. Stinksauer war er, weil einen gar fürchterlichen Hunger er "khet
hot" (Mundart: Hunger er gehabt hat). Der nun noch eine halbe Stunde mehr und
vor allen Dingen unplanmäßig, warten musste.
Wie
das dann aber schlussendlich geschmeckt hat und in die Mägen hineingerauscht
ist, muss ich Euch nicht schildern. Da war dann auch fast alles wieder gut!
Stinkt einem halt, wenn mal was nicht so funktioniert, gell! Hat halt einmal
Frechheit nicht gesiegt!
Also, hoffe Euch bald alles zum Lesen senden zu können und
vergesst nicht, Ihr könnt bis zum Sonntag zurück blättern!
Gruß auf halbem Weg nach
GÖTEBORG(S)
Euer Logbuch
-----
MARSTRAND(S) wollten wir gestern erreicht haben!
Da ich jetzt die Tage immer etwas immer etwas im Voraus bereitstellen muss,
kann ich zum Zeitpunkt des Schreibens (Dienstag 16:15 MESZ - auf dem
KATTEGAT noch nicht mehr sagen. Aber das wird ich dann schon richten.
Erst mal eines was sicher ist - eine Schöne Wochenhalbzeit für Euch!
Euer
Logbuch
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Tag
vor


(Donnerstag 31. Juli 2008 - X+65)

GETTERÖN(S): N 57°06.656
E
012°13.897
Guten
Abend aus VARBERG(S)/GETTERÖN(S)!
Heute früh stand mir leider nur 10 Minuten von der kostbaren Online-Zeit zur
Verfügung, so dass ich nicht ausführlicher schreiben konnte.
Kostbar nicht wegen der Kosten für die Online-Gebühren sonder kostbar wegen
der Arbeitszeit für Thomas. Zumal ihm seit Sonntag schon die Verbindung
Ärger macht. Sozusagen im wahrsten Sinne der Worte: "Zeit ist Thomas sein
Geld"!
Jetzt sitzen wir bereits bei unserem Bierchen und sind mit unseren
Arbeitsgängen so früh fertig, dass tatsächlich noch Zeit ist zu schreiben.
Heute Früh hat sich das mit der UMTS-Karte und Verbindung in Schweden
aufgeklärt und nun kann Thomas wieder freiweg arbeiten und ich kann Euch
weitestgehend ohne große Verzögerung Information zukommen lassen.
Manchmal ist es eben zum Mäusemelken. Gestern verweigerte TELENOR Schweden
dem Ausländer eine UMTS-Karte zu verkaufen. Der andere schwedische
Anbieter schmunzelte nur darüber und verkaufte Thomas prompt das Gewünschte.
Aber leider, funktionierte das nicht!
Beinahe wieder einen Tag versaubeutelt weil der Laden natürlich nach dem
Zeitaufwand, den wir betrieben haben, um alle Fehlerquellen bei den
Installationsvarianten auszuschließen, bereits geschlossen hatte, um noch mal
neu anzusetzen.
Das
bedeutet bis heute früh zehn Uhr warten. Dann erst hatte der Shop wieder
geöffnet.
Was oder wo war der Haken? Wir hatten wirklich alle Varianten
abgeklopft aber daran konnte nur der Insider denken und auch nur der,
welcher absolut up to date auf dem Marktangebot war. Für diejenigen, die
mit derartigen Dingen befasst sind, es gibt schon wieder ein neueren USB-Standard und mit dem kann Thoma seine "Krücke" von Laptop (obwohl
gerade mal ca. 4 Jahre alt) nicht mehr!
Gut,
mit umfangreichen Upgrade des Systems wäre es wohl möglich gewesen aber die Zeit haben
wir wirklich
nicht. Jetzt, mit einen Modem älterer Bauart funktioniert das prächtig.
Und sogar noch schneller und zuverlässiger als das System in Norwegen schon
war.
-----
Nachklapp zu Gestern -
GÖTEBORG(S) - 57°43.043 N - 11°57.226 E
Auch ein sehr hübsches "Dörfchen", einer der größten Städte
von Schweden.
Pulsierend und lebendig, eben einen internationale
Hafenstadt. So auch das Publikum. Alle Farben und Typen sind vertreten.
Im Hafenhandbuch wurde der innere Hafen, also genau der
an der Oper, wo wir immer "parken", mit weniger guten Worten bedacht.
Quatsch!
Weder Lärm noch Radau, alles ganz normales
Großstadtflair. Obwohl einige Tanz- und Partyschiffe unterwegs waren und uns
gegenüber ein tolles Vollschiff lag, welches als Hotel, Tanz und
Restaurantschiff genutzt wurde.
Gegen andere Orte, wie zum Beispiel
BERGEN(N) einer war, gab sich
GÖTEBORG(S) dagegen eher ein wenig verschlafen im direkten Vergleich.
Uns hat es wieder mal gefallen und unsere Verbindung mit
Euch, die wiederum mir wichtig war, funktioniert auch wieder.
Zwischenzeitlich gehen wir nun hier in
GETTERÖN(S)
zum gemütlichen Teil des Abends über.
Am Nachmittag habe ich mir mal auf der Fahrt eine Dusche
aus dem Eimer gegönnt. Die Sonne meint es wirklich gut mit uns. Das gab dann
wenigsten für kurze Zeit etwas Abkühlung. Nur für kurze Zeit natürlich weil
selbst die Ostsee zu Zeit mit 23 Grad Wassertemperatur nicht mehr total
abkühlt!
Ab 15:00 wurde dann der Verkehr auf der Ostsee, der
vorher wie immer sehr lebendig war, etwas ruhiger und ab 17:00 gehörte die
Ostsee uns ganz allein! Wieso? Na, die haben alle vermutlich Vollpension!
Wieso? Fragte auch Thomas. Das Beispiel viel mir von
unseren Aufenthalten auf Ischia ein. Dort gehört die Insel nämlich auch ab
ca. 18:30 Uhr wieder den Einheimischen und wer zu der Zeit unterwegs ist,
sieht auch wieder mal Italiener. Warum, ach ja, weil alle anderen
Vollpension haben und in Ihre Hotels müssen um sich für das Abendessen fein
zu machen! Logisch! Hier auf der Ostsee liegt das an den Liegeplätzen in den
Häfen! Wer nicht rechtzeitig einläuft, bekommt keinen Platz mehr und damit
kann das, ähnlich wie bei der Vollpension, mit dem zeitgerechten
Abendessen klemmen!
Gilt natürlich alles nicht für uns!
Morgen geht es natürlich weiter. Was sonst! Wir sind noch zwei Tagesreisen vor
KOPENHAGEN(DK). Morgen ca. 45 Seemeilen nach
HALMSTAD(S) und Übermorgen noch mal einen
sportlichen Rutsch von 65 Seemeilen und dann gönnen wir uns einen "Verschnaufer"
in
KOPENHAGEN(S).
So ist das. Damit nähern wir uns "pö à pö" dem
Heimathafen
STRALSUND(D).
Damit
beschließe ich den Tag, gehabt Euch wohl
Euer
Logbuch
-----
Ein ganz schnelles Hallo an Alle!
Wirklich nur ganz kurz, wir sind wieder da! Bereits wieder in Fahrt
Richtung Süden.
Eigentlich waren wir nicht weg aber Ihr konntet uns nicht online verfolgen!
Alles weitere später. Bis dahin zurückblättern und lesen. Sind ja ein Paar
Tage ins Land gegangen derweilen.
Euer
Logbuch
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Tag
vor


(Freitag 01. August 2008 - X+66)

HALMSTAD(S): N 56°40.281
E
012°51.563
In
HALMSTAD(S) auf
"CAPRI(I)" eingelaufen und festgemacht.
Natürlich muss Euch das beim Lesen genauso wuschelig machen, wie uns das
ging, nachdem wir an dem provisorischen Saison-Restaurant unser
"Einlaufbierchen" genehmigt haben.
Eigentlich nur mit der Absicht dem Kantinè ein Bier abzukaufen, um damit
leichter seine Steckdose anzapfen zu können weil wir etwas weiter entfernt
von den Gästeplätzen festmachen mussten.
Dann
lockte uns aber auch das Angebot an der Tafel. Typisch italienisch stand da
"Pasta al Frutti die Mare" und das in Schweden. Thomas schaut mich an, ich
sag in solchen Fällen ja gar nix, ich nicke höchstens beifällig, und schon
war das Abendessen bestellt. Beiläufig sag ich zu Thomas: "Mal schaun, wer
hier der Italiener in diesem Lokal ist", denn mindestens ein italienischer
Anteil musste hier vertreten sein. Die Küche oder der Chef.
Während
wir schon beim Essen waren, stellte es sich auch heraus. Ich hatte in meiner
mir typischen Art noch laut geäußert: "Fein, das sind ja Bugattini"
(Nudeltyp), da war der
Wirt auch schon da. Er war der italienische Anteil.
Im
Klang der italienischen Musik (Antonello Venditi mit "Sotto il segno dei
Peche", das Lied der Fische), dazu eine herrlich mediterrane Abendstimmung,
stellte ich einfach ein Gefühl ein, in Italien zu sein. Ergänzt dadurch,
dass der Wirt aus Capri stammte und eigentlich gerade nur noch das Lied der
Caprifischer fehlte.
Irgendwann verabschieden wir uns endgültig und er wünscht uns für den
weiteren Weg alles Gute und das zusätzlich mit einem speziellen
italienischen (neapolitanisch) Grußwort:
"in Culo ALla Balena!"
(Den
Sinngehalt müsst Ihr selbst herausfinden! Aber wenn Ihr einen Italiener
fragt, dann weist ihn vorher darauf hin, dass er den Spruch nicht
falsch interpretieren darf, dann das ist ein typischer Begriff der glaube
ich nur auf den neapolitanischen Inseln so verwendet wird!)
Ich
sage Euch, wer immer es nachempfinden kann: "Wir haben es wieder mal sehr,
sehr, sehr schwer!"
Euer
Skipper und sein Logbuch
-----
Tagesplan - Strecke/Schlag von GETTERÖN(S) nach
HALMSTAD(S)
Wieder einen Schritt/Tag näher an
KOPENHAGEN(DK) und natürlich näher an
STRALSUND(D)!
Aber eins nach dem Anderen! Bis bald wieder...
Euer
Logbuch
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vor


(Samstag 02. August 2008 - X+67)

KOPENHAGEN(DK): N 55°43.040
E
012°35.546
Immer diese Hetze!
Ich muss mich beeilen, um Euch noch schnell zu informieren. Dieses mal bin
ich schneller als Thomas. Wir haben nämlich die Grenze Schweden zu Dänemark bereits
überschritten und in wenigen Minuten wird die Verbindung zu TELIA-Schweden
gekappt werden.
Es ist 20:30 MESZ und wir sind guter Dinge, dass wir die vorhergesagte
Einlaufzeit in den Yachthafen von
KOPENHAGEN(DK), gegen 22:30 MESZ,
schaffen werden.
Also dann, morgen schauen wir uns in
KOPENHAGEN(DK) etwas um und dann geht es am Montag
endgültig Richtung Heimathafen.
Ich melde mich vermutlich erst wieder unter schwedischer Flagge wieder bis
dahin Grüße
Euer Logbuch
Hallo Allerseits!
16:00 MESZ - "Glaasen" - Thomas übernimmt die Wache
Wir sind schon wieder einige Stunden auf Fahrt.
Der Deutsche Wetterdienst gab uns heute Früh noch 2
Beaufort Wind aus Südwest und 0,5 Meter Welle vor. Tatsächlich kam uns
bisweilen 4 Beaufort und 2 Meter Welle entgegen. Aber die "Nani" stampft da
tapfer durch. Braves Teil, die Maschine!
Mittlerweile nähern wir uns dem Verkehrstrennungsgebiet
zwischen
MALMÖ(S) und
KOPENHAGEN(DK). Das macht sich in der Form
bemerkbar, dass die Großschiffe an einer Perlenkette aufgereiht immer schön
in einer Spur fahren. Autobahn praktisch. Da müssen wir demnächst drüber,
auch wenn das ein Slalom durch die Frachter wird.
Ob wir diesen Schlag, letztendlich vollständig zu Ende
bringen konnten, werde ich Euch sicher berichten. Wenn nicht noch Heute,
dann sicher Morgen.
-----
Am Morgen noch in
HALMSTAD(S), am Abend mit großer Wahrscheinlichkeit in
KOPENHAGEN(DK)
Soweit der Plan!
Aber der Plan ist ja schon die halbe Miete. Wir schauen, das wir die "Long-Distanc"
(ca. 65 Seemeilen, bedeutet ca. 13 Stunden Fahrt) gut hinbekommen und dann
melden wir uns wieder
Euer
Logbuch
-----
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Tag
vor


(Sonntag 03. August 2008 - X+68)

KOPENHAGEN(DK): N 55°43.040
E
012°35.546
KOPENHAGEN(DK) - Flanier- und Kulturtag
Der Tag begann zunächst mit ein Paar Regenschauern, so dass uns auch nichts
drängelt und wir absolut "relaxt" unser spätes Frühstück genießen konnten.
Etwas später allein deswegen, da wir am Vorabend ja gerade mal erst gegen
22:30 MESZ in
KOPENHAGEN(DK) eingelaufen waren.
Etwas
kniffelig, die Hafeneinfahrt zum Yachthafen bei Nacht (also wirklich Nacht
und dunkel, nicht die bekannte helle Polarnacht von Nordnorwegen)
anzusteuern.
Am
Späten Vormittag lichtete sich aber die Bewölkung und unsere Moral hob an,
neues zu erkunden.
Nach
ein Paar Minuten zu Fuß ist man an einer S-Bahn. Ein 24 Stunden- Ticket gibt
im Kiosk an der Station. Mit welcher der fünf "Farben" oder mit Buchstaben
bezeichneten Linien man Fährt ist völlig egal, nur die Richtung nach
KOPENHAGEN h muss beachtet werden. Wir liegen sozusagen an der
Stammstrecke der S-Bahn.
An der
Station
NORREPORT erzählt der weibliche Bordlautsprecher eine wilde Story auf
dänisch. Das ist das Zeichen zum Aus-, respektive Umsteigen in die Metro.
Nur eine Station mit der Metro (auch wieder egal welche von den Zwei Linien,
nur die Richtung beachten) und wir stehen, nachdem wir das Tageslicht wieder
erklommen haben, mitten im wuseligen
KOPENHAGEN(DK) , nämlich unmittelbar an der Oper und die wiederum steht
ein Paar Schritte von
NYHAVN. Da wollten wir als Ausgangspunkt und später Schlusspunkt genau
hin!
Herrlicher
Sonnenschein hatte sich mittlerweile ebenfalls eingestellt und wir verlebten
einen sehr informationsreichen, frohen und absolut ausgeglichenen Sonntag
Nachmittag.
Dazu gehörte, unserer Meinung als absolutes Muss, eine
Stadtrundfahrt mit einem der vielen Doppeldecker-Busse. Die kann man mit
einmal bezahlen den ganzen Tage benutzen. Aussteigen wo man gerade will, um
sich zum Beispiel die Amalienburg oder andere Sehenswürdigkeiten etwas
genauer anzusehen und dann wieder an gleicher oder anderer Stelle wieder
einzusteigen und die Fahrt fortzusetzen.
Etwas essen und ein Bierchen auf der "MEILE
VON NYHAVN" ist ein guter Abschluss des Tages und ein absoluter Genuss.
Lange
haben wir nach Rückkehr auf unser Schiff noch gesessen und den Tag
nachvollzogen. Tolle Stadt!
Mehr
werde ich von
KOPENHAGEN(DK) nicht berichten. Das müsst Ihr Euch bei Gelegenheit
selbst geben!
Vielleicht mal auf der POSEIDON einchecken und so per Schiff rüberseglen nach
KOPENHAGEN(DK)!?!
Mit
diesem Tipp verbleiben
Thomas
und Franz
PS:
Leider habe ich den Verantwortlichen "Chief of Harbour" für die Klappbrücke von
NYHAVN zu spät ausgekundschaftet, sonst wären wir dort eingelaufen und
hätten direkt an der Meile festgemacht. Aber jetzt hat Thomas ja die
Verbindung und vielleicht gelingt es bei einer der nächsten Ansteuerungen von
KOPENHAGEN(DK), allein schon unserer hübschen Lady wegen, denn nur für
alte Traditionsschiffe gewährt der Chief die Einfahrt und veranlasst das
Heben und Senken der Brücke zur Einfahrt in
NYHAVN.
-----
Heute Städtetour
KOPENHAGEN(DK)
Näheres erst wieder wenn wir noch einmal in Schweden Station machen.
Dort haben wir ja die Internet-Verbindung mit der schwedischen TELIA. In
Dänemark haben wir noch keinen Papiere in Sachen UMTS!
Bis dann
Euer
Logbuch
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Tag
vor


(Montag 04. August 2008 - X+69)

KOPENHAGEN(DK): N 55°43.040
E
012°35.546
Mögliches Zeitfenster für wenigstens einen kurzen Schlag in das
schwedische
SKANÖR(S) - Morgen, Dienstag ab dem Mittag!?
Wetterprüfung und danach ausgerichtete Varianten, um näher an unser Ziel
heranzurücken, lassen ggf. den Versuch zu, am morgigen Dienstag um die
Mittagszeit aus
KOPENHAGEN(DK) heraus zu kommen. Damit wären wir um 22 Seemeilen, die uns
in die das schwedische
SKANÖR(S) bringen würden, wieder etwas näher am Ziel. Das Bild
rechts zeigt das Variantenspiel mit den Strecken unter der Prämisse des Wetters.
Außerdem ist bei dem Wetter ist
KOPENHAGEN(DK) genauso grau, wie jede andere Stadt und da macht Kultur
auch nicht so richtig Spaß! Hundewetter zum spazieren gehen wäre für uns
Hundehalter ja kein Thema aber wo sind die dazugehörigen Hunde?
Wenn wir
SKANÖR(S) hinbekommen, dann könnte auch das schwedische Netz genutzt werden könnte, da sich der
angebotene Tarif für das dänische Netz ausgesprochne ungünstig
herausgestellt hat und der Kauf einer dänischen UMTS-Karte verworfen werden
musste.
Wir
werden es morgen sehen!
Euer
Logbuch
-----
08:00
MESZ - Barometeralarm - Position muss vorläufig gehalten werden.
Heute, ganz früh, hat es nur heftig geregnet, jedoch noch ohne
Windbegleitung. Jetzt, Barometeralarm! Hatten wir schon mal vor einigen
Wochen! Erinnert Ihr Euch? Immer wenn der Barometer von Thomas einen
Luftdruckabfall von > 4 Millibar registriert, gibt er ein Zeichen
(melodischer Summton, den ich mit meinem Tinitus aber nur mehr zufällig mal
höre). Das bedeutet, es folgt auch umgehend der schon bekannte Ausspruch.
Wisst Ihr ihn noch? "Bei diesem Barometer fahre ich keinen Meter nicht!" (die doppelte Verneinung habe ich seinerzeit ja auch schon erklärt).
Also, am Anfang war der Plan ... danach folgt logisch die Änderung des Planes.
Wir bleiben hier erst mal in
KOPENHAGEN(DK) bis auf weiteres Wetter liegen.
Gut dass es dieses mal
KOPENHAGEN(DK) ist und nicht
SILDA(N), da gibt es dann doch den ein oder anderen
Marketenderladen mehr auszukundschaften. Auch das Kulturangebot beschränkt
sich nicht allen auf einen Naturlehrpfad!
Die
gute Nachricht dabei ist, dass Thomas sich nun auch noch mit einer dänischen
UMTS-Karte ausrüsten wird, damit er arbeiten kann. Das bedeutet dann, er ist
online einsatzfähig in Norwegen, Schweden und Dänemark. Im Umkehrschluss
heißt das natürlich für Euch, Ihr verpasst fast gar nichts mehr, es sei den
wir rutschen mal zufällig fallen in ein Sendeloch. Na, das ist doch was!
Trotzdem wird es ganz, ganz langsam Zeit, dass die Reise zum Ende gebracht
wird. Die verschiedenen Beweggründe zu der Aussage lasse ich Euch selbst
ausmalen.
Bis dahin frohen Mutes
Euer Logbuch
-----
04:30 MESZ - "Kuchenbudenwetter"
Über viele
Tage hinweg (zuletzt vor
STAVANGER(N), das war am 21. Juli am Restaurant von
SKUDENESHAVN(N) ... glaube ich) haben wir die Kuchenbude schon gar nicht mehr aufgebaut. Erst
Gestern, nach dem Einlaufen in
KOPENHAGEN(DK) holten wir sie um der Sicherheit halber mal wider hervor.
Wir mussten erst mal kurz überlegen, wie der Aufbau von statten geht. Aber
das hat sich dann doch wieder schnell eingefunden. Haben wir sie doch zu oft
aufgebaut. Da bleibt auch bei uns was in der Erinnerung hängen.
Heute nun Regen. Richtig schöner dicker Regen (im Moment 04:30 MESZ, ja, ich
bin schon etwas früher wach und muss die Gelegenheit nutzen etwas
vorzuarbeiten, damit ich dann, wenn ich "Online-Zeit" bekomme, schnell
uploaden kann und Ihr was zu lesen habt).
Wir werden heute die Insel
MÖN(DK) ansteuern. Vermutlich fahren wir auch mit der Kuchenbude. Das
haben wir ausgiebig bei Regen und mittleren Winden getestet und das hat sich
bewährt. Natürlich nur, wenn mit Segeln nichts drin ist.
Ursprünglich hatten wir ja den Sprung zurück nach Schweden über Trelleborg
angedacht. Aber die Schläge über
MÖN(DK) bringen uns einfach schneller an das Ziel, den Heimathafen der
POSEIDON,
STRALSUND(D)
Damit kann ich nach dem Ablegen heute und wenn wir weit genug hinausfahren
und die schwedische Grenze noch einmal "ankratzen", über die
schwedische TELIA-Karte Euch noch mal informieren. Danach wir etwas Pause sein weil wir keine UMTS-Karte mehr
haben. Die deutsche Vodafon-Karte hat vermutlich einen "Salzluftschlag"
erlitten und tut nicht mehr.
Damit werde ich wahrscheinlich auf unserer Abholfahrt dann in
STAVANGER(N) wieder ein Upload (evtl. Mittwoch) hinkriegen. Da haben wir ja die
norwegische UMTS-Karte.
Ja, ich weiß, etwas wirr das ganze. Aber mit der Ankunft in
STRALSUND(D) ist die kleine Odyssee ja längst nicht beendet!
von
STRALSUND(D) aus werden wir mit irgend einem Transportmittel nach
HIRTHALS(DK) brettern, dann mit der bekannten "Bufett-Fähre"
nach
KRITIANSAND(N) übersetzen und von dort mit Bus oder Bahn nach
STAVANGER(N) fahren. Dort werden wir dann das Wohnmobil besteigen und
dann geht die ganze Rutsche noch einmal Rückwärts wieder nach ... nach
ratet mal ... genau, nach
STRALSUND(D)!
Ab diesem Zeitpunkt bleiben wir dann aber in Deutschland. Es muss aber das
Schiff ausgeräumt und alles in das "WoMo" verstaut werden. Erst dann treten
wir die echte Heimreise an den
BREMBERG(D - Bayern - Obergünzburg - nähe Kempten im Allgäu) an.
So wir das kommen und was sonst noch ... oder auch anders ... jetzt lege ich
mich noch ein Stündchen hin (06:00MESZ) ...
Euer
Logbuch
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Tag
vor


(Dienstag 05. August 2008 - X+70)

KOPENHAGEN(DK): N 55°43.040
E
012°35.546
Jetzt wird alles noch etwas verworrener!
Die Wettervorhersagen sind sehr unsicher. Auch für einen angedachten kurzen
Schlag nach
MÖN(DK) oder
SKANÖRS(S). Da machen wir das ganz anders, meint Thomas.
Bevor wir nur herumsitzen, Wetter beobachten und doch genau sehen das es zu
nichts führt, respektive uns eine relativ sichere Möglichkeit zum Auslaufen
bietet, nutzen wir die Zeit anders.
Ich fliege von
KOPENHAGEN(DK) via
OSLO(N) nach
STAVANGER(N) und hole das Wohnmobil schon mal hierher nach
KOPENHAGEN(DK).
Damit ist dann die Abholfahrt
STRALSUND(D) -
STAVANAGER(n) -
STRALSUND(D), die ja nach Erreichen
STRALSUND(D) noch gemacht werden muss, schon gemildert und Zeit gut
gemacht.
Für 17:45 hat Thomas einen Flieger gebucht und zeitgerecht rauscht er mit
S-Bahn von dannen zum "Lufthavn" von
KOPENHAGEN(DK).
Alle klar! Morgen Abend sehen wir uns dann wieder und schauen erneut was
geht.
Noch am Abend meldet Thomas per SMS: Angekommen. Alles klar WoMo noch da!"
-----
Ob wir das mögliche Zeitfenster für einen kurzen Schlag in das
schwedische
SKANÖR(S) nutzen konnten, werde ich Euch am Abend mitteilen.
Immer vorausgesetzt wir kommen da an wo wir hin wollen, denn sonst habe ich
wieder keine Change zum Upload und Information!
Wenn dem so ist/war, dann blättert wieder ein wenig im Logbuch zurück und es
gibt sicher Neues zum Nachlesen
Euer
Logbuch
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Tag
vor


(Mittwoch 06. August 2008 - X+71)

KOPENHAGEN(DK): N 55°43.040
E
012°35.546
Deck schrubben und
KOPENHAGEN(DK) noch mal etwas unter die Lupe nehmen!
Thomas
macht sich seit 08:00 auf, um auf dem Landweg
KOPENHAGEN(DK) mit dem Wohnmobil zu erreichen. Bis hierher hat alles
funktioniert. Der Flug war prompt und auch die Werft, in der der WoMo
geparkt war, hat diesmal alles richtig gemacht (war ja auch nicht viel
falsch zu machen).
Währenddessen muss mich natürlich um den Haushalt, also das Schiff halt,
kümmern. Deck schrubben, Wäsche waschen, mit dem Hafenmeister die
Liegegebühr aushandeln, Wassertank auffüllen und all so Sachen halt.
Aber
etwas frei habe ich auch!
Also
gegen Mittag schnell noch mal rein in die Stadt. Die Anbindung vom
Yachthafen
SVANEMÖLLEN(DK) in
KOPENHAGEN(DK) ist mit einer S-Bahn (die Station ist zu Fuß in ca. 8 Minuten erreichbar)
wirklich schnell. Drei Stationen mit der S-Bahn, einmal schnell noch eine Etage tiefer und
mit der Metro (Richtung "Luftavn") eine Station weiter und man befindet sich in ungefähr 15
Minuten mitten im Geschehen, am
NYHAVN/KOPENHAGEN(DK).
Ich
gehe die Einkaufsmeile in Richtung Tivoli mal zu Fuß durch und schaue mich
einfach etwas um. Ein tolles Treiben hier. Schlendern, den Gauklern zu
schauen, die Augen wandern und die Seele baumeln lassen. Ich hab ja frei,
respektive meine Arbeit getan und nun das Vergnügen. Hätte ich Thomas auch
gegönnt aber einen trifft es halt und das wollte er auch selbst so haben,
denke ich.
Nachdem
ich ja immer noch mit meiner "Achillesverse" herumlaboriere (Achilles-Sehnen-Teilabriss
sagt der Doc dazu, ist aber erst sechs Monate her) reicht mir die Strecke zu Fuß
und ich schau mich nach einer "Radl-Riksha" um. Das wollte ich doch schon
immer mal ausprobieren.
Ich
frage den "Fuhrpark" wer denn der nächste Freie wäre und Carla meldet sich.
Eine zierliche Studentin aus Spanien. 1,65 Meter hoch! Aus Höflichkeit frage
ich, ob ich auch nicht zu schwer für sie bin. Sie lacht laut und meint, ich
wäre wohl der angenehmste Passagier seit langem. Meisten hat sie eher das
dreifache an Gewicht zu bewältigen.
So
bringt sie mich mit guter Laune und netter Unterhaltung zu meinem
Ausgangspunkt
NYHAVN(DK) für ganze 80 dänische Kronen zurück (ca. 10 Euro). Unterwegs
treffen wir noch einen Freund, Spiros, ein Grieche.
Da kann
ich mit meinem Griechisch ein Paar Höflichkeitsfloskeln loslassen - muss ja
auch bei Carle ein bisschen Eindruck machen - und Spiros freut sich riesig
über heimische Klänge der Begrüßung. Auch wenn man den bayerischen Slang
wahrscheinlich auch in griechisch unweigerlich heraushören mag. Es gibt noch
einen netten Plausch mitten auf der Straße. Spiros ist auch Segler und hat,
ob seinen jungen Alters von gerade mal Mitte 20, doch glatt schon einen
Atlantiküberquerung absolviert. Da hat er mir doch glatt etwas voraus! Nach
erreichen meines Zieles überrede ich Carla noch zu einer kleinen Pause auf
einen Kaffee und sei vergisst doch tatsächlich für ein Paar Minuten die Last
der Arbeit mit ihrer Riksha, der doch Teil ihrer Studienfinanzierung ist.
Die
Verabschiedung nach dieser so kurzen Zeit wird so freundschaftlich, herzlich als ob
wir schon
ewig befreundet wären. Das mag wohl ein bisschen typisch sein und
dazugehören was
KOPENHAGEN(DK) eben zu
KOPENHAGEN(DK) macht.
Allerdings bekomme ich auch eine SMS während der Riksha-Tour. Wer kann es
sein? Thomas:
"Erreiche heute
KOPENHAGEN(DK) nicht mehr - sehr schlechte Straßen - von 08 bis 13
Uhr gerade mal 300 Km (von ca. 900 zu fahrenden) geschafft!"
Wo wird
uns das wieder hinführen?
Euer
Logbuch
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Tag
vor


(Donnerstag 07. August 2008 - X+72)

KOPENHAGEN(DK): N 55°43.040
E
012°35.546
19:00
MESZ - Dämmerung auf der Baltic See
Eine
schöne Dämmerung setzt langsam ein. Ich fahre immer noch "oben ohne".
Weiches Wasser und ein weiches, laues Lüftchen - so kann es die ganze Nacht
bleiben.
Geschätzte Ankunftszeit 06:30,
Freitag früh, sagt das Navigationsgerät - Heimwärts!
17:40
MESZ - DROGDEN - der Leuchtturm schon südlich von
KOPENHAGEN(DK)
Größe
Pötte verfolgen und jagen mich förmlich. Aber dank unseres AIS können wir
immer relativ schnell einschätzen, wie wir durchschlüpfen in dem Verkehr.
16:30
MESZ - Rush Hour - und über die Straße hinweg, die unter uns im Rohr
verläuft!
Sobald
wir den Hafen verlassen haben, geht Thomas über in die wohl verdiente Ruhe.
Hat er doch die vergangenen Tage nur sporadisch zwei und drei Stunden Schlaf
erwischt.
Ich
habe dafür jetzt auch noch Verkehr über mir - mich - meiner. Ja, ich weiß,
das sind Flugzeuge und auf die muss ich gemäß der KVR keine Rücksicht
nehmen. Aber wissen die da oben das auch? Manches mal sind die in ihrem
Anflug schon so tief, dass der Fahrtwind fast zu spüren ist.
Es ist
"Rush Hour" für den Kopenhagener "Lufthavn". Damit Rumpelt jede Minute ein
Flieger über uns hinweg, solange wir die Einflugschneise des Flughafens
passieren.
Später
überfahren wir die Straße, die über den Öre-Sund von
KOPENHAGEN(DK) nach
MALMÖ(S) führt. Dies ist ein imposantes Brückenbauwerk und wer es nicht
kennt und hier liest, der fragt sich logischer weise, wieso dann "darüber
hinweg"? Ja, weil die Straße von
MALMÖ(s) kommend, zunächst über diese tolle Brücke führt aber vor
KOPENHAGEN(DK) in den Boden als Tunnel getrieben ist. Und just über
diesen Tunnel fahren wir mit unserem Schiff drüber und über mir fliegen die Airliner über Tunnel und Schiff drüber!
Auf
alle Fälle - wir fahren - Heimwärts!
16:00 MESZ, ein schnelles Hallo Euch allen!
Sind dabei die Ostsee in Richtung Heimat zu kreuzen.
Alles von den Vortagen und dieser Nacht, wenn wieder Zeit zum Schreiben ist.
Wir verlassen gleich die schwedische Netz.
Also, bis auf weiteres und wünscht uns Mast und Schotbruch!
Euer
Logbuch
-----
14:45
MESZ - Skipper ist zurück von seinem "WoMo-Transfer" - auschecken beim
Hafenmeister - sofort auslaufen -neues Tief im Anmarsch - Kurs: STRALSUND(D)
direkt!
15
Minuten später sind wir weg!- Heimwärts!
-----
Melde
dem Skipper per SMS 13:00 MESZ - Klar Schiff, fertig zum auslaufen!
SMS als
Antwort: "Bin im Bus nach Malmö"
Na,
dann! gehen wir noch schnell ein kühles Bad nehmen, bevor es wieder heiß
wird. Dazu noch ein Stündchen auf dem Heck der POSEIDON trocknen lassen.
-----
SMS
von Thomas 08:14 MESZ - Bin heute um ca. 14:00 bei Dir. WoMo ist bereits in
SASSNITZ(D) auf Rügen - Mach alles fertig zum auslaufen.
Ist der
"Verrückte" in der Nacht auf der schwedischen Seite an
KOPENHAGEN(DK) vorbei gerauscht, hat
sich in
TRELLEBORG(S) mit samt dem WoMo auf die Fähre geworfen und ist damit
bis Rügen/Sassnitz vorgestoßen. Natürlich eine Super Idee, so spart man sich
mindestens zwei mal die Brückenmaut
KOPENHAGEN(DK) -
MALMÖ(S). Das ist für ein WoMo ein erheblicher Betrag. Allein eine
heftige Action war das für Thomas wohl!
Vermutlich trügen mich die Zeichen auch nicht, die ich gelegentlich an
Thomas meine zu erkennen. Es ist Zeit für einen, zumindest temporären,
Abschluss! Auch wenn der Weg, bedingt durch tollen Stationen und Orte,
die wir (Bergen, Göteborg, Ålesund und Kopenhagen nur als Beispiele mal genannt)
anlaufen müssen/dürfen, immer wieder einen freien Urlaubscharakter annimmt.
Auch wenn wir diese Tage und Momente echt genießen können, so bleibt latent
im Hintergrund, dass etwas mit dem Schiff nicht in Ordnung ist und das Ziel
schlussendlich
STRALSUND(D) sein muss. Und genau dafür ist, glaube ich zu erkennen,
auch bei Thomas die Zeit langsam überreif.
Wie
auch immer, geschehen ist geschehen und es bringt uns erheblich voran, auf
unserer Odyssee nach Süden - Heimwärts - zu unseren Lieben!
-----
Gestern Hiobsbotschaft - ... erreiche
KOPENHAGEN(DK) heute (also Gestern am Mittwoch) nicht mehr ...
Zwar
bedeutet das für mich noch mal ausgiebig ausschlafen (nur die Crew) aber in
der Zwischenzeit eigentlich ausgeschlafen genug - langsam sollte die Reise
sein Ende finden - aber Geduld, das wird schon (Eigenmotivation).
Meiner
Liebsten musste ich schon versprechen, doch wenigstens zu ihrem Geburtstag
wieder bei Ihr zu sein. Wann das ist fragt Ihr Euch! Das ist echte
Toleranz in der Partnerschaft, das muss ich an dieser Stelle auch mal mit
dem notwendigen Dank honorieren. Am 31.
August sollte spätestens sein, bittet Sie. Für ganz Schlaue, die gleich
wieder fragen: 'welches Jahr'? im Jahr
des Herrn 2008 natürlich, solche Späße sind zwischen uns nie von Nöten.
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vor


(Freitag 08. August 2008 - X+73)

STRALSUND(D): N 54°18'51.14s
E 013°05'09.27s
07:00 MESZ -
stralsund(D) - Querung der "Baltic See" gelungen - "es ist vollbracht"!
Thomas dreht noch ein Paar Kreise vor den "Toren" Stralsund`s. Die
Brückenwärter suchen eifrig die Schlüssel für das Brückenwärterhauschen um
die Klappbrücke und die Drehbrücke zur Einfahrt in den Flotthafen bedienen
zu können. Die Schranken für den Straßenverkehr werden heruntergekurbelt,
langsam hebt sich mit Unterstützung ihrer tonnenschweren Gegengewichte die
Klappbrücke. Einfahrt frei - wir fahren ein in den Heimathafen! Geschafft!
Ca. 16 Stunden durch die Nacht getanzt, um dem nächsten Tiefdruckgebiet,
dass sich unweigerlich angekündigt hat, zuvor zu kommen! Sonst wären wir
sicher weitere zwei oder drei Tage "festgefroren".
So ging es in einem "hau - ruck" oder "hol - wech", etwas anstrengend und teilweise etwas heftig im
Wind, quer über die Ostsee. Jetzt etwas schlafen. Später muss Thomas das
Wohnmobil aus Sassnitz holen, dann wird alles umgeladen und umgeschichtet
und Morgen mal nicht "auslaufen" sondern "abfahren".
Auf dem Highway noch ein letztes Stück weiter nach Süden - Heimwärts!
Euer
Logbuch
-----
Nacht
auf der Baltic See, langsam der Morgen graut!
Ab
Mitternacht nimmt der Wind kräftig zu. Und Morgens gegen 04:00 werden wir
dann zum Abschluss noch ein letztes Mal ordentlich geschaukelt oder
besser gesagt herumgeworfen. Vor allem aber tüchtig gewaschen. Zum Teil von
der See, also von unten, aber auch vom Regen, der bekanntlich von oben
kommt.
Da
hat es uns doch noch am Schlawittchen, das Tief!
Ein
merkwürdiges Fischerboot taucht vor uns in der Ferne auf. Weit vor der Einfahrt in
das Fahrwasser am südlichen Ende von Hiddensee, welches dann in den Bodden
und nach Stralsund führt. Schwer zu definieren dümpelt das Ding vor uns.
Die
müssen auch immer mitten im Fahrwasser fischen!
Bevor wir "Es" genauer Einordnen können, nimmt es Fahrt auf und fährt uns
voraus in das Fahrwasser ein.
Thomas meint noch, so ist ein Fischer auch ganz praktisch, dann fällt die
Orientierung etwas leichter. Die Betonnung des Fahrwassers ist bei Nacht
schon etwas nebulös und schwer zu erkennen, respektive die Richtung zu
halten, dazu noch bei diesem etwas schweren Wetter.
Langsam kommen wir dem Ding allerdings immer näher und laufen förmlich fast auf weil der keine Fahrt mehr macht.
Da!
Kein Fischer! Ist das Ding jetzt aufgelaufen und liegt nun quer vor uns?
Nein, ein Bagger! Und jetzt baggert das breite Teil auch noch in unserem
Fahrwasser herum, wo das eh schon so schmal ist!
Gas
raus! Prüfen, was macht er? Ah, er sortiert sich vermutlich nach rechts!
Aber keine Lichter gesetzt! Wo, vorbei? Ich sag Gas und links vorbei! Thomas
sagt nix und macht!
Als
wir entschieden hatten, links vorbei, und anliefen, kam "Er" auch mit seinen
Lämpchen. Grün auf unserer Steuerbordseite also links vorbei!
Schön aber zu spät! Wir sind schon vorbei!
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Tag
vor


(Samstag 09. August 2008 - X+74)

Bremberg, Bayern - der Törn "Norwegen 2008" ist endgültig beendet - zu Hause!
Am
Vortag konnten wir noch viel erledigen. Nicht alles, denn ein Plausch mit
dem Werftmeister musste ja pflichtmäßig auch gehalten werden und essen
müssen wir ja schließlich auch mal was.
Einige
Dinge waren am Morgen also noch zu erledigen, damit die POSEIDON zum
Auskranen vorbereitet war. Persönliches Gepäck noch verladen und alles was
nicht Winterfest ist und auf dem Schiff bleiben kann raus und verladen in
das WoMo.
Gegen
11:00 Uhr war es dann soweit.
Unter
winken aller auf der Werft versammelten, traten wir die letzte Etappe der
Reise an - Heimwärts.
Diesmal
zwar auf dem Landweg. Ansonsten wie gewohnt für uns, ein Tagespensum. Ca. 10
Stunden, ein fast normaler Schlag. So kam es auch. Eine Verzögerung
(Sperrung nach Unfall, lässt sich nicht kalkulieren) aber sonst lief alles
glatt. Zu Zweit überhaupt kein Problem.
21:30
eingetroffen am Bremberg - zu Hause!
Herzlich begrüßt von unsere Frauen und allerlei Getier.
Viel noch geredet, Eindrücke geschildert, gut gegessen, viel gelacht und
damit einen wunderbaren Ausklang vollbracht.
So fand
eine lange, lange, lange Reise ein wunderschönes, friedvolles Ende!
Ich
empfehle und bedanke mich!
Euer
Logbuch
(mit 45
Tagen auf See, über ca. 1500 Seemeilen und in 31 verschiedenen Häfen und
Liegeplätzen auf vier Länder verteilt (Norwegen, Schweden, Dänemark und
Deutschland))
------
PS:
Es wird natürlich noch den ein oder anderen Nachlauf zum Törn hier im
Logbuch geben und ein Resümee von Thomas kommt auch noch. Also ruhig in den
nächsten Tagen noch mal reinschauen.
Aber
der Törn ist hier erstmal zu ENDE!
Bis
zum nächsten Törn!
Franz
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RESÜMEE




(Donnerstag 15. Januar 2009 - X+157)

Zum gesamten Törn das Fazit / Resümee vom Skipper:
Fast
fünf Monate hat die Segelreise von Stralsund zu den Lofoten und wieder
zurück gedauert, rechnet man die Törns im Jahr 2007 und 2008 zusammen, fast
5 Monate ist es jetzt her, dass ich wieder den Heimathafen in Stralsund
erreicht habe. In einem Winterurlaub vor vielen Jahren wurde die Idee
geboren dieses Abenteuer zu wagen, nun in meinem diesjährigen Winterurlaub
komme ich endlich dazu, mir Gedanken über diesen Abschnitt meines Lebens zu
machen und alles Revue passieren zu lassen. Und es fällt mir immer noch
schwer, die überwältigenden Gefühle zu beschreiben, die dort jeden Tag auf
einen niederprasseln...
Norwegen ist wild und ungestüm, gleichzeitig beängstigend ruhig, schier
endlos weit, dennoch bisweilen erdrückend beklemmend. Ein Land, welches
einem den Spiegel des eigenen Ichs vorhält, in dem man zwangsläufig immer
wieder mit sich selbst beschäftigt wird. Wem diese Land nicht gefällt, ist
mit sich selbst nicht im Reinen, wer sich darin verloren vorkommt hat sein
eigenes Ich verloren, wen die gewaltigen Berge und Schluchten erdrücken, der
sollte mal wieder ausbrechen aus der Umklammerung des Alltags. Man kann sich
in all der Einsamkeit Norwegens nicht verstecken, denn das eigene Ich wird
einen immer wieder finden.
Oft habe ich vor Freude geweint, überwältigt von Naturschönheiten, habe die
Einsamkeit der langen Tage genossen, bin erschöpft mitten am Tag zu Bett
gegangen, als der Akku der Eindrücke wieder und wieder vor Überladung zu
platzen drohte. Immer war die Zeit zu knapp, der übermächtigen Natur die
Stirn zu bieten, ist man sich doch ständig bewusst, Ihr wäre es einen Hauch
von Mühe wert, einen Menschen zu verschlingen und dem Kreislauf des Lebens
zurückzugeben. Man fühlt sich bisweilen als Treibgut in einem Ozean an
Natur, das eigene Fahrzeug wird zur „kleinen Heimat“, sich im inneren
klammheimlich dessen bewusst, ohne dieser Insel des Gewohnten aufgeschmissen
zu sein und schlagartig auf nur noch ein vollkommen unbedeutender Teil des
Universums reduziert zu werden zu können.
Die Schöpfung ist mir nirgends so bewusst geworden, wie beim Anblick dieses
Landes, wer hier nicht an Gesetze glaubt, die wir niemals verstehen werden,
wurde blind geboren. Traurig ist man gleichzeitig sich der Tatsache bewusst,
wie viele menschliche Lebewesen es doch gibt, die dieser Schöpfung den
Garaus zu machen bestrebt sind. Aber vielleicht gehört das ja auch zu den
Gesetzen, die wir nicht verstehen. Vielleicht gibt es eines Tages ein
Norwegen, in dem die Natur nur noch Natur ist, Berge nur noch Berge, Fjorde
nur Fjorde, der Mensch längst vergessen.
Doch bis dahin kann ich jedem nur eines ans Herz legen:
Nimm Dir eine „kleine Heimat“ und besuche Norwegen als Gast, Du wirst als
Teil der Natur zurückkehren!
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ENDE
- Logbuch Norwegen 2008 - ENDE
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